Ausführlicher Reisebericht mit Text und allen Bildern.
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Stralsund 02. – 04. Oktober 2015
Hansestadt am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee, ganz nah bei Rügen. Gründungsmitglied der Hanse, Stadtrecht seit 1234. Nach dem Niedergang der Hanse, nahm Stralsunds Bedeutung ab. Im Dreißigjährigen Krieg widerstand Stralsund mit Hilfe von Schweden und Dänemark der Belagerung durch Wallensteins Truppen. Es folgte eine fast 200-jährige Zeit der Zugehörigkeit zum Königreich Schweden. 1815 kam Stralsund zu Preußen.
Kirchen der Backsteingotik gehören seit 2002 zusammen mit Wismar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Altstadt liegt auf einer Insel.
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Stadtmodell: rechts neuer Markt mit Marienkirche. Darunter St. Katharinenkloster.
In der Mitte der alte Markt mit dem Rathaus und der doppeltürmigen St. Nicolai-kirche. Darüber St. Jacobi. Links am Hafen, der moderne Bau des Ozeaneums. Links unten St. Johanniskloster mit Ruine der Klosterkirche. -
Marienkirche am Neuen Markt: größte Kirche von Stralsund. 1298 erstmals erwähnt. Das Westwerk aus dem 15. Jahrhundert. Es war von 1549 bis zur Zerstörung seiner damaligen, nach ungesicherter Überlieferung 151 Meter hohen gotischen Spitze durch Blitzschlag, 1647 angeblich das weltweit höchste Bauwerk. Vorbild war die Lübecker Marienkirche. An der Südseite der Kirche die kleine Apollonienkapelle, eine 1416 eingeweihte Sühnekapelle.
Eingang unter dem Turm.
Kirchenmodell und histor. FotosGewölbe im Turmmassiv. Netzgewölbe, von Sterngewölben flankiert.
Bemalte Kassettendecke
Blick Richtung Chor
Grabkapellen, in den ehemaligen Altarnischen befinden sich jetzt Grabkapellen. Die mittelalterlichen Altäre sind verloren gegangen. Eine Stralsunder Eigenart ist es, die Grabkapellen mit Schauwänden zu verkleiden. Überwiegend aus der Barockzeit. Die letzte der drei gezeigten ist für die Familie des Elias Bernhard Sager 1775 errichtet worden. Oben mahnt Gott Chronos mit der Sense, ganz oben Engel.
Deckenmalerei
Messingkronleuchter in der Vierung, 1649.
Marienkrönungsaltar im Chor, vor 1498 von einem unbekannten norddeutschen Meister. Stand ursprünglich in der Kirche zu Dorow, Landkreis Grimmen und wurde bis 1980 in zahlreichen Kirchen aufgestellt. Wegen seiner Beschädigungen in ein Kunstgutdepot nach Stralsund gebracht und 1992 restauriert und hier aufgestellt. Zentrales Motiv Krönung Marias, Jesus und Gott Vater. Zahlreiche Heilige und Apostel, jeweils in eigenen Baldachinen. In der Mitte der Predella, eine vergitterte Nische für eine Monstranz, daneben die 4 Kirchenväter Ambrosius, Gregorius, Hironymus und Augustin.
Chorumgang mit dem barocken Taufgehäuse (um 1738). Stand früher in der südlichen Trumhalle.
Blick zur Stellwangenorgel, das Kostbarste in der Kirche. Wurde 1659 vom Lübecker Orgelbaumeister Stellwangen (Silbermann des Nordens) als sein letztes Werk geschaffen. War im 2. Weltkrieg ausgelagert.
Deckenmalereien. -
St. Katharinenkloster: Mitte des 13. Jahrhundert begründet, 3-schiffige Hallenkirche und noch fast vollständig erhaltene Klostergebäude. Nach der Reformation Waisenhaus und Gymnasium. In den Kriegen des 18. und 19. Jahrhundert. Kaserne, Lazarett und Arsenal. Heute Kulturhistorisches Museum.
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Blick durch die Böttcherstraße zum Turm von St. Jacobi. Quadratischer Turm mit achteckigem Turmhelm, umgeben von 4 Ecktürmchen. Turmhelm und Ecktürmchen entstanden nach einem Brand 1662.
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Kütertor: Westliches Stadttor Richtung Knieper-Teich. Errichtet Mitte 15. Jahrhundert. Bis ins 19. Jahrhundert als Gefängnis genutzt. Bis 2003 Jugendherberge. Rechts daneben das Torschließerhaus, ein uriges Lokal, welches bereits 1281 Erwähnung fand.
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Alter Markt: hinten in der Mitte das Wulflamhaus1350 von der Bürgermeisterfamilie Wulflamhaus erbaut. Zur Repräsentation der Macht der Familie, imitiert die Fassade Bauelemente des gegenüberliegenden Rathauses. Besonders ist auch die erste Etage mit einem repäsentativen Saalgeschoss, dem einst sogar ein Balkon vorgelagert war.
Links daneben die Stralsunder Ratsapotheke. Links vorne das 1911 erbaute Hotel „Artushof“. An dieser Stelle ist seit dem 14. Jahrhundert ein Treffpunkt für die städtische Oberschicht nachweisbar. -
Das Stralsunder Rathaus gilt im Ensemble mit der Ratskirche St. Nikolai als Wahrzeichen der Hansestadt Stralsund. Es wurde bereits im späten 13. Jahrhundert begonnen zu bauen, als eines der ersten Steingebäude der Stadt. Repäsentative Schaufassade mit filigranen Schildgiebeln. Oben Windlöcher und Sternscheiben. Einst war die Fassade mit Figuren und Wappen besiegter Fürsten geschmückt. Im 18. Jahrhundert wurde der Giebel mehrfach verputzt und erst in den 1180ger Jahren wieder freigelegt. Ursprünglich diente das Gebäude als Kaufhaus mit rund 40 von außen und innen zugänglichen Verkaufsräumen.
Vierflügeliges Bauwerk mit sich in der Mitte kreuzenden Durchgängen.
In dem Nord-Süd-Gang erblickt man die 2-geschossige hölzerne Galerie, die nach dem Stadtbrand von 1680 entstand.
Schokoladengeschäft mit Frühstück ganz aus Schokolade im Schaufenster. -
Rats- und Pfarrkirche St. Nikolai: am alten Markt gelegen, direkt neben dem Rathaus. 1276 erstmals urkundlich erwähnt und damit die älteste der drei Pfarrkirchen in Stralsund. Nach dem Abriss von Teilen des Vorgängerbaus ist 1350 auch der Bau der Doppelturmanlage abgeschlossen. Schutzheiliger ist Nikolaus von Myra, der Schutzheilige der Seefahrer.
Westportal
Nach dem Vorbild französischer Kathedralen errichtet. Ursprünglich mit 56 Altären ausgesprochen reich ausgestattet. Mit der Reformation wurde der größte Teil der Altäre entfernt und die Kapellen als Räume zur Bestattung vornehmer Bürgerfamilien genutzt.
Blick von Westen, unter der Orgelempore, durch das Langhaus. Länge 86 m. Langhaus 36 m breit und 29 m hoch.
Blick vom nördlichen Seitenschiff. Die Pfeiler des Langhauses sind bereits im Stil der Spätgotik gehalten, mit schmalen goldenen Kapitellbändern. Einige Pfeiler sind mit Malereien geschmückt, die als Altarbilder dienten. Diese sogenannten „Bunten Pfeiler“ prägen den Raumeindruck.
Bürgermeister-Altar: niederländische Stileinflüsse. In der Mitte die Kreuzabnahme Christi. An den Seiten Relieftafeln mit Szenen aus Heiligenlegenden. Links oben der Drachenkampf des Hl. Georg, links unten das Maryrium der Hl. Katharina, , rechts oben der Hl. Martin, wie er seinen Mantel teilt und rechts unten der Tod einer ungekannten Märtyrerin.
Langhaus, Blick Richtung Chor. Eine Mittelschiffempore diente als Bläserempore, im Chor gibt es eine Empore für die Sänger.
Barocker Trennaltar, dahinter oben die Sänger-Empore, links die Kanzel, rechts ein „Bunter Pfeiler“. Am Kapitellband erkennt man einen modellierten Kopf, dessen Körper auf den Pfeiler aufgemalt ist, wie eine Trägerfigur. Dies ist eine Besonderheit der Innenraumgestaltung von St. Nicolai.Epitaph
Altar der Bergenfahrer, ein Bruderschaftsaltar der Fernkaufleute. Um 1500, Passion Christi.
Blick in das südliche Seitenschiff und den Chorumgang. Rechts das Goldschmiedegestühl
Blick auf „Bunten Pfeiler“ mit Muttergottes und der heiligen Dreifaltigkeit, sowie den Aposteln Petrus und Paulus. Dahinter der barocke Trennaltar.
Blick über das Langhaus mit der Bläserempore zum nördlichen Seitenschiff mit Schauwänden von Familiengräbern.
Alter Markt mit Wulflamhaus.
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