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15.03.1994-29.03.1990
Kurzbeschreibung
Ausführlicher Reisebericht mit Text und allen Bildern.
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Detaillierter Reisebericht
Türkei, Nordzypern 15.03.-29.02.1994
- Zypern ist die größte Insel des Mittelmeers (nach Sizilien und Sardinien). Durch die Lage zwischen Orient und Okzident wechselvolle Geschichte. In der Antike gilt Zypern als Insel der Aphrodite. Seit 3000 v. Chr. Kupferabbau auf Zypern. Es gab zahlreiche Stadtkönigtümer, die 709 v. Chr. von den Assyrern unterworfen werden. Ab 560 v. Chr. ist Zypern unter ägyptischer Herrschaft. 525 v. Chr. – 333 v. Chr. Oberhoheit der Perser. Diese endet mit der Schlacht bei Issos, wo Alexander der Große die Perser besiegt. 58 v. Chr. – 395 n. Chr. römische Herrschaft. 395-1191 byzantinische Herrschaft. 1192 – 1489 Herrschaft der Lusignans, ein französisches Adelsgeschlecht, welches die Insel nach einem Aufstand den Templern abkauft. 1571 – 1878 osmanische Herrschaft, 1878 – 1960 britische Kolonialherrschaft. Ab 1960 unabhängige Republik. 1974 Einmarsch türkischer Truppen, Teilung der Insel.
- Girne oder griechisch Kyrenia: 7.000 Einwohner (1994). In der Antike bis 312 v. Chr. Stadtkönigtum. Gelegen am Nordhang des Fünffinger-Gebirges.
Rundblick über den Hafen.
In der Mitte des Hafenbeckens (Durchmesser 100 m) steht ein mittelalterliches Türmchen, von dem aus bei Gefahr eine Kette zum Ufer gespannt wurde und somit den Hafen sperrte.
Eine Festung schützt die schmale Hafeneinfahrt. Anfänge des Baus 7. Jahrhundert. Im 10. Jahrhundert von den Byzantinern ausgebaut. Während der englischen Herrschaft Gefängnis. Turm der Festung aus dem 16. Jahrhundert.
Eingangstor mit Wappen der Lusignans
Byzantische Kapelle
Die ehemalige byzantinische Außenmauer der Festung wurde in der Zeit der Lusignans durchbrochen um unten Gefängniszellen für Adlige und oben Wohnräume zu schaffen.
Schiffswrack-Museum mit Resten eines antiken Frachtschiffes aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Es gehört zu den ältesten Funden dieser Art im Mittelmeer.
Das 14 m lange Holzschiff hatte nur 4 Mann Besatzung und Amphoren, Mühlsteine und Krüge mit Mandeln geladen.
Blick auf den im 16. Jahrhundert entstandenen Nordwest-Turm der Festung, die Kuppel der byzantinische Kapelle und den Hafen.
Blick in den Innenhof der fast quadratischen Festung. Blick auf die ehemaligen Wohngemächer aus fränkischer Zeit (Lusignans).
Blick Richtung Osten auf den neuen Hafen. Man vermutet, dass sich der antike Hafen hier direkt unterhalb der Festung befand.
Der rechts sichtbare Raum, an die byzantinische ehemalige Außenwand angelehnt, dürfte der im 13. Jahrhundert entstandene älteste lusignanische Bauteil sein. Oben Wohnräume.
Hafeneinfahrt, die Häuser am Hafen und Boote.
Kirche des Erzengels Michael, erbaut 1860/1875. Sie wird nicht mehr als Kirche genutzt und ist heute ein Ikonenmuseum.
Inneres: Ikonostase
Hauseingang
Torbogen mit Kapitellen an einer Wand. - Bellapais, Abbaye de la Paix oder Abtei des Friedens: Es ist eine der schönsten gotischen Klosterruinen aus dem 14. Jahrhundert im ganzen Mittelmeerraum. 1205 von Augustinermönchen gegründet, die nach der Eroberung Jerusalems durch Saladin (1187) nach Zypern flüchteten. Im 13. Jahrhundert übernahmen die ebenfalls aus dem Heiligen Land geflohenen Prämonstratenser das Kloster. Durch großzügige Schenkungen erwarb Bellapais Reichtum und großes Ansehen. Den üblichen Klosterschemata des Mittelalters entsprechend, sind alle Gebäude im rechten Winkel zueinander gebaut.
Gesamtansicht von oben. Rechts vorne die Klosterkirche mit Narthex. Dahinter der Kreuzgang mit den ihn umgebenden Klostergebäuden.
Im Obergeschoss das abgebrochene Gewölbe des Dormitoriums. Darunter lag ein Gemeinschaftsraum, vielleicht auch die Schreibstube (Skriptorium). Rechts schließt sich die Stirnseite des nahezu vollständig erhaltenen Refektoriums an.
Gesichertes Eingangstor.
Kirche des Klosters mit Narthex.
Reste des nahezu quadratischen Kreuzganges aus spätgotischer Zeit mit Flamboyant-Maßwerk.
Blick von oben in die umgebende Landschaft mit Pool.
Refektorium 30,4 m x 11,5 m und 11,5 m hoch. Blick von der Kanzel, von der während des Essens Lesungen gehalten wurden.
Ruine des Kapitelsaals. Eine einzige Säule trug das Kreuzrippengewölbe. Hier wurden unter Vorsitz des Abtes Versammlungen abgehalten.
Restaurant im Bereich des ehemaligen Küchentraktes.
Kreuzgang mit Eingang zum Refektorium. Römischer Sarkophag, der als Wasserbehälter genutzt wurde. - Lefkoşa oder Nikosia: Der von „Levkos“, einem Sohn Ptolomaios Soter I. (ca. 367/66 v. Chr. – 83/82 v. Chr.) zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. gegründete Stadtstaat, wird an der Stelle des heutigen Nikosia vermutet. Bischofssitz im 4. Jahrhundert n. Chr. unter byzantinischer Herrschaft. 1197 wird Lefkosa römisch-katholisches Erzbistum. In osmanischer Zeit wurden die meisten lateinischen Kirchen in Moscheen umgewandelt, so dass sie heute noch in recht gutem Zustand sind. Lefkosa wurde zum Mittelpunkt der osmanischen Verwaltung, war es auch unter den Briten. Die Stadt ist heute geteilt, weil durch sie, die von UN-Truppen geschützte Grenze zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil der Insel geht. Bereits seit über 400 Jahren ist der Nordteil der Stadt überwiegend von Türken bewohnt. 45.000 Einwohner (1994)
Kyrenia- oder Girne-Tor: nördlicher Eingang der alten, im 16. Jahrundert errichteten, 5 km langen Festungsmauer zum Schutz gegen die Osmanen. Erst 1821 wurde der viereckige Turm auf den Torbau gesetzt.
Mevlevi Tekke Museum: ehemaliges Kloster der tanzenden Derwische. Der Ausdruck Derwisch bezeichnet vor allem in den europäischen Sprachen einen Sufi, den Angehörigen einer muslimischen asketisch-religiösen Ordensgemeinschaft. Ottomanischer Grabstein für einen Mann, wie man an der Form eines Fez im oberen Teil sehen kann. In den Räumen des im 17. Jahrhundert erbauten Klosters befindet sich heute das Museum für türkische Volkskunst.
Hier der stärker dekorierte Grabstein einer Frau.
Mehrere Grabsteine für Männer, die meisten zeigen oben einen Turban.
Sarkophage der 16 Scheichs der Derwische, die dem Kloster vorstanden.
Tanzende Derwische mit Musikern, mit Puppen dargestellt.
Atatürk-Platz: In der Mitte eine 6 m hohe Säule, die nach der Machtübernahme durch Venedig aufgestellt wurde. Nach der Eroberung durch die Türken wurde sie beseitigt und erst 1915 wieder aufgestellt. Der Markuslöwe, Wahrzeichen Venedigs, der einst die Säule zierte ist verloren. Gebäude im britischen Kolonialstil umgeben den Platz.
Rathaus
Sarayönu-Moschee. 1820 als Bethaus für die türkischen Gouverneure erbaut. Heute Standesamt. Maurischer Architektur nachempfundene Bauweise.
Alte Karawanserei oder Büyük Han: 1572 von Mustafa Pasa errichtet, also kurz nach der Eroberung der Insel durch die Osmanen. Sie wird als das älteste türkische Bauwerk der Insel angesehen. Im 19. Jahrhundert Gefängnis. Die Karawanserei ist zweistöckig, wie es für derartige Bauwerke üblich war. Unten waren die Ställe für die Tiere, Lagerräume und kleine Läden, oben die Räume für die Reisenden. Der Innenhof diente als Handelsplatz.
In der Mitte des Innenhofs eine islamische Kapelle.
Kleiner Chan: 17. Jahrhundert, heute Sitz des türkisch-zypriotischen Antikendienstes.
Selimiye-Moschee, ehemalige Sophienkathedrale: 1209 Grundsteinlegung. 1326 geweiht, war bis 1489 Krönungskirche der Könige von Zypern. Danach beherrschte bis 1571 Venedig die Insel. Gilt als Meisterwerk des gotischen Kirchenbaus mit einer starken Anlehnung an die großen französischen Kathedralen. Auf die Initiative des Bischofs Giovanni del Conte (1319–1332) gehen einige bauliche Veränderungen, vor allem aber die Gestaltung des Innenraums zurück. Dazu holte er italienische Künstler in die Stadt. Größte gotische Kirche Zyperns. Die Osmanen wandelten die Kirche 1570 in eine Moschee um, die unvollendeten Türme an der Westfassade wurden als Minarette vollendet.
Eingangsportale
Chor der Kathedrale und osmanische Bibliothek. 1829 errichtet.
Inneres: 66 x 38 m groß. Jegliche Darstellungen von Personen wurden entfernt, wie es der islamische Glauben gebietet. Fresken wurden übertüncht, Skulpturen entfernt. Auch die Kirchenfenster gingen verloren. Während der Erdbeben wurde das Gebäude erheblich beschädigt. Die Gebetsnische weist nach Mekka.
Bedestan, ehemalige Kirche St. Nikolaus: direkt neben der Kathedrale die ehemalige Kirche St. Nikolaus, die eine Ruine war und nun ein Bedesten ist – ein türkischer, überdachter Markt. Der Bau hat byzantinische und gotische Elemente. Während der venezianischen Herrschaft das das Gebäude orthodoxer Bischofssitz.
Eingangsportal.
Haydar-Pascha-Moschee, ehemalige Kirche der heiligen Katharina: es war die Pfarrkirche der Kreuzfahrer. Errichte im 14. Jahrhundert.18 m lang, 8 m breit. Heute ist es eine Kunstgalerie.
Typisches altes Haus.
Dervis-Pasa-Haus, benannt nach dem Herausgeber der ersten türkisch-zypriotischen Zeitung. Erbaut in 19. Jahrhundert im ehemaligen armenischen Viertel der Stadt. Der Stil des zweistöckigen Hauses ist typisch für Häuser wohlhabender, türkischer Familien im 19. Jahrhundert. Die Zimmer im EG waren Dienern und der Küche vorbehalten.
Brautzimmer im Obergeschoss.
Wohnzimmer im Obergeschoss.
Schaufenster mit türkischen Süßigkeiten.
Blick auf die „Green Line“. Die Hauptstadt Zyperns ist seit 1963 faktisch zweigeteilt. Damals hatten die Briten auf einer Militärkarte eine grüne Linie durch die Stadt gezeichnet. Seit dem türkischen Einmarsch 1974 besteht diese Teilung weiterhin und wird durch UN-Friedenstruppen bewacht. 217 km ist die Grenze lang, die den griechischen und türkischen Teil Zyperns trennt. Der Turm steht schon im griechischen Teil.
UN-Quartier im Ledra Palace Hotel, beim einzigen Grenzübergang zwischen beiden Teilen der Insel. - Burg St. Hilarion: Ruine einer Gipfelburg, die 700 m hoch in den Fünf-Finger-Bergen liegt. Sie ist die am besten erhaltene Burgruine der ehemals 3 Festungen. Hier befand sich ursprünglich eine im 9./10. Jahrhundert errichtete Klosteranlage, die dem heiligen Hilarion geweiht war. Die Burg wurde im 10. Jahrhundert von den Byzantinern zum Schutz gegen Arabereinfälle angelegt. Um 1100 wurde das Kloster wohl in die Festung integriert. Nach 1232 Sommerresidenz der Lusignankönige.
Man betritt die Burg, die sich in Unter- , Mittel- und Oberburg aufteilt durch diesen Zwinger. In der Unterburg waren Soldaten und Tiere untergebracht.
Blick nach oben auf die Mittelburg, Residenz des Gouverneurs mit Wohntrakten, Küche und weiteren Kasernengebäuden.
Wildblumen
Blick von oben auf den Eingangszwinger und die umgebende Landschaft.
Landschaft und Blick in die Berge
Die byzantinische Kirche aus dem 10. oder 11. Jahrhundert, sowie Reste des alten Klosters befinden sich ebenfalls in der Mittelburg. Es handelt sich um den Typus der Acht-Stützen-Kirche, eine nur im Norden Zyperns existierende Bauart, die ihren Ursprung in ähnlichen Bauten auf dem Peleponnes hat.
Kasernengebäude und der steile Weg zur Oberburg.
Blick von der Burg auf Girne und die Küstenlinie.
Schmetterling
Gipfel des Burgberges mit Wehrgang.
Blick von den ehemaligen königlichen Gemächern auf den Ort Karaman.
Blick auf das sogenannte Königinnenfenster mit seitlichen Sitzbänken.
Ober- und Untergeschoss der königlichen Gemächer, die als Bauwerk die beiden Bergspitzen miteinander verbinden. Die ganze Burg ist aus Steinen gebaut, die von der Künste hierher transportiert werden mussten.
Am Meer.
Wildblumen - Ruinen der Basilika von Soloi oder Soli: Soloi war ein eisenzeitliches Stadtkönigtum und eine antike Stadt an der Nordwestküste Zyperns. Die Stadt soll um 600 v. Chr. auf Rat des Atheners Solon, einem der sieben Weisen, an ihrer heutigen Stelle gebaut worden sein. Ende des 6. Jahrhunderts war Soli eines der größten Stadtkönigtümer der Insel. Die Stadt tat sich wiederholt im Kampf gegen die Perser hervor. Um den Unruheherd besser kontrollieren zu können, baute der perserfreundliche König Doxandros von Márion den Palast von Vouni ganz in der Nähe. In römischer Zeit wurde Herodes der Große (73 v. Chr. – 4 v. Chr.) von Augustus mit den Kupferminen von Soli belehnt. Daher kamen viele Juden in die Stadt, um in den Minen zu arbeiten. Im 7. Jahrhundert litt die Stadt sehr unter den Arabereinfällen. Bis ins 18. Jahrhundert sollen noch Stadtviertel und Tempelanlagen bestanden haben, die später leider als Steinbruch genutzt wurden.
Die Basilika aus der 2. Hälfte 4. Jahrhunderts war 30 m lang, 5-schiffig und besaß 3 Apsiden.
1966/67 entdeckten Ärchäologen bei Grabungen die frühchristlichen Mosaiken. In christlicher Zeit, vom 1. Jahrhundert bis in die fränkische Zeit, war Soloi Bischofssitz.
Mosaike auf den Fußböden. Neben graphischen Mustern sind auch verschiedene Tierdarstellungen, darunter das seltene Bild eines Schwanes, zu sehen.
Das rekonstruierte Theater von Soloi aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Die Zuschauerränge haben einen Durchmesser von 52 m. Der Meeresblick war von der Bühnenwand verdeck - Königspalast von Vouni aus dem frühen 5. Jahrhundert. Er wurde 380 durch Brand zerstört. Erbauer des Palastes war der perserfreundliche König Doxandros von Márion. Leider sind nur noch Fundamente erhaltenen, aber der Palast bedeckt die imponierende Fläche von 81 m x 60 m und hoch über dem Meer mit phanstastischem Blick. Hinten rechts sieht man eine kleine Stele, die an der Stelle der Zisterne steht.
Altes Haus.
Typisch türkische Bauweise aus luftgetrockneten Ziegeln.
Wildblumen
Alte Förderbänder zum Beladen von Schiffen mit Kupfer und ein Schiffswrack an Land. - Morphou oder Güzelyurt: im äußersten Westen des türkischen Landesteils gelegen. Der Ort liegt in einer Schwemmlandebene mit zahlreichen Zitrusplantagen. Agios Mamas: Kirche und Kloster im Zentrum der Stadt. Früher stand hier ein Tempel der Aphrodite. Der Heilige, dem die Klosterkirche geweiht ist, ist der Schutzpatron der Steuerhinterzieher, der in der nähe von Güzelyurt gelebt haben soll. Es gab einen byzantinischen und fränkischen Vorgängerbau. Nachdem dieser einem Brand zum Opfer fiel, wurde ab 1725 die Kirche wieder aufgebaut. Dabei wurden einige Elemente der Vorgängerbauten verwendet. Mit dem Wiederaufbau erhielt die Kirche eine zentrale Kuppel auf hohem Tambour. 1779 wurden dem Bau weitere Klostergebäude angefügt.
Relief mit der Darstellung des heiligen Mamas.
Inneres: Hier befindet sich seit 1974 ein Museum für griechisch-orthodoxe Kunst.
Ikonostase mit Schnitzwerk aus dem 17. Jahrhundert. Die Königstür in der Mitte wird flankiert von 2 kleinen Marmorsäulen mit gotischen Kapitellen. Fresken der Heiligen Petrus und Paulus schmücken die Säulen des Mittelschiffs.
In dem Rundbogen wird die Legende des heiligen Mamas, der hier in einem Sarkophag liegt, dargestellt.
In der Apsis, weitere Ikonen mit Heiligendarstellungen.
Blick auf die Berge und in die Landschaft - Agios Barnabas oder Kloster des heiligen Barnabas: Barnabas war Sohn jüdischer Eltern, der zusammen mit Paulus 45 n. Chr. Zypern das Christentum brachte. Er wurde von seinen Landsleuten umgebracht und hier begraben. Er wurde zum Nationalheiligen von Zypern. 477 wurde sein Grab gefunden und aufgrund dieser Tatsache konnte die zypriotische Kirche beweisen, dass sie eine apostolische Gründung sei. 478 erkannte eine Synode die Autokephalie, das heißt die Selbständigkeit der zypriotischen Kirche an. Im 5. Jahrhundert wurde der Grundstein des Klosters gelegt. Im späten 7. Jahrhundert wurde die Basilika bei arabischen Überfällen zerstört. Heute sind die Überreste der ursprünglichen Basilika in das östliche Ende einer neueren gewölbten Basilika integriert, die um 900 erbaut wurde. Die Kirche hat drei Schiffe und zwei flache Kuppeln auf hohen Trommeln. Obwohl dieser Bau über Jahrhunderte stehen blieb, ist die Existenz einer Klosterbetriebes über die Jahrhunderte nicht nachweisbar. Die heutige Form der Gebäude ist das Ergebnis der Arbeiten von Erzbischof Philotheos aus dem Jahr 1756, wurde aber auf dem Grundriss des Klosters vom 10. Jahrhundert errichtet. Zwischen 1971 und 1974 hatte das Kloster drei Mönche. Nach der türkischen Invasion Zyperns wurde das Kloster aufgegeben. Die Kirche heute als Ikonenmuseum, die Klostergebäude als Archäologisches Museum. Die Anlage liegt am westlichen Rand der Nekropole von Salamis.
Inneres:
Ikonostase
Ikone mit allen Heiligen von 1912.
3 heilige Priester, links St. Johannes Chrysostomus, St. Basilius der Große und St. Gregor der Theologe. Ikone von 1917.
Ikone mit Maria und Jesuskind von 1857.
Ikone mit dem heiligen Mamas.
Archäologisches Museum in den Klostergebäuden, hier Ausstellungsstücke
Grabkapelle - Salamis, Nekropole: Königsgräber.
Die Grabstätten bestehen normalerweise aus einem trapezförmigen Zugang, genannt „dromos“, an den sich ein Vorraum oder Vorhof, ein „propylaion“ anschließt. Erst dann folgt die eigentliche Grabkammer.
Eidechsen in den Spalten zwischen den Steinen.
Grab 50 = Gefängnis der heiligen Katharina. Entstand im 7. Jahrhundert v. Chr., diente in frühchristlicher Zeit als Gefängnis. Die Legende mit der heiligen Katharina gilt bei Historikern als unwahr.
Stadt Salamis: soll im 12. Jahrhundert v. Chr. von Teukros, einem griechischen Königssohn gegründet worden sein. Salamis wurde in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht eine der bedeutendsten Städte Zyperns und zählte in seiner Blütezeit 100.000 Einwohner. Es war durch seine Lage dem Orient sehr nah und wurde im 8. Jahrhundert das einflussreichste Stadtkönigtum Zyperns. Während der Auseinandersetzungen mit den Persern kam es in Salamis zu Aufständen. Im Jahre 332 gelang es der Insel, sich mit Hilfe von Alexander dem Großen von den Persern zu befreien. Im 4. Jahrhundert n. Chr. zerstörte ein Erdbeben und eine Flutwelle die Stadt, die als Constantia neu errichtet wurde. Constantia wurde durch Arabereinfälle stark zerstört und deshalb im 7. Jahrhundert aufgegeben.
Gymnasion: Es wurde 1882 entdeckt und stammt aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Es diente der körperlichen und geistigen Ertüchtigung. Auf dem 53,5 m x 39,5 m großen Platz, der Palästra, lag früher Sand. Um den Platz herum waren 4 Säulenhallen mit angrenzenden Umkleide-, Arbeits- und Aufenthaltsräumen. Den Abschluss der östlichen Halle, die hier zu sehen ist, bildeten zwei Schwimmbecken.
Neben dem Gymnasium liegen die Bäder. Hier das Sudatorium (Schwitzbad). Gut sind die Fußbodenheizungen zu erkennen.
Blick vom rekonstruierten Theater zu Gymnasium und Bädern. Das Theater bot 17.000 Zuschauern Platz und gehört damit zu den größten des Mittelmeerraums.
Basilika Kampanópetra, die direkt am Strand liegt. 4. Jahrhundert n. Chr. Eins der besterhaltemdstem Mosaiken der Insel. Das Motiv mit den Spiralelementen besteht aus rund 2.400 Einzelteilen und stammt aus byzantinischer Zeit.
Im Hintergrund die Reste der antiken Hafenanlage. - Gazimagusa (griech.=Famagusta): zweitgrößte Stadt Nordzyperns und einst bedeutendste Hafenstadt der Insel. Die venezianische Stadtmauer um die Altstadt ist noch vollständig erhalten. Vor 1974 lebten in der Altstadt nur Türken, in der Neustadt nur Griechen. Die Stadtmauern sind zwischen 15-17 m hoch und bis zu 9 m dick. In venezianischer Zeit gab es nur ein Land- und ein Seetor. Hier die Martinengo-Bastion, benannt nach einem venezianischen Kommandeur. Die Geschichte von Gazimagusa beginnt im 3. Jahrhundert v. Chr., als südlich von Salamis Arsinoe gegründet wurde. Im 7. Jahrhundert n. Chr. flüchteten die Bewohner von Constantis (=Salamis) vor den Arabern nach Arsinoe, welches durch Flugsand verschüttet und längst eine Ruinenstadt war. Sie wurde wieder aufgebaut und erhielt den Namen Ammóchostos (=im Sande versunken), welches unter den Lusignans dann den Namen Famagusta erhielt. Die Hafenstadt wurde zum Mittelpunkt des Ost-West-Handels im 13. und 14. Jahrhundert. Famagusta wurde Krönungsstadt der Könige von Jerusalem und soll mehr als 365 Kirchen besessen haben. 1571 eroberten die Türken die Stadt.
Kirche St. Peter und Paul oder Sinan-Pascha-Moschee: byzantinisch-gotischer Mischstil, 14. Jahrhundert. Ursprünglich eine Stiftung für die Gilde der Kaufleute. Nach der Eroberung wurde sie zur Sinan-Pasa-Moschee und diente ferner als Speicher für Orangen. Heute ist die Stadtbibliothek dort untergebracht.
Sankt-Nikolauskathedrale oder Lala-Mustafa-Pascha-Moschee: Sehr gut erhaltener gotischer Kirchenbau. 1326, gleichzeitig mit der Sophienkathedrale in Nikosia geweiht. Krönungskirche der Könige von Jerusalem. Die Lusignans waren nämlich nicht nur Könige von Zypern und Armenien, sondern auch nominell Herrscher des von den Türken eroberten Jerusalem. Als die Kirche im 16. Jahrhundert zur Moschee wurde, entfernte man auch hier alle Malereien und Skulpturen. Benannt ist sie nach dem Oberbefehlshaber der Eroberer, Lala Kara Mustafa Pascha (ca. 1500-1580).
Chor
Maßwerk an der Nordseite.
Othello-Turm: Hafenzitadelle. 1492 von den Venezianern errichtet. Die ist ein Beispiel für eine typische Stadtfestung der Venezianer, am Übergang zwischen spätem Mittelalter und Neuzeit erbaut. Die aktuellsten Entwicklungen der Militärtechnik, wie die modernen durchschlagenden Pulvergeschütze, galt es beim Bau zu berücksichtigen. Die Landseite dieser am Meer liegenden Festung wurde durch einen Wassergraben geschützt.
Eine Inschrift und der Markuslöwe über dem Eingang weisen auf den Bauherren Nicolao Foscareno, der die Zitadelle 1492 umbauen ließ. Da Shakespeare „Othello“ an einem Seehafen in Zypern spielt, gilt diese Zitadelle als Schauplatz des Dramas. Man vermutet, dass der venezianische Vizegouverneur der „Mohr von Venedig“ gewesen sein könnte, da sein Name Christofo Moro (=Mohr) lautet und auf seine dunkle Hautfarbe hinweist.
St. Georg der Griechen: 2. Hälfte 14. Jahrhundert erbaut. Sie vereint gotische und byzantinische Bauelemente. Sie war eine orthodoxe Kirche, die in Konkurrenz zur katholischen Bischofskirche St. Nikolaus errichtet wurde. Die ehemalige Überkuppelung lässt an byzantinische Vorbilder denken. 39 m lang, 22 m breit. Sie war die Kathedrale des Bischofs der orthodoxen Gemeinde Famagustas, ein spiritueller Gegenpol gegen die Glaubensrichtung der „fränkischen“ Fremdherrschaft und unübersehbares Zentrum des griechischen Viertels im Süden Alt-Famagustas. An der Wand der Apsis sieht man noch deutlich die Spuren der eingeschlagenen Geschosse bei der Belagerung durch die Osmanen.
Historisch überbaute Straße.
Reste des venezianischen Gouverneurspalastes. Die Venezianer bauten den im 13. Jahrhundert errichteten Königspalast aus und errichteten dieses monumentale Renaissanceportal. Die vorgelagerten Säulen stammen aus Salamis.
Blick auf Bellapais.
Blühender Ginster.
Wilde Alpenveilchen.
Bauchtanzvorführung im Hotel.
Abflussrohr mit kleiner Figur einer Ratte darauf. - Karmi oder Karaman: ein idyllisches Bergdorf in der Nähe von Girne. Heute leben hier überwiegend Ausländer. Von den Einheimischen wurde das Dorf 1974 aufgegeben.
Blick von Karaman auf die Festung St. Hilarion.
Wilde Alpenveilchen. - Girne oder Kyrenia von oben aus dem Flugzeug.
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