Meiningen, Wasungen und Gotha

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10.03.-12.03.2022
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Meiningen, Wasungen und Gotha 10.03-12.03.2022

  • Meiningen: eine Stadt mit ca. 26.000 Einwohnern im Süden Thüringens, im Tal des Flusses Werra. Meiningen wurde als fränkisches Königsgut gegründet. Man vermutet eine fränkische Besiedlung spätestens ab dem 7. Jahrhundert. 982 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1008 gehörte es über 500 Jahre zum Hochstift Würzburg und entwickelte sich wegen seiner günstigen Lage bald zur bedeutendsten Stadt im heutigen Südthüringer Raum. Ab 1583 war die Stadt Verwaltungssitz des Henneberger Landes und ab 1680 Residenzstadt und Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen und blieb dies bis in das 20. Jahrhundert. Bekannt wurde die Stadt auch durch eine bedeutende Theaterreform unter Herzog Georg II. (1826-1914), dem „Theaterherzog“. Die berühmte Meininger Hofkapelle erlebte eine Blütezeit under der Führung berühmter Dirigenten, wie Hans von Büolw und Max Reger.
    Fronveste Meiningen: früher stand hier ein Minoritenkloster. Die Fronveste wurde 1843-1845 als Strafgefängnis erbaut. Das „Knasthaus“ ist vom neugotischen Stil geprägt und entstand unter der Leitung von Hofbaurat August Wilhelm Doebner (1805-1871). Da die Kapazitäten Mitte des 19. Jahrhunderts ausgelastet waren, wurde ein Erweiterungsbau 1879 errichtet. Die beiden Gebäude wurden bis zu ihrer Auflösung 1963 als Kommandantur und Untersuchungsgefängnis von der Russischen Besatzungsmacht genutzt. 1997 wurden die Gebäude privat erworben und bis 2005 als Gaststätte genutzt. 2006 begann unter einem neuen Eigentümer der Umbau zu einem Pub und einem Gruppen- und Erlebnishotel.
    Die Gebäude von außen, daneben der Bleichgraben.
    Innenräume
    Historische Fotos und ein Grundriss des Zellentraktes.
    So sah die Gefängniskleidung aus.
    Einzelzimmer mit Bad.
    Blick über die Stadt mit der Stadtkirche.
    Blick zum neugotischen Gebäude der Fronveste.
    Turmfalke auf dem Dach.
    Blick auf das neugotische Gebäude der Fronveste von der Straße aus.

    Stadtplan von Meiningen. In der Mitte die Stadtkirche mit Marktplatz, links oben (Nr. 1) Schloss Elisabethenburg, rechts oben beim berühmten Staatstheater (Nr. 9) der englische Garten mit Gruftkapelle (Nr. 7 + 8).
    Theatermuseum im Norden der Stadt, gleich neben Schloss Elisabethenburg. Das Museum befindet sich in der ehemaligen herzoglichen Reithalle. Seit 2000 wird hier die berühmte Sammlung von 276 illusionistischen Theaterdekorationen präsentiert.
    Das Gebäude selbst wurde 1797 begonnen als Marstall, nach Entwürfen des hessischen Architekten Heinrich Christoph Jussow. 1978 erfolgte der Umbau in eine Sporthalle.
    Historischen Kulissen. In der damaligen Konzeption sollten die Bühnendekorationen zu einer malerischen Bildwirkung der Aufführung beitragen und ei Schauspieler und Regie in der lebenshahen Spielgestaltung unterstützen.
    Theaterkostüme
    Schloss Elisabethenburg: Der erste Herzog von Sachsen-Meiningen, Bernhard I. (1649-1706) ließ an der Stelle der ehemaligen Würzburger Burg Meiningen, von 1682-1692 dieses barocke Schloss erbauen. Es war eine Dreiflügelanlage mit Turm in der Mittelachse. Da es aus der Luft wie ein „E“ aussah, vermutet man, daß es ein Hinweis auf seine 2. Ehefrau Elisabeth Eleonore von Braunschweig-Wolfenbüttel gewesen sein, nach der das Schloss auch benannt ist. Für den Bau verwendete man Steine der nicht mehr benötigten Wehrmauer der einstigen Burg. Die offene Seite zur Stadt hin schlossen die Baumeister mit einem zweigeschossigen halbkreisförmigen Bau, genannt Rundbau.
    Blick auf den Rundbau und den 1511 erbauten Hauptbau der Würzburger Burg, der heute Bibrabau genannt wird, nach dem Bischof Lorenz von Bibra.
    Fassade des Bibrabaus zum Park.
    Haupteingang durch den Rundbau hindurch. Die historische Schlossgrabenbrücke verschwand unter dem neuen Pflaster Anfang des 19. Jahrhunderts.
    Blick in den Schlosshof, der ebenfalls 1809-1810 gepflastert wurde. 1845 brachte man Bossenwerk an den Fenstern an, was man als rustizierte Fensterrahmungen bezeichnet.
    Die schlichte Fassadengestaltung entsprach protestantischem landesherrlichem Selbstverständnis.1854 wurde der Rundbau um eine Etage erhöht.
    Der Brunnen aus Marmor im Stil der italienischen Renaissance stammt von 1918. Bis genau zu diesem Jahr, war das Schloss die Residenz der Herzöge.

    Der Bibrabau vom Schlosshof aus gesehen. Er wurde 1861 unter Oberbaurat Otto Hoppe umgebaut.
    Detail des Erkers am Bibrabau.

    Haus aus Stein mit gotischen Formen und Giebel aus Fachwerk. Das Dach mit großen und kleinen Standgauben.
    Daneben das 1821-1823 von Johann Daniel Schaubach errichtete Gymnsium Bernhardinum, die heutige Volkshochschule „Eduard Weitsch“.
    Dekorative Haustür, Jugendstil.

    Städtisches Brauhaus in der Ernestinerstr. 2. 1540 zuerst erwähnt. 1731 Abbruch des Daches und Neuaufbau auf älteren Geschossen. Heute ein Wohnhaus.
    Schild für die „Alkohol-Verbots Zone“ in der Innenstadt von Meiningen.
    Englischer Garten: nördliche der Altstadt liegt dieser Landschaftspark, den Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen ab 1782 anlegen ließ. Er gehört zu den ältesten und sehenswertesten innerstäditschen Landschaftsparks in Deutschland und steht unter Denkmalschutz. Er gehört zu den wenigen Parkanlagen in Deutschland, die dem ursprünglichen Ideal eines englischen Landschaftspark noch gerecht werden. So wurde Anfang 2007 vom englischen Landschaftsarchitekten Michael Dane ein Plan zur Erhaltung und Sanierung des Parks erarbeitet, der in den nächsten Jahrzehnten so weit wie möglich umgesetzt werden soll.
    Ein heute namentlich nicht mehr bekannter englischer Gartenarchitekt schuf die ersten Entwürfe für den Garten. Der Teich wurde als erstes realisiert und das Gelände modelliert. Der erste namentlich bekannte angestellte Gärtner war dann ab 1784 August Daniel Zocher. Früher gab es hier einige kleine Gebäude, aber mit Ausnahme der Orangerie verschwanden diese Gebäude im 19. Jahrhundert wieder.
    Ab 1789 errichtete Architekt Johann Andreas Schaubach (1766-1844) am damaligen Haupteingang an der Westseite des Gartens künstliche Ruinen einer Burg im gotischen Stil sowie Brücken und Grotten, die bis heute nahezu unverändert erhalten sind. In den späteren Jahren wurde der Garten Richtung Altstadt erweitert.
    In 1820er und 1830er Jahren verringerte sich die Parkfläche etwas Richtung Westen, weil das Hoftheater und das Großes Palais errichtet wurden. Ab 1835 wurden mehrere Zierbrunnen errichtet. Die östliche Grenze des Parks bildet die ehemalige Kaiserallee, heute Lindenallee. 1894 wurde der bereits 1841 aufgegebene alte Friedhof mit der herzoglichen Gruftkapelle in die Parklandschaft integriert. .

    Fischknabenbrunnen von 1858.
    Blick über den Teich mit den künstlichen Ruinen.
    Das Staatstheater hinter dem Teich.
    Eine der kleinen Brücken, die über den Teich führt.
    Eine der Villen, die an den Straßen neben dem Park stehen.

    Blick von Norden auf den Teich, rechts einige Ruinen, dahinter das Staatstheater.
    Blick von einer der Brücken auf die Ruine.
    Graugänse auf der Wiese.
    Stützbogen aus Metall, Jugendstil.
    Die Teiche haben drei kleine Inseln, auf denen Grabmale für Mitglieder der Meininger Herzogsfamilie errichtet wurden.

    Bechsteinbrunnen: 1909 von Robert Diez (1844-1922) zum Andenken an den Märchendichter Ludwig Bechstein errichtet.
    Herzogliche Gruftkapelle: 1839 von August Wilhelm Döbner (1805-1871) in neugotischen Stil errichtet. Die Kapelle im südlichen Teil des Parks, war einst Ruhestätte der herzoglichen Familie, und beherbergt heute eine Ausstellung zur Geschichte des Parks.
    Einige historische Gräber haben sich auf dem ehemaligen Friedhof erhalten.
    Informationstafel.
    Blick auf die restlichen verbliebenen Gräber und das Denkmal für Johannes Brahms von hinten.
    Denkmal für Johannes Brahms: Das 1899 von Adolf von Hildebrand (1847-1921) errichtete Denkmal, war damals das erste Denkmal für Johannes Brahms in Deutschland. Auf Initiative des Hofkapellmeisters Fritz Steinbach, wurde das Denkmal von den Meininger Musikfreunden gestiftet. In seinen letzten 16 Lebensjahren war Brahms eng mit dem Herzogspaar Georg II. und Helene Freifrau von Heldburg, der Meininger Hofkapelle und der Stadt Meiningen verbunden. Die Verbindung zu Meiningen kam 1881 durch Brahms’ Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem Meininger Hofkapellmeister Hans von Bülow zustande, dem späteren ersten Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker.
    Rest des
    Kriegerdenkmals aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Errichtet 1878 von Erwin Theodor Döbner (1839-1892). 1949 zerstörten Bilderstürmer das Denkmal und rissen den die Säule bekrönenden bronzenen Preußischen Adler herunter.
    Blick zurück über den See und die Ruinen.

    Hartungsches Haus: Fachwerkhaus von 1603 mit rheinisch beeinflussten Zierformen. Zwischenzeitlich war es verputzt und ist nach 1908 freigelegt worden.
    Relieffries an einem Haus: Dargestellt ist der zweite Feldzug von Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahr 1162, mit den Szenen Abschied der Krieger, Überquerung der Alpen und Kampf gegen Mailand.
    Häuser und ein alter Trabant (Auto), bepflanzt und mit einer Sitzbank.
    Zwei
    Fachwerkhäuser mit der Traufe zur Straße. Trotz einiger Stadtbrände und eines Baubooms im 19. Jahrhundert, der ganze Straßenzüge der historischen Altstadt zerstört hat, sind eine Reihe von heute denkmalgeschützten Fachwerk- und Bürgerhäusern aus verschiedenen Jahrhunderten erhalten geblieben.
    Eckhaus von 1602.
    Blick in eine kleine Straße Richtung Stadtkirche. Die Dächer über dem neugotischen Mittelschiff, dem gotischen Chor und der Sakristei sind mit buntglasierten Ziegeln versehen, die ein rautenartiges Muster bilden.
    Blick auf das farbige Dach und das Seitenschiff der Stadtkirche.

    Marktplatz, der bereits im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. 85 x 105 m groß. Im Zentrum des Platzes der Heinrichsbrunnen von 1873. Der gesamte Platz steht unter Denkmalschutz.
    Heichrichsbrunnen mit dem Postamt dahinter. Das als Kaiserliches Postamt wurde im Stil der französischen Neorenaissance 1877-1879 errichtet. Architekt war August Kind (1824-1904), die Bauleitung hatte Richard Kux (1848-1923). Der Brunnen stellt Kaiser Heinrich II. dar und war eine Stiftung von Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen. 1873 auf dem Marktplatz aufgestellt, ersetzte der den ehemals hier existierenden Neptunbrunnen. Der Entwurf stammt vom Bildhauer Wilhelm Pohl (1841-1909) und dem Architekten Hugo Schneider (1841-1925).
    Ratsstube: Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert mit vorherrschenden Andreaskruezugen. Heute ein Restaurant und eine Pension. Vor den Fenstern sind Fahrräder angebracht.
    Vor der Fassade eine Verkaufsstand mit bemalter Fassade Ostse-Fischhütte.
    Stadtkirche „Unserer lieben Frau“: Sie steht an der Südseite des Marktplatzes. Grundsteinlegung war bereits in ottonischer Zeit im Jahr 1000. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrfach erweitert und umgebaut. Heute ist sie überwiegend vom neugotischen Stil (1884-1889) geprägt, hat aber noch erhaltene romansiche und gotische Bauteile.
    Blick auf die Nordseite der Kirche. Am nördlichen Turm ein kleiner Treppenturm mit Schweifkuppel aus der Zeit der Renaissance.
    Chor und nördliches Querschiff. Die Sakristei im nördlichen Querschiff, erhielt 1887 einen neugotischen Giebel mit den Wappen der drei bisherigen Landesherren.
    Westfassade: Nach 1100 begann man am Westwerk mit dem Aufbau von zwei Türmen. 1175 zerstörte ein Blitzschlag den bis dahin entstandenen Kirchturm. Der Brand vernichtete das Kirchendach und die Marienkapelle an der Südseite. Daraufhin musste erneut mit der Errichtung des Westwerkes mit zwei gleich hohen Türmen begonnen werden. 1278 waren die Bauarbeiten abgeschlossen und die damals romanische Kirche wurde vom Würzburger Bischof geweiht. Der rechteckige Unterbau des Nordturms ist bis heute mit einigen Änderungen erhalten geblieben, der Unterbau des Südturms wurde 1886 abgetragen und um einige Meter nach Süden versetzt wieder aufgebaut. Im 15. Jahrhundert plante die Kirchengemeinde wegen der wachsenden Stadt eine Vergrößerung der Kirche im gotischen Stil nach dem Vorbild der französischer Kathedralen. So entstand in den Jahren 1443-1455 der bis heute bestehende gotische Chor in weitaus größerer Dimension als das weiter bestehende romanische Langhaus. Auch das heutige an der Nordseite erbaute Querhaus entstand im Wesentlichen in diesen Jahren, um dort die Sakristei und die Bibliothek unterzubringen. Zerstörungen durch Kriege und Brände, Geldknappheit und zahlreiche historische Ereignisse führten dazu, daß das Aussehen und die Größe der Kirche nicht mehr den Ansprüchen der wachsenden Residenzstadt entsprach. So beschlossen das Herzoghaus und die Kirchengemeinde einen Umbau der Kirche, der vom Architekten und Otto Hoppe (1829-1891) konzipiert und unter der Bauleitung des noch jungen Architekten Carl Göbel (1857–1940) von 1884-1889 durchgeführt wurde. Dabei erwies sich der Abriss des instabil gewordenen Langhauses als unumgänglich.
    Die oktogonalen Obergeschosse der 53 m hohfen Türme und der am Nordturm gelegene Treppenturm mit Schweifkuppel stammen aus der Zeit der Renaissance. Beide Türme besitzen auf rund 35 m Höhe eine umlaufende Galerie, die mit einer Brücke verbunden sind. Die neugotischen Turmhelme sind mit Kreuzblumen gekrönt, denen am Südturm eine Wetterfahne und am Nordturm ein Kreuz aufgesetzt sind.
    Inneres: durch das romanische Portal auf der Westseite betritt man die Kirche. Das Langhaus ist an den Seitenschiffen und der Westwand mit Emporen versehen, die mit verzierten Holzbrüstungen verblendet sind. Rund 1000 Personen fasst die Kirche. Oberhalb des Eingangs befindet sich die Empore für die Orgel.
    Steinerne Madonna aus dem 14. Jahrhundert. Der gedrungene Körperbau und die Gestaltung von Haaren und Faltenwurf, weist sie als fränkische Arbeit mit schwäbischem Einfluss aus. Die Statue besteht aus Sandstein.
    Blick durch das Mittelschiff Richtung gotischen
    Chor. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Chorfenster durch Luftminen zerstört. Nach dem Krieg provisorisch Instand gesetzt, bauten 1961 die „Glaswerkstätten Franz Lehmann“ aus Berlin neue Glasfenster ein, die der Berliner Maler Gerhard Olbrich (1927-2010) entworfen hat.
    Blick in das gotische Gewölbe des Chores.
    Kanzel: Die Holzbrüstung des Kanzelkorbes zeigt 5 geschnitzte biblische Figuren vom Bildhauer Hermann Blechschmidt (1882-1934). Vorne der segnende Christus. Vorbild dürften die Arbeiten vom dänischen Bildhauer Bertel Thorwaldsen sein. Flankiert wird er von den 4 Evangelisten.
    Orgel: Die heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1889 und wurde von der Orgelbaufirma Martin Joseph Schlimbach & Sohn (Würzburg) unter der großen gotischen Fensterrose eingebaut. Auf dieser Orgel spielten und komponierten unter anderem Johannes Brahms und Max Reger. 1945 erlitt die Orgel schwere Schäden, wurde Ende der 1940er Jahre nur notdürftig instand gesetzt und verfiel zur Zeit der DDR zusehends. Von 1992-1994 wurde die Orgel von der Orgelbaufirma Hey aus Urspringen umfangreich repariert und restauriert und am 6. Mai 1994 im Rahmen der Meininger Landesmusiktage wieder eingeweiht.
    Grabplatten und Reliefs bekannter Meininger Bürger, die im späten Mittelalter in der Kirche beigesetzt wurden, sind an den Wänden angebracht.angebracht.
    Schlundhaus: das 1906 erbaute Gebäude ist der Ratskeller. Schlundhaus ist der fränkische Name für den seit 1874 an diesem Ort befindlichen Ratskeller. Der reich verzierte Erker ist ein Nachbau des Erkers vom „Merkelschen Haus“, welches beim großen Stadtbrand 1874 vernichtet wurde.
    Detail des Erkers
    Große Dachgaube mit einem Giebel mit floralem Dekor, Jugenstil.
    Fachwerkhaus
    Zum Rautenkranz: Bürgerhaus aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, einst Schankwirtschaft mit Tanzsaal. Um 1900 wurde das Fachwerk vom Außenputz befreit. Es zeigt überwiegend Andreaskreuze.
    Fassade mit Turm von einem Haus aus der Zeit des Jugendstils.
    Details der Fassade.
    Bürgerhaus
    Alte Posthalterei: erbaut um 1600 im hennebergisch-fränkischen Fachwerkstil. Bis ins 19. Jahrhundert Wohnhaus hochrangiger Beamter. 1905-1926 Betrieb einer Poststation. Daneben Torbogen aus Stein, der in einen Hof führt.
    Blick in den Hof mit einem Fachwerkhaus und dem Zugang zu einer Kunstausstellung.
    Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in der Ernestinerstraße.

    Blick in eine kleine Straße mit vielen Fachwerkhäusern.
    Büchnersches Hinterhaus: erbaut 1596 vom Bäckermeister Hans Müller, Umbau 1678, mehrfach restauriert. Es ist der älteste datierte Fachwerkbau der Stadt.
    Details der Fassade und der Nebengebäude.
    Eingang zu einem Laden, verziert mit Motiven aus dem Jugendstil.
    Erker aus Fachwerk an der Ecke eines Hauses.
    Jüdisches Denkmal: Entwurf K. Angermüller. Im Inneren der roten Backsteinmauer sind einige Steine von einer Baracke aus dem Konzentrationslager Auschwitz eingefügt. Grundriss als Flachrelief aus Metall von der eheamligen Synagoge.
    Meininger Staatstheater: Das „Große Haus“ vom Staatstheater entstand 1909 im neoklassizistischen Stil, nachdem der Vorgängerbau im März 1908 bis auf die Grundmauern abbrannte. Der Architekt des mit 740 Sitzplätzen versehenen Bauwerks war der Hofbaurat Karl Behlert (1870-1946). Vier-Sparten-Theater. Das Haus ist die Wiege des bis heute praktizierten modernen Regietheaters. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es als Meininger Hoftheater des Herzogtums Sachsen-Meiningen durch diese tiefgreifende Theaterreform in ganz Europa bekannt. Der spätere Herzog Georg II. (1826-1914) hatte eine Kustausbildung genossen und hat mit seinen Regierungsantritt 1866 die künstlerische Leitung des Theaters übernommen. Er löste das Opernensemble auf und legte seinen Schwerpunkt auf das Theater, wo er demokratische Methoden der Regiearbeit einführte. Als der „Theaterherzog“ 1914 starb, konnten die Meininger Bürger nur mit großer Mühe und starken Protesten verhindern, dass sein Nachfolger Herzog Bernhard III. nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges das Theater und die Hofkapelle aus Kostengründen auflöste. Nach der Umwandlung des Herzogtums in einen Freistaat, existierte das Theater unter anderem Namen weiter und wurde dann ab 1921 das Landestheater des neu gebildeten Landes Thüringen.
    Das Theater aus Sandstein hat eine Grundfläche von 2304 qm. Die Westfassade wird von einer Vorhalle geprägt, deren klassizistischer Giebel von 6 kotinthischen Säulen und entsprechenden Pilastern getragen wird. Im Tympanon des Giebels ist die Inschrift „Georg II Dem Volke zur Freude und Erhebung“ angebracht. Breite Treppen und 2 Rampen führen zur Vorhalle. Rechts und links davon 2 große Reliefs mit Darstellungen der heiteren Muse Thalia und Melpomene, der ernsten Muse.
    Inneres: Foyer im Empirestil. Die Wände des Foyers sind mit gelbem Seidendamast bezogen. Auf grauen Marmorpodesten die Marmorbüsten von den Dichtern und Komponisten.
    Detail der Decke und der Deckenleuchter im Empirestil.
    Blick in den Zuschauerraum. Die Brüstungen und Decken sind mit goldfarbenem Stuck verziert. Der Raum wird von einer flachen Kuppel überspannt. In der Mitte ein beleuchteter Kristallkranz mit weiteren Leuchtgruppen, die sich im Oval darum herum befinden. 726 Sitzplätze verteilen sich auf das Parkett und 3 Ränge. 2 herzogliche Logen mit insgesamt 8 Plätzen befinden sich in der Mitte der Ränge.
    Die Bühne ist 21 m breit.
    Steinernes Haus: Das dreigeschossige Haus stammt aus der Renaissance und steht mit der Traufe zur Straße. Das Erdgeschoss aus massisven Natursteinmauerwerk stammt bereits aus dem 13. Jahrhundert und wurde dann 1571 umgebaut. In der Mitte des Erdgeschosses befindet sich e in Rundbogenportal mit Ornamenten und einem Giebel mit Wappen. Die oberen Etagen sind als Fachwerk ausgeführt und im Wechsel mit steinernen, vorgeblendeten Karyatiden und Hermen geschmückt.
    Details des Tores und der Fassade.
    Gasthof Wolfsschlucht direkt neben dem Steinernen Haus.
    Ehemalige Ober-Mühle: Ehemalige Mühle, die vom inneren Mühlgraben am Obertor gespeist wird. Sie war vom Anfang des 14. Jahrhunderts bis 1925 in Betrieb. Das heute erhaltene Fachwerhaus wurde erst 1861 erbaut.
    Katholische Kirche „Unsere liebe Frau“: Sie war bis 1994 Pfarrkirche des Bistums Würzburg. Das Bauwerk steht inklusive der Kirchenfenster unter Denkmalschutz. Nach Vorgängerbauten erwog man wegen wachsender Mitgliederzahlen einen Neubau. Durch die DDR-Behörden wurde lediglich ein Umbau genehmigt. Dennoch erfolgte 1967 der Abriss und mit finanzieller und materieller Hilfe der Diözese Würzburg wurde bis 1972 an gleicher Stelle eine neue Kirche unter Leitung des Architekten Armin Trautwein erbaut. Dabei wandelte man den Umbau geschickt in einen Neubau um und stellte somit die Behörden vor vollendete Tatsachen. Auf einen Turm musste dadurch verzichtet werden. Die Kirche, die Raum für fast 300 Personen bietet, hat einen fast quadratischen Grundriss mit einer stumpfwinkligen Altarrückwand. Drei Seiten des Gebäudes werden von großen künstlerisch gestalteten Fenstern und Buntglaswänden bestimmt, die kirchliche Themen beinhalten.
    Blick auf die Altarwand mit dem Thema Vollendung.
    Die Straßenseite zeigt das Thema Schöpfung. Die Fenster wurden von Christof Grüger (1926-2014) gestaltet.
    Auf der Südseite das Thema Erlösung.
    Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert in der Ernestinerstraße. Vermutlich das älteste Fachwerkhaus der Stadt, um 1850 Amtsgericht.
    Mittelmühle: Blick auf das Kontorhaus, ein verputztes ehemaliges Fachwerkhaus.
    Die Mühle selber ist eingefallen, hier sieht man aber die noch zu sanierende Fassade des Speicherbaus.
    Auf der der Straße zugewandten Seite, ist der Speicherbau aus Backsteinen bereits restauriert.
    Blick in die
    Straße „Am mittleren Rasen“ in der westlichen Altstadt mit zahlreichen Wohnhäusern, die in den oberen Etagen Fachwerk aufweisen. Das hinterste Haus mit dem Erker und turmartigen Anbau stammt von Architekten Karl Behlert (1870-1945).
    Große Stadtvilla, ebenfalls in der Straße „Am mittleren Rasen“. Sie ist das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde mit einigen Wohnungen, Architekt: Eduard Fritze (1849-1926).
    Weitere Stadvilla in der Straße „Am mittleren Rasen“ aus dem Jahr 1900.
    Weitere Stadvilla in der Straße „Am mittleren Rasen“. Architekt Karl Behlert (1870-1945).
    Detail des Giebels mit Fachwerk und floralen Schnitzereien.
    Plastiken der Wilhelm Busch Figuren Max und Moritz auf dem Dach der Villa.
    Marstall: Südlich des Schlosses Elisabethenburg steht der um einen Hof gruppierte Marstall. Er wurde von 1854-1858 von den Architekten August Wilhelm Döbner (1805–1871) und Friedrich August Stüler (1800–1865) für das Herzoghaus errichtet. Er war eine Neuplanung, nachdem man den bereits um 1800 begonnenen Bau eines Marstalls östlich des Schlosses unterbrochen hatte. In der dortigen ehemaligen Reithalle befindet sich ja heute das Theatermuseum. Der rechteckige Komplex ist 85 x 50 m groß. Er besteht aus 2 rechtwinklichen Gebäudekomplexen um einen Hof. Bis auf ein Wohnhaus mit 2 Etagen für die ehemaligen Bediensteten, sind die restlichen Bauten eingeschossig mit Kniestock. Hier befanden sich bis 1918 Pferdeställe, in den südlichen Gebäuden das Kutschenhaus und die Schmiede. Im Erdgeschoss des Wohnhauses befand sich die sogenannte Geschirrkammer, mit Trensen und Geschirre, um die Pferde einzuspannen.
    Ansicht von Süden, im Hintergrund das Schloss.
    Der Innenhof.
    Das Wohnhaus für das ehemalige Gesinde.
    Werbeschild für einen Friseur.
    Laden für Tee, Kaffee und Geschirr mit einem angeschlossenen kleinen Café, eingerichtet mit historischen Möbeln und einem alten Herd.
    Henneberger Haus: gleich hinter der Volkshochschule „Eduard Weitsch“ gelegen. Der Fachwerkbau wurde von 1894-1895 vom Architekten Eduard Fritze (1849-1926) durch den Umbau eines bestehenden Gebäudes und zwei größeren neuen Anbauten errichtet. Es diente als Domizil des Hennebergischen Altertumsforschenden Vereins und hat daher seinen Namen. Das Untergeschoss besteht aus massivem Kalksteinmauerwerk, die oberen Geschosse sind historisierend im fränkischen Fachwerkstil des 17. Jahrhunderts gehalten.
    Hier der Ostteil des Gebäudes mit Erker und kleinem Türmchen, sowie einem Durchgang für Fußgänger. Er symbolisiert den einstigen Unteren Torturm, der sich bis 1817 hier befand. Über dem mittleren Torbogen befindet sich ein Relief von 1603, welches aus der Kirche in Ellingshausen stammt.
    Den Nordflügel setzte Architekt Fritze über den inneren Bleichgraben, einen Wassergraben der ehemaligen Stadtbefestigung. Dieser Flügel ist von einer dreiseitigen Balustrade, reich verziertem Fachwerk, Holzfiguren und Wandmalereien geprägt. Heute befindet sich hier eine Pension und ein Restaurant.
    Ein Gebäude des Wasserwerks Meiningen am Bleichgraben.
    An der Sachsenstraße entlang des Bleichgrabens stehen einige schöne historische Wohnhäuser.
    Sachsenstraße Ecke Untere Kaplanstraße mit Blick auf den Chor der Stadtkirche.
    Läuft man weiter Richtung Süden am Bleichgraben entlang, stößt man auf den Garten des Cafés „Trollstube“, jenseits des Bleichgrabens.

    Weitere restaurierte Fachwerkhäuser aus dem 19. Jahrhundert.
    Bleichgraben und Hotel Fronveste.
    Museum im Schloss Elisabethenburg:
    Die mittlere Schlossetage ist vor allem den Kunstsammlungen vorbehalten. Hier kann man noch die historischen Räume, mit zahlreichen Stuckaturen erleben.
    In der oberen Etage befinden sich neben den Privaträumen des Herzogpaares, zahlreiche Exponate zur Geschichte des berühmten Meininger Musenhofes.
    Inneres: Blick in das Treppenhaus unterhalb des zentralen Turms.
    Majolikaofen
    Durchgang mit Tür, darüber geschnitzte Dekoration und Butzenscheiben.
    3. Obergeschoss oder „Obere Galerie“. Hier waren die Wohn- und Repräsentationsräume der jeweils regierenden Herzöge. Hier der private Wohnbereich, der ab 1886 im Stil der Neorenaissance umgebaut wurde. Herzog Georg II. beauftragte die Architekten Otto Hoppe und Albert Neumeister mit der Gestaltung. An den Wänden Intarsien aus Holz.
    Blick auf eine Kassettendecke mit Intarsien aus Holz und einem Kronleuchter aus Glas.
    Informationstafel zu dem ehemals barocken Raum, der in mehrere Räume aufgeteilt wurde. Bei der Ausgestaltung war das Vorbild die Tiroler Renaissance.
    Hier der repäsentativste Raum der Suite des Herzogpaares Georg II. und seiner 3. Gemahlin Helene von Heldburg. Kassettendecke aus Holz, die Türen mit Intarsien und Schnitzwerkgiebeln. Majolikaofen in Stil der Neorenaissance.
    Der Ofen zeigt allegorische Darstellungen der Tugenden.
    Da Herzog Georg II. Historiker war, legte er Wert auf eine stilistische Genauigkeit. Oberhalb der Tür zwei Bildnisse des Herzogpaares.
    Informationstafel zum Herzoghaus Sachsen-Meiningen.
    Informationstafel zu den Hofkapellmeistern mit berühmten Namen, wie Hans von Bülow, Richard Strauss oder Max Reger.
    Weiterer Raum mit Kassettendecke aus Holz und Vertäfelungen aus Holz an der Wand.

    Kamin aus Marmor mit Aufbau aus Holz mit Intarsien in der Form eines Tempels mit Säulen.
    Detail eines verzierten Türschlosses.
    Abguss einer Büste von Max Klinger mit dem Bildniss von Franz Liszt.
    Blick in die Räume mit Exponaten zum Meininger Theater und der Meininger Hofkapelle. An den Wänden Gemälde mit Bildnissen berühmter Komponisten.
    Schrank für Noten mit einzelnen Fächern, systematisch sortiert nach Musikgattungen oder einzelnen Komponisten.
    Keramikofen mit dem Sächsischen Wappen, sowie floralen Motiven mit Drachen, Schlangen und Eidechsen.

    Decke mit Malereien, die zu Beginn der 1960er Jahre überstrichen worden waren. Sie wurden frei gelegt und zeigen Renaissance-Ornamentik. In der Kehlzone aus Holz, die 2011 frei gelegt wurde, befindet sich Groteskenmalerei.

    Büsten mit Porträts verschiedener Musiker. Von links nach rechts: Max Reger, Fritz Steinbach, Johannes Brahms, Hans von Bülow.
    Ehemaliges Esszimmer mit Kopien von 3 Tapisserien aus der Werkstatt des Marcus de Vos (ca. 1635-1697) aus Brüssel. Sie zeigen Motive aus dem Leben von Alexander dem Großen.
    Sammlung mit Musikinstrumenten:
    Olifant aus Elfenbein. ca. 1850, mit der Darstellung einer Jagdszene.
    Vitrine mit Blechblasinstrumenten.
    Vitrine mit historischen Klarinetten und einem Bassetthorn.
    Samische Schamanentrommel, ca. 1620
    Kamin mit einem Aufbau aus Holz mit Bogengängen.
    Henkelvase aus Porzellan (ggf. KPM) mit Abbildung von Schloss Babelsberg in Potsdam.
    Teller aus Porzellan mit goldenen Ornamenten und Blumenmotiven.
    Holzzimmer: Ausstattung aus dem ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, im Stil des Empire. Vertäfelung aus Holz vom Ahorn, Ebenholz und eingefärbten Obsthölzern.
    Roter Salon: 1824/25 als Vorzimmer zum Ballsaal eingerichtet. Klassizistische Stuckdekoration, textile Wandbespannung und Pfeiler mit korinthischen Kapitellen. Halbrunde Ottomane.
    Gelber Salon: Wände bespannt mit gelbem Seidendamast, veranlasst 1907 durch Herzog Georg II. Die Gemälde zeigen wichtige Hofereignisse aus dem Leben von Georg II.
    Gemälde von Andreas Müller mit der „Apotheose der Erbprinzession Chrlotte“ zusammen mit ihren beiden verstorbenen Kindern, von 1856/57. Ihr Mann der damalige Erbprinz Georg, konnte ihren Verlust nie ganz verwinden.

    Marmorsaal: 1907/08 wurde der Marmorsaal von 1824 vergrößert und umgebaut. Hofarchitekt Karl Behlert (1870-1946) plante die Neugestaltung, der Entwurf der Decke von Pietro Calori mit Stuck im Stil des Neoempire. Die Wände gegliedert mit korinthischen Pilastern. 2 Säulen aus Stuckmarmor. Über der Nordwand eine Empore für Musiker.
    Vitrine mit einem römischen Helm, Schwert und Schwertscheide, ggf. aus Kostümfundus des Theaters.
    2 große Bodenvasen mit japanischen Motiven.
    Schlosskirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“: zweigeschossig, 1692 eingeweiht. Sie diente von 1692-1920 als Hofkirche der Herzöge von Sachsen-Meiningen. 1977 profaniert, wird sie seit 1982 als „Konzertsaal Johannes Brahm“ genutzt. Kanzel von 1689/90 auf der Südseite. Die Kassettendecke wurde ab 1688 von Samuel und Johann Peter Rust stuckiert. Chorschranken vom Hofbildhauer Johann Michael Ehinger von 1693. Altar aus Stuckmarmor von Bernhard Hellmuth. Das Gemälde mit dem gekreuzigten Christus mit kniender Maria Magdalena stammt von einem unbekannten Künstler, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert.
    1886 Einbau einer Orgel der Firma Sauer.
    Lesepult mit barockem Dekor.
    Engel als Stütze für die alte Orgelempore.
    2. Obergeschoss oder „Mittlere Galerie“:
    Adelheid-Zimmer:
    sie war ab 1830 englische Königin als Gattin von König Georg IV. Zur Heirat dem späteren König, musste sie überredet werden. Sowohl sie selbst, mit 25 Jahren jenseits des damals üblichen Heiratsalters, als auch ihr künftiger Gatte, war mit 53 Jahren nicht mehr der Jüngste. Als Adelheid 1818 als verlobte Braut des angehenden Königs nach England reiste, bezeichnete sie ihre Fahrt als „Opfergang“ für ihr Heimatland. Mit ihrer Hochzeit gelang zum ersten und einzigen Male einem Spross des Herzoghauses Sachsen-Meininger der Sprung auf den Thron eines der größten Königreiche der Welt. An der Decke 8 gemalte Medaillons mit Bildnissen der Reformationszeit und Wappen. An der Wand ein Bildnis der späteren Königin.
    Dekoration des Raumes von Bernhard Hellmuths, ca. 1775. An der Wand die ehemalige Ofennische mit portalartigem Stuck und Gemälde an den Wänden.
    An der Decke eines weiteren Raumes 3 Putti mit Lorbeergirlanden in einem Wolkenberg. Die Kehlzone ist reich dekoriert. Hier hat sich die originale Farbe erhalten.
    Raum mit Gemälden und weißem Ofen.
    2 asiatische Lackschränke mit goldfarbener Bemalung.
    Raum in weiß-goldenen Dekorationen gehalten. An einer Wand ein Alkoven und Zugang zum Dienerbereich.
    Kabinettschrank mit Flachreliefs und intarsien aus Holz.

    2 Details der Flachreliefs.
    Schlafzimmer der Herzogin Charlotte Amalie (1730-1801). Die Stuckaturen werden Bernhard Hellmuth zugeschrieben.
    Detail des Stucks aus der Zeit des Rokoko, um 1767, mit einem gehörnten Waldgeist, einem Faun.
    Modellkommode mit aufgeklebten und kolorierten Kupferstichen mit Jagdszenen. Deutschland nach 1700.

    2 Gemalde mit Bildnissen von Königin Victoria von Großbritannien und ihrem Ehemann, Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha.
    In einer Nische hinter der Wand ein kleiner Schrank mit Kochplatte.
    Blick in den langen
    Flur und Eingangsbereich des 2. Obergeschosses. Entworfen vom hessischen Hofbaudirektor Julius Ruhl (1796-1871) ab 1847, vom preußischen Hofbaurat Friedrich August Stüler (1800-1865) überarbeitet, jedoch nur in Teilen ausgeführt.
    Kamin mit zwei Lorbeerkränzen mit Bildnissen als Stuckdekoration.
    Hessensaal: dieser kleinste Festsaal liegt im mittleren Turm des Schlosses und war als Gedenkstätte für die 1680 verstorbene 1. Gemahlin von Bernhard I., Maria Hedwig von Hessen-Darmstadt gedacht. Der Stuck vpm 1704/05 stammt von Johann Jost Hallung. Die sehr plastisch dekorierte Decke zeigt Früchtekelche, Putti und Kartuschen mit Wappen der Familie der Verstorbenen. Seit 1990 befindet sich hier das Museumscafé.
    Fachwerkhaus und Abgrenzung aus Metall, die mit riesigen Bücherregalen und Buchrücken bemalt ist.

  • Wasungen: Stadt 11 km nordlich von Meiningen. 874 erstmals urkundlich erwähnt.
    Der Name des Ortes leitet sich von dem althochdeutschen Wort „Wasen“ = feuchter Rasen ab. Stadtgründung im 12. Jahrhundert.

    Stadtplan
    Informationstafel zur Stadtgeschichte
    Informationstafel zur Altstadt, die als Ganzes unter Denkmalschutz steht.

    Rathaus von 1532/34. Es ist eines der ältesten in Fachwerk errichteten Rathäuser der Region und ist bis heute in der ursprünglichen Nutzung.
    Gegenüber weitere Bürgerhäuser mit Fachwerk.
    Schild des Gasthofes zum Bären mit Bär und sechs-zackigem Stern.
    Häuserfronten an der Hauptstraße.

    Weitere Fachwerkhäuser an der Hauptstraße.

    Ehemaliges Damenstif von 1596, für verarmte adlige Damen. Bis 1931 hatte es diese Funktion noch inne. Heute Stadtmuseum, Stadtarchiv, Thüringer Karnevalsmuseum und Touristen-Information. Erdgeschoss aus Stein, 2 Geschosse als Fachwerk mit Andreaskreuzgen ausgeführt.
    Renaissance-Portal.

  • Schloss Altenstein und Park: Schloss Altenstein wurde 1736 als ein Landhaus der Meininger Herzöge erbaut und nach 1800 dann als Sommerresidenz ausgebaut. Das Schloss im englischen Stil der Neorenaissance und sein 160 Hektar großer Park gehören zum Kurort Bad Liebenstein. Als Baugrund für das Anfang des 18. Jahrhunderts gebaute Hauptgebäude wurde die Ruine der Burg Altenstein bestimmt, die bis auf das Kellergeschoss abgerissen wurde. Wegen statischer Erfordernisse mussten auch die mit mächtigen Stützmauern versehenen Abschnitte der südlichen Burgmauer erhalten bleiben, man glich deren Höhe an das Hofgelände an und schuf eine dem Haus vorgelagerte Terrasse auf der Südseite. Neben dem Hauptgebäude wurde ein östlich gelegener Gebäudekomplex für die Bewirtschaftung, Hofhaltung und Unterbringung von Gästen begonnen. Das Schloss diente neben Jagdveranstaltungen und Festen auch als Treffpunkt mit den benachbarten Fürstenhäusern und als privater Rückzugsort. Erst 1798 begannen dann wieder Instandsetzungsarbeiten und ein teilweiser Umbau durch Herzog Georg I. Herzog von Sachsen-Meiningen (1761-1803). Die Arbeiten zur Errichtung der Sommerresidenz auf dem Altenstein und die Gestaltung des Parks als englischer Landschaftsgarten, zogen sich bis 1804 hin. In den Jahren 1888/89 erfolgte ein letzter Schlossumbau für den „Theaterherzog“ Georg II. (1826-1914). Der Umbau erfolgte im Stil von Landhäusern der englischen Spätrenaissance des 16. Jahrhunderts.
    Blick von außen auf das Hofmarschallamt und die Kavaliershäuser, mit einer großen Durchfahrt durch eines der Gebäude.
    Blick durch die Durchfahrt, auf das dahinter liegende Schloss.
    Plan vom Park von Schloss Altenstein. Die Gestaltung des Parks als englischer Landschaftsgarten, zog sich bis 1804 hin. Berühmnte Gartenarchitekten waren hier involviert, wie Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871), Carl Eduard Petzold (1815-1891), und Peter Joseph Lenné (1789-1871). Auch Johann Wolfgang von Goethe soll sogar Anregungen für den Park beigetragen haben.
    In dieser Zeit wurden mehrere für den Landschaftsgarten typische Staffagebauten errichtet, unter anderem 1799 die Ritterkapelle (Nr. 5). 1803-1804 wurden das Hofmarschallamt (Nr. 2) mit Marstall und Orangerie errichtet.
    Informationstafel
    Blick über ein rundes Wasserbecken und Teile des Parks Richtung Schloss.
    Blick zurück in Richtung des halbrunden Baus vom Hofmarschallamt.
    Informationstafel mit Benennung des Baumbestandes zwischen Schloss und Hofmarschallamt.
    Blick auf die Terrassengärten. Hier wurden die Stützmauern der eheamligen Burg aus statischen Gründen erhalten.
    Schmiedeeiserne Laterne an der Wand des Schlosses.
    Umrundet man das Schloss kommt man zu einem Laubengang mit Pergola.
    Informationstafel zu den Burgresten
    Reste eines Turms der Burg Steyn, in dem im 17. Jahrhundert 18 Frauen als Hexen eingekerkert waren.
    Blick auf die Fassade des Schlosses.
    Blick von der Terrasse Richtung Hofmarschallamt, über den sogenannten Innenpark
    Eingang zum Schloss, mit einem großen Balkon auf Säulen darüber.
    Blick Richtung
    Ritterkapelle, die auf einem Felsen steht.
    Ritterkapelle mit neugotischen Formen, wurde 1798/99 erbaut. Die Säulen, Bögen und die Fensterrose sind aus Holz geschnitzt. Ursprüngliche Ausstattungsgegenstände in der, seit 1884 verschlossenen Kapelle, deuten auf eine Nutzung bis 1803 als Treffpunkt der Freimaurerloge unter Georg I. hin.
    Gestein in der kleinen Höhle unterhalb der Kapelle.
    Kleine Farne in dem Felsen, der die Kapelle trägt.
    Blick zurück zum Schloss.

    Teufelsbrücke: zwei steile Felsen werden durch eine kettenbrücke verbunden.

    Herzoggrab: Grab des letzten von 1914-1918 regierenden Herzogspaares, Bernhard III. (1851-1928) und seine Frau Charlotte (1860-1919). Gestaltet 1920/21 vom Hofbaumeister Karl Behlert (1870-1946).
    In direkter Nachbarschaft im Wald ein Bombentrichter von 1944.

  • Gotha: ca. 45.000 Einwohner. Gotha war von 1640-1825 Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg und ab 1826 Hauptstadt und Residenz des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha. Im Gothaer Tivoli gründete sich 1875 die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands, kurz SAP, die sich später in SPD umbenannte. Das barocke, auf einem Hügel liegende Schloss Friedenstein dominiert das Stadtbild. 775 wurde Gotha erstmals urkundlich erwähnt.
    Herzogliches Museum Gotha: Das am Schlosspark südlich gegenüber von Schloss Friedenstein gelegene Museum ist ein Gebäude im Stil der Neorenaissance aus dem 19. Jahrhundert. Das beständige Anwachsen der Herzoglichen Sammlungen auf Schloss Friedenstein, die unter anderem eine Bibliothek, ein Münzkabinett, ein Naturalienkabinett, ein Kunstkabinett, eine Gemäldegalerie und eine Kupferstichsammlung umfassten, gab den Anlass für einen separaten repräsentativen Museumsneubau. 1863 beauftragte Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha den Bau. 1864 wurde der Wiener Architekt Franz von Neumann der Ältere (1815-1888), der bereits seit 1839 in herzoglichen Diensten stand, mit den Planungen betraut. Auf den Gelände befand sich früher der herzogliche Küchengarten.
    Schloss Friedenstein: Plan vom herzoglichen Park Gotha. Nr. 10 ist das Herzogliche Museum, von dem aus bogenförmige Wege um den Südlichen Schlossvorplatz herum zum Schloss mit der Nr. 1 führen.
    Schloss Freidenstein gilt als frühestes Barockschloss in Deutschland.

    Vorgänger von Schloss Friedenstein, war Burg Grimmenstein, eine der ältesten deutschen Festungsanlagen. 1567 wurden sie überwiegend geschleift. Später wurde das Schloss Friedenstein an derselben Stelle mit frühbarocken Festungstechniken neu befestigt, wobei erhaltene Teile der alten spätgotischen Befestigungsanlagen mit in die neue Festungsanlage des Schlosses einbezogen wurden. So war das Schloss eine Art barocke Zitadelle. Später wurden zwar weitere Festungsanlagen abgetragen, aber Teile der Kasematten haben sich bis heute erhalten.
    Herzog Ernst I. von Sachsen-Gothe (1601-1675) hatte sich Gotha nach einer Erbteilung als Hauptstadt auserkoren und mangels passendem Gebäude für seine Residenz den Architekten Casper Vogell (1600-1663) mit einem Neubau beauftragt. Von 1643-1654 führte der Baumeister Andreas Rudolph (1601-1679) die Pläne aus.
    Die Sehnsuch nach Frieden, nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges führten zur Namensgebung des Schlosses. Die riesigen Ausmaße des Schlosses erklären sich dadurch, dass Herzog Ernst I. nicht nur Wohn- und Repräsentationsräume, sondern auch Verwaltungen, Wirtschaftsräume, Zeughaus, Münze und Kirche unter einem Dach haben wollte.
    Wenn man sich dem Schloss vom Südlichen Schlossvorplatz näherd, sieht man den Zugang zu den Kasematten, die während des Zweiten Weltkriegs in Teilen als Luftschutzräume für die Bevölkerung diensten.
    Blick auf die Vierflügelanlage des Schlosses mit großem Innenhof. Die Länge des zur Stadt zeigenden Nordflügels beträgt 100 Meter. Die dreigeschossigen Ost- bzw. Westflügel haben jeweils 140 Meter Länge und enden jeweils in viergeschossigen Türmen. Die beiden Türme hatten anfangs beide Pyramidendächer. 1678 zerstörte ein Brand den Ostturm, daraufhin setzte man 1684 ein Kuppeldach mit Haube auf den Turm. Der Südflügel ist nur eingeschossig.
    Reflief aus Stein über einem geschlossenen ehemaligen Portal am östlichen Gebäude.
    Blick in den riesigen
    Innenhof. Der Schlossbau erhielt zum Innenhof hin durchgehende Arkadengänge. Übern den Schlusssteinen der Arkaden sind insgesamt 54 Wappen befestigt, die auf die vollständige Titulatur des Herzogshauses hinweisen.
    Hinweisschild auf des im WestturmIm erhaltene Ekhof-Theater, eines der ältesten dauerhaft bespielten Theater Deutschlands.
    Blick durch die Bögen des Südflügels.
    Statue eines Fisches mit Putto.
    Blick auf die südöstliche Ecke des Hofes mit einem der viergeschossigen Türme.
    Zeughausportal im östlichen Arkadengang, geschmückt mit Reliefs mit militärischen Trophäen und zwei angeketteten Gefangenen, die Schalen mit Kanonenkugeln tragen.
    In der nordöstlichen Ecke des Hofes ein pavillonartiger Anbau mit Balkon, der erst 1896 hinzugefügt wurde. Das Doppelwappen am Altan steht für Alfred Ernest von Sachsen-Coburg und Gotha und seine Frau Großfürstin Marija Alexandrowna Romanowa (das rechte Schild mit dem Wappen des Russischen Reiches).
    Im Inneren des Pavillons eine Kanone.
    Eingang zur Schlosskirche mit einem von der Burg Grimmenstein geraubtem und hier angebrachten Relief von 1553.
    In der nördlichen, der Stadt zugewandten Fassade das barocke Hauptportal. Es wird flankiert von zwei korinthischen Säulen. Das Portal ist nicht mehr in seinem Originalzustand erhalten. Über der Tür eine 1650 angebrachte allegorische Darstellung, der sogenannte Friedenskuss, der auf den Westfälischen Frieden Bezug nimmt.
    Blick vom Hügel des Schlosses auf die Stadt. Rechts das Denkmal für Ernst den Frommen von hinten. Links der abgedeckte große Brunnen, dahinter der Hauptmarkt und am Ende das alte Rathaus von Gotha mit seinem Turm, welches noch aus der Renaissance stammt.
    Inneres:
    Braune Galerie, die ursprünglich ein Durchgangszimmer, zwischen den Zimmern des Herzogs und der Herzogin war. Heute befinden sich hier Gemälde, die die Herrschaftsgeschichte des Hauses Sachsen-Gotha (1640-1672) und Sachsen-Gotha-Altenburg (1672-1825) zeigen. Dieses ging dann 1825 in das Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha über.
    Gemälde (um 1710) mit dem Ostflügel des Schlosses und dem davor liegenden Barockgarten.
    Prunkvoller, vergoldeter, barocker Tafelaufsatz.
    Kunstkammer mit Säule und Kamin.
    Inneres Vorgemach des Herzogs: hier warteten hochrangige Besucher des 17. und 18. Jahrunderts, bis sie in das Audienzzimmer vorgelassen wurden. Die Bildnisse an den Wändern verweisen auf die politischen Verbindungen des Herzogs auf Fürsten des Reiches und des Auslands. Als Herzog Friedrich I. (1646-1691) 1678 den Königlich-Dänischen-Elefantenorden, einer der ranghöchsten Orden Europas, verliehen bekam, gab er 4 Wirkteppiche mit dem herzoglichen Wappen in Auftrag. Zwei davon sind in diesem Raum zu sehen. Wenn keine Audienz vorgesehen war, wurde dieser Raum als Speisezimmer der herzoglichen Familie verwendet.
    Eine der aufwendig verzierten Tischplatten, die 1604 von Andreas Pleininger geschaffen wurden. Sie zeigen die Pflege der Künste und Wissenschaften am Gothaer Hof.
    Wandnische mit einem blau-weißen kleinen Zimmerbrunnen oder Gefäß zum Waschen der Hände.
    Audienzzimmer: gelegen in der Nordost-Ecke des Schlosses, ist dieser Raum der politisch wichtigste in einem Schloss. 1683 eingerichtet ist er der prachtvollste Raum im Schloss. Stuck von Giovanni Carvero (1624-1712?) zeigt Lorbeermedaillons mit Initialen der damaligen herzoglichen Familie. Über dem Kamin die Siegesgöttin Nike. Sie symbolisiert den Sieg von Herzog Friedrich I. (1646-1691), welcher zu Reichtum und Wohlergehen des Landes führte. In der Regel stand ein Herzog während einer Audienz im 17. und 18. Jahrhundert vor seinem Thron unter einem Baldachin. Heute steht an dieser Stelle eine Büste aus Marmor von Herzog Friedrich II. (1676-1732).
    Detail der Decke.
    Arbeitskabinett: dieses herzogliche Büro wurde auch als privates Audienzzimmer genutzt. In der zeremoniellen Bedeutung steht es also zwischen den Staatsgemächern und den Privaträumen. Die Linkrusta-Tapete, ein linoleumartiges Material, ist zwar im Barockstil gehalten, stammt aber wie die Dekoration der Decke aus dem 19. Jahrhundert. An den Wänden Bildnisse der herzoglichen Familie.

    An der Decke Detail, wie der Titan Kronos eines seiner Kinder verschlingt.
    Chinesische Vase
    Ankleide- und Betkabinett: der Aufbau des Raumes entspricht eigentlich einem typischen barocken Schlafzimmer. Herzog Friedrich I. nutzte diesen Raum allerdings als Studierzimmer. Im Alkoven ließ er ein Laboratorium einrichten. Auch Friedrich II. nutzte diesen Raum als Studierzimmer. Er ersetzte allerdings das Laboratorium durch ein Betkabinett, wie man noch heute an dem Kruzifix aus Elfenbein und Ebenholz, im süddeutschen Stil, sehen kann.
    Uhr zwischen den Fenstern.
    Schlafzimmer: hier treffen sich die Raumfolgen des Herzogpaares. Das Baldachinbett im Alkoven hat sich nicht erhalten. Der mit Reliefs und Statuen verzierte Bogen zeigt die Funktion des Raumes. Venus und Adonis flankieren den Durchgang.
    Über dem mit Putten verzierten Kamin ein Bildnis der ersten Gemahlin des Herzogs, Magdalena Sybille. Hier erscheint ihr Jesus im Traum.

    Kabinettschrank mit Intarsien.
    Audienzzimmer der Herzogin: die Gemächer der Herzogin wurden in den 1750er Jahren im Stil des leichteren und verspielteren Rokoko erneuert. Es war damals üblich, daß die Raumfolge der Herzogin der des Herzogs entsprach. Auch die großen Spiegel und die Holzvertäfelung stammen aus dieser Zeit.
    Retirade oder Rückzugsort der Herzogin: der Raum wurde auch als privates Audienzzimmer genutzt. Die Bildnisse und Büsten zeigen Zeitgenossen von Herzogin Luise Dorothea (1710-1767). Sie förderte Wissenschaften und Künste und hatte sich der Aufklärung verschrieben. Sie stand in engem Kontakt mit dem Philosophen Voltaire, von dem hier eine Büste von Jean-Antoine Houdon steht. 1753 war er hier im Schloss für 5 Wochen zu Gast.
    In der Ecke ein weißer Ofen vor blau-weißen Kacheln.
    Kabinett der Herzogin: hier handelte es sich ursprünglich um ein Schlafzimmer. Bei den Renovierungsarbeiten um 1750, wurde der Alkoven abgeteilt und nur der vordere Teil des Raumes mit Stuck im Stil des Rokoko ausgestattet.
    Chinesischer Schrank auf einem Tisch.
    Porzellankabinett: früher befand sich hier ein Spiegelkabinett, welches in den 1720er Jahren umgestaltet wurde, um die Porzellansammlung angemessen präsentieren zu können. Bereits Friedrich II., aber vor allem seine Schwiegertochter Luise Dorothea, sammelte sowohl Böttgersteinzeug, als auch Porzellan, vor allem aus China und Meißen. Der Durchgang zum Festsaal entstand erst im 19. Jahrhundert.
    Festsaal: der Festsaal ist der Höhepunkt der prunkvollen Abfolge von Räumen des Barock und Rokoko. Er entstand durch den Umbau des einst 800 qm großen Saales in den 1680er und 1690er Jahren. Ziel des Umbaus war es, weitere private Räumlichkeiten für die herzogliche Familie zu schaffen. 1697 war der Festsaal vollendet. Die Stückdecke ist besonders prunkvoll. Samuel und Johann Peter Rust waren die kurbrandenburgischen Stuckateure.
    Blick zurück zum Durchgang zu den Räumen der Herzogin, flankiert von 2 Gemälden mit Bildnissen zweier Herzoginnen. Links Elisabeth Sophia, Gemahlin von Ernst I., der Fromme. Rechts Magdalena Sybille, Gemahlin von Friedrich I.
    Zwei Nischen mit Spiegeln und Konsolen für das herzogliche Silber und ein Schanktisch. Flankiert werden die Nischen von lebensgroßen Statuen aus Stuck, welche die 4 Jahreszeiten darstellen.
    Hier die Nische mit den Personifikationen von Sommer und Herbst. Im Hintergrund weiteres Porzellan aus der Sammlung.
    Blick in den Saal. Gegenüber die 2. Nische
    In den Fensterlaibungen eine eher mythisch anmutende Ahnengalerie und von Hermen gehaltene Wappen.
    Fußboden aus Holz mit Intarsien.
    Gegenüber der beiden Bildnisse der Herzoginnen, zwei Bildnisse von Herzögen, rechts Ernst I., der Fromme, links Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg. Die großen Bildnisse im Festsaal zeigen die Herzogpaare der ersten drei Generationen.
    Links daneben die zweite Nische mit den Personifikationen von Winter und Frühling. Dahinter das herzogliche Tafelsilber.
    Barocke Kunstkammer: im 17. Jahrhundert gab es an fast allen Höfen sogenannte Künst- und Wunderkammern. Es wurden Kunstgegenstände, aber auch Exotisches gesammelt, wie zum Beispiel ausgestopfte Tiere, Muscheln, antike Münzen, Elfenbeinpokale, Goldschmiedearbeiten und wissenschaftliche Geräte. Der Fürst mit der umfangreichsten Sammlung galt als Herrscher mit umfangreichem Wissen, der um universelle Zusammenhänge wusste und folgich ein guter Regent sein musste. Ernst I., der Fromme, war der erste Herzog, der ab 1640 eine Sammlung aufbaute. Er hatte Exponate geerbt oder während des Dreißigjährigen Krieges erbeutet. Mit der Aufklärung kam das Ende der Kunstkammern. Münzsammlung, Naturalienkabinett und die Antikensammlung, wurden in getrennten wissenschaftlichen Abteilungen separiert. Übrig blieben Kunstschätze, die vom Reichtum und Kunstverständnis des Herrschers zeugen sollten und nicht mehr von seiner Weisheit.
    Blick in einen der Räume der Kunstkammer.
    Über einem großen Kamin thront eine Statue von Zeus mit Blitzen in der Hand. Er sitzt auf dem herzoglichen Wappenschild.
    Vorne eine Dose aus Jade, dahinter ein aus Elfenbein geschnitzter Pavillon.
    Schachbrett und Schachfiguren aus Bernstein.
    Kleine Statue eines Mannes mit Krücke aus Elfenbein und ein Pokal mit Deckel aus Elfenbein.

    Nautilusschalen mit Gravuren und Schnitzerei.
    Chinesische Statuen aus Jade.

    Schwarze Galerie: einst ein Nebenzimmer des Appartments der Herzogin. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts, wurde es im Stil der Neurenaissance gestaltet. Hier wird die Geschichte des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha präsentiert, welches von 1826-1918 herrsche. Durch die Heirat von Prinz Albert mit Königin Victoria von Großbritannien und Irland, gewann das Haus enorm an Einfluss. Der Fall des Herzogtum erfolgte durch den letzten regierenden Herzog Carl Eduard, der das NS-Regime unterstüzte. Links neben der Tür ein Bildnis von Königin Victoria.
    Stammbaum des Herzogtums Sachsen-Gotha ab 1640. Ganz oben Ernst I., der Fromme und seine Frau Elisabeth Sophia von Sachsen-Altenburg.

    Flachrelief mit der Darstellung der Schlacht Karls des Großen gegen die Hunnen, um 1546.
    Der
    Sündenfall, geschnitzt als Relief aus Birnbaumholz, enstanden nach 1525. Vom Monogrammist I.P. Rechts neben Eva sieht man im Hintergrund die Erschaffung Evas aus der Rippe Adams. Links neben Adam sieht man die Vertreibung aus dem Paradies.
    Hausaltar aus Bernstein und Holz. Mitte 17. Jahrhundert.
    Zwei Nautilusschalen.
    Prunkkassette aus Bernstein, Elfenbein, Marienglas (eine Variation des Minerals Gips), Holz und vergoldetes Silber. 1701.
    Der berühmte
    Gothaer Elefant , 1710 von Johann Melchior Dinglinger. Der aus Silber gegossene Elefant ist teilweise vergoldet und mit Smaragden und Diamanten besetzt. Er steht auf einem Chalcedon-Sockel, einer Quarz-Variante.

Urheberrecht

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