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Doberlug-Kirchhain 13.05.2007
Doberlug-Kirchhain ist eine Doppelstadt im Süden des Bundeslandes Brandenburg. Sie liegt im Gebiet der Sorben, einer westslawische Ethnie, die vorwiegend in der Lausitz lebt.
In sorbischer Sprache heißt der Ort Dobrjoług-Góstkow. Die Entstehung des Namens Doberlug-Kirchhain geht auf die am 1. Juli 1950 in der DDR durchgeführte Gebietsreform zurück.
Der Ort Kirchhain, der 1234 als „Kyrkhagen“ erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist seit der Bronzezeit besiedelt. Germanische Volksstämme, wie die Somnonen, Burgunder und auch die Sorben bzw. Wenden lebten hier. Ein Teil von ihnen waren die Lusizi, die der Lausitz ihren Namen gaben. Der Ort gehörte zum Besitz des Klosters Dobrilugk.
Doberlug wurde 1005 erstmals als „Dobraluh“ erwähnt. Dort entstand 1165 das Zisterzienserkloster Dobrilugk unter der Herrschaft des Markgrafen Dietrich von Landsberg und Eilenburg (1142-1185).
Gleich neben der Klosteranlage steht Schloss Doberlug. Die Vierflügelanlage wurde im Stil der Renaissance errichtet. Mit der Gründung des Klosters 1165 beginnt auch die Geschichte des Schlosses. 1551 übernahm Heinrich von Gersdorf den Besitz des Klosters und baute das ursprüngliche Haus des Abtes zu Vierflügelanlage im Stil der Sächsischen Renaissance um. Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656) kaufte Dobrilugk 1623 und baute den Südflügel neu auf. Das Schloss sollte eine Jagdresidenz werden. Doch erst sein Sohn Herzog Christian I. von Sachsen-Merseburg (1615-1691) realisierte diesen Plan. Nach dem Bau des Schlossturmes und eines Gästehauses konnte das Schloss 1676 fertiggestellt werden. Das Schloss wird heute für Ausstallungen genutzt.
Ein ehemaliger Wassergraben umgibt das Schloss.
Eingangsportal des Schlosses.
Kloster Dobrilugk:
Informationstafel zu Zisterzienserklöstern in Brandenburg.
Informationstafel zum Kloster
Das älteste Zisterzienserkloster zwischen Elbe und Oder wurde 1165 unter Dietrich von Landsberg (1142-1185), dem Markgrafen der Ostmark gegründet. Die Abtei steht unter dem Patronat des heiligen Sigismund und des heiligen Heinrich. Markgraf Dietrich holte Mönche ins Land und wurde dabei von seinen wettinischen Verwandten, dem Erzbischof Wichmann von Magdeburg und dem Bischof Werner von Plock unterstützt. Bischof Werner brachte Reliquien des heiliggesprochenen Kaisers Heinrich mit nach Dobrilugk, die er 1165 in Aachen von Friedrich Barbarossa geschenkt bekommen hatte. 1184 wurde begonnen eine Klosterkirche zu bauen, die dann 1228 geweiht wurde. Der Besitz des Klosters nahm schnell zu. Ende des 14. Jahrhunderts begann der Niedergang des Klosters. Die Mönche gaben die Eigenwirtschaft auf und lebten dann nur noch von den eingenommenen Pachten und Zinsen. Es gab nicht mehr genüg Männer, die sich als Laienbrüder verpflichten wollten und 1431 wurde das Kloster dann von den Hussiten geplündert. 1541 wurde es dann von Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen (1503-1554) besetzt und aufgelöst.
Blick vom Graben des Schlosses zum benachbart liegenden Zisterzienserkloster. Man sieht das ehemalige Refektorium, ursprünglich auch ein Flügel eines Kreuzganges und Chor, Vierung und Dachreiter der Klosterkirche. Gemäß den zisterziensischen Bauvorschriften durften keine hohen Kirchtürme erbaut werden, daher nur ein niedriger Dachreiter auf der Vierung.
Blick in die Baustelle der Sanierung des Refektoriums, welches mit Kreuzgratgewölben gedeckt ist.
Südseite der Kirche mit der Vierung, dem Dachreiter und einem später angebauten Portalvorbau.
Detail des Portals.
Westfassade der dreischiffigen Basilika aus Backsteinen. Romanische Rundbögen und ein nachträglich angebrachtes barockes Portal.
Detail einer Rosette aus Backsteinen im Giebel.
Detail des barocken Portals mit Früchten, Engeln und Löwenköpfen.
Nordseite der Kirche.
Blick auf die Ostseite der Kirche mit der Apsis, der Vierung und Ziermauerwerk am Chor.
Detail des Chores mit Rundbogenfenstern und Ziermauerwerk.
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