Cottbus

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13.09.2017
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Betriebsausflug nach Cottbus + Schloss und Park Branitz 13.09.17

  • Cottbus: niedersorbisch Chóśebuz, Stadtführung. Politisches und kulturelles Zentrum der Sorben in der Niederlausitz. Über 100.000 Einwohner (2017). Südöstlich von Berlin gelegen, noch südlich des Spreewaldes. Besiedelung kann fast 2000 Jahre zurück verfolgt werden. 1156 erste urkundliche Erwähnung als Cottbus. Im 3. und 4. Jahrhundert siedelten sich im Altstadtbereich germanische Siedler an. Seit dem 6. Jahrhundert wanderten aus dem Südosten slawische Stämme ein. Im 8. Jahrhundert folgten die Lusitzi, ein westslawischer Stamm. Sie erbauten auf einer Talsandinsel am Westufer der Spree einen Burgwall. Im Schutze der slawischen Burg legten die Wenden eine Vorburgsiedlung an, die sich im 11. und 12. Jahrhundert zu einer frühstädtischen Siedlung entwickelte. Seit 1445 unter brandenburgischer Herrschaft, brachten Pestwellen und die Folgen des 30jährigen Krieges Zerstörung und Entvölkerung.Im 18. Jahrhundert siedelten sich die französischen Hugenotten an, und Cottbus erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung.
    Wohnhäuser im sorbischen Viertel.
  • Die Klosterkirche des ehemaligen Franziskanerklosters, später „wendische Kirche“ genannt, ist der älteste erhaltene Sakralbau der Stadt. Sie wurde in der jetzigen Form im zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert im gotischen Stil aus Backstein errichtet. Die Kirche befindet sich im Nordwesten der Altstadt zwischen Kloster- und Münzstraße im Wendischen Viertel. Die Gottesdienste werden in wendischer bzw. sorbischer Sprache gehalten. Nach der Reformation musste das Kloster verlassen werden.
    Ansicht von Osten, dem ältesten Teil der Kirche. Ganz rechts die Sakristei, der letzte Rest der ehemaligen Klostergebäude, die sich hier Richtung Stadtmauer erstreckten. Haupteingang und Turm liegen zur Stadtseite hin. Das verkürzte Seitenschiff wurde im 15. Jh. angebaut.
    Länge: 55,22 Meter. Das Äußere der Kirche ist als Bettelordenskirche schlicht gehalten.
    Inneres: 1804 wurde die Kirche innen weiß gestrichen. In den Jahren 1907/08 erfolgte die erste umfassende Kirchenerneuerung seit Jahrhunderten. Das Bauprogramm umfasste den Einbau neuer Emporen und Gestühle, einer Dampfheizung und elektrischer Beleuchtung. Neu entstanden sind dabei die Emporen im Westen und im Seitenschiff, die Orgel, Gestühl, Türen, Windfänge und Fußbodenbelag. Kanzel: Während der Umbaumaßnahmen an die Nordseite versetzt. Entstanden wahrscheinlich erst 1617 nach dem Stadtbrand. Das Holz wurde farbig gefasst und reich geschmückt in Spätrenaissanceform. Die Kanzel besteht aus einem achteckigen Korb auf einem Fuß. Von Engelsköpfen und Brüstungen gerahmt sind Ölbilder aus dem 19. H. Mit den 4 Evangelisten, Christus und Paulus. Der Schalldeckel hat die Form einer Volutenkrone.
    Kruzifix: Holz 1320 Spätgotik. Dieses 2,5 m hohe Schnitzwerk, gehört zu den qualitätvollsten seiner Art im Land Brandenburg. Darstellung der Leiden mit plastisch herausgearbeitete Blutstropfen. Auf der Brust befindet sich ein kleines goldenes Reliquienkreuz. Im 19. Jahrhundert an der Nordseite angebracht.
    Orgel: 1908 wurde von Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder) gebaut. Es ist die einzige erhaltene Sauerorgel in Cottbus. 1922 erfolgte eine teilweise Erneuerung.
    Altar: Holz, 1750. Neue Fassung des Altars ist von 1908. 1960 wurde eine vollständige Reinigung durchgeführt. Der Altar besteht aus einem hohen Aufbau, der wie ein Gebäude aussieht (Ädikulaaufbau) mit korinthischen Säulen. Die gesamte Ostwand der Kirche füllen rundbogig überwölbte Durchgänge aus. Auf Pfeilern und Freisäulen befinden sich Engelsfiguren mit Kreuz und Kelch. Gemälde von 1908 mit Abendmahl in der Predella, Kreuzigung im Hauptfeld und Himmelfahrt Christi darüber.
    Die Klosterkirche birgt ein wichtiges Denkmal der Stadtgeschichte: die
    Grabplatte des Stadtgründers mit dem Krebs, das heute noch gültige Wappentier.
    Sakristei
    Plattenbauten mit Dekorationen zur sorbischen Kultur.
    Zweisprachiges Straßenschild.
  • Oberkirche St. Nikolai: größte mittelalterliche Kirche der Niederlausitz. 1156 erstmals erwähnt. Vorgängerbau aus dem 13. Jh. Geweiht dem Hl. Nikolaus, dem Beschützer der Kauf- und Seeleute. Nach der Reformation wurde der Name des Heiligen verdrängt und allmählich durch die Bezeichnungen „Oberkirche“ und „Deutsche Kirche“ ersetzt. Die ehemalige Klosterkirche war der wendisch sprechenden dörflichen Bevölkerung, dem Gesinde und den armen Handwerkern als Kirche zugewiesen worden. Damit setzte sich die „Oberkirche“ auch im Hinblick auf ihre soziale Stellung ab.
    Heutige 3-schiffige Hallenkirche mit Chorumgang aus Backstein aus dem 15. -16. Jh. Zwei große Brände (1468 und 1600) führten zu starken Veränderungen. Der Kirchenneubau erfolgte unter Beibehaltung des Turmuntergeschosses. Nach dem Brand 1468 erhielt die Kirche das schöne, formenreiche Gewölbe. 1910/11 umfassend renoviert. 1945 völlig ausgebrannt.
    Länge: 71,70 m, Breite: 22 m, Gewölbehöhe: 19,90 m
    Außen: Nordseite mit achteckiger Taufkapelle von 1468 und dem Sakristeianbau.
    Chorumgang
    Turm mit Blendarkaden
    Haupteingang auf der Südseite, aus dem 16. Jh., dahinter die Marienkapelle mit Zwerggiebel.
    Altar: Der Altaraufsatz von 1664, Frühbarock. 11 m hoch und mehrgeschossig. Werkstatt von Andreas Schultze. Der Aufsatz wurde in den Jahren 1953-64 restauriert, der verbrannte hölzerne Aufsatz wurde dabei erneuert. Relief zeigt in der Predella das letzte Abendmahl. Darüber links die Kreuzigung, im Hauptfeld die Auferstehung, rechts die Grablegung.
    Jonas wird vom Wal verschlungen.
    Orgel: barocker, reich vergoldeter Orgelprospekt mit musizierenden Engeln und Putten. Erbaut 1759 von Johann Gottfried Stecher. Orgel von 1756-59 von Johann Georg Schön und Adam Gottfried Oehme. Stammt ursprünglich aus der abgebrochenen St.-Nikolai-Kirche in Hainichen und wurde 1906 hier eingebaut. Grabdenkmäler: Epitaph des Amthauptmanes Heinrich von Pack (gest. 1554). Sein Bildnis ist fast vollplastisch hervorgehoben.
    Grabstein des Superintendenten Otto Prätorius (gest. 1664). Die Gestaltung des Grabsteins ähnelt dem des Altars so sehr, dass man annimmt, dass er, wie der Altar, aus der Werkstatt von Andreas Schultze stammt.
  • Amtsgericht am ehemaligen Schlossplatz. 1905-07 erbaut.
  • Turm auf dem Schlossberg. Im 10. Jahrhundert erbauten die Wenden auf der Talsandinsel am Westufer der Spree einen slawischen Burgwall, die größte slawische Burg der Niederlausitz und heutiger Schlossberg.
    46 m hoher, mittelalterlicher Schlossturm, der 1877 mit dem Neubau des Gerichtsgebäudes seine Zinnenkrone und neugotische Turmhaube erhielt.
    Direkt daneben der sogenannte „Stasi-Knast“, 1905-07 erbaut, bis 1945 Gefängnis, bis 1950 stalinistische Haftanstalt, bis 1990 „Stasi-Knast“.
  • Wilhelmsmühle: 1836 entstand die Walkemühle für Tuche am Standort eines maroden Vorgängerbaus. Nach 1856 erfolgte die Umnutzung der Walkmühle zur Mahlmühle. Sie erhielt damals den Namen „Wilhelmsmühle“ nach ihrem Besitzer Wilhelm Marschan. 1876 wurde an der östlichen Giebelseite eine Ölmühle angebaut und 1902 entstand an der Nordseite zum Mühlgraben ein weiterer Gebäudeteil mit Büroräumen und Angestelltenwohnung. Beim Ausbau und der Neugestaltung der Mühle 1902 griff Architekt August Patzelt in Anpassung an das benachbarte Elektrizitätswerk auf Vorbilder der norddeutschen Backsteingotik zurück. 1941 wurde die Mühle stillgelegt.
  • Gerberhäuser: von Gerbern zwischen 1720 und 1760 erbaut. Die Gerber brauchten fließendes Wasser für ihre Arbeit. Deshalb waren Balkons über den Graben gebaut, von wo aus man die Felle spülen konnte.
  • Spremberger Turm Wahrzeichen der Stadt Cottbus. 13./14. Jahrhundert.
  • Altmarkt entstand im 13. Jh. am Kreuzungspunkt dreier alter Handelsrouten.
    Marktbrunnen mit der hellgrünen Apotheke. 1568 gab
    Johann von Küstrin, der Markgraf von Brandenburg, dem Stadtarzt Dr. Petrus Cnemiander das Sonderrecht, die einzige Apotheke in und Umgebung von Cottbus zu führen. Das sicherte ihm und seinen Nachkommen das Recht zur alleinigen Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln. Im Mittelalter herrschten Pest, Cholera und durch die anwachsende Bevölkerung brauchten Cottbus und Umgebung unter anderem auch medizinische Betreuung. Zwischen 1568-73 ließ sich Dr. Petrus Cnemiander ein Haus am Markt bauen und eröffnete damit die heutige „Löwenapotheke“. Dieses Gebäude wurde im Barockstil erbaut als Wohn- und Geschäftshaus. Der Staffelgiebel wurde auf diesem Gebäude 1800 ersetzt und entspricht nicht mehr dem Original. Typisch für die damalige Zeit war die übliche Etagenaufteilung. Im Erdgeschoss befanden sich die Verkaufsräume, im Obergeschoss wohnte die Familie Cnemiander und im Dachgeschoss meist das Gesinde.
  • Altes Stadttor in der Mauerstraße, ursprünglich aus dem 13./14. Jahrhundert.
  • Restaurant „Stadtwächter“ an der Mauerstraße.
  • Bronzedenkmal für den Cottbuser Postkutscher. Christian Uhlig aus Angermünde setzte sich mit seinem heiter-beschwingten Entwurf gegen 20 Mitbewerber durch. Wenige Meter entfernt schmückt eine Tafel mit dem bekannten Zungenbrecher die Rathauswand.
    Stadttor von außerhalb der Stadtmauer gesehen.
  • Branitz: Ortsteil der Stadt Cottbus.
    Stahlskulptur mit Fürst Pückler auf seinem weißen Hirsch, geschaffen vom Künstlerehepaar Grita und Moritz Götze aus Halle.
  • Plan des Fürst-Pücklers-Parks in Branitz:
    rechts Eingang, rechts mittig das Schlossensemble. Links im See die Seepyramide und gegenüber, dem Schloss zugewandt die Landpyramide. Wenn man den See großzügig umrundet, kommt man auf dem Rückweg zum Schloss beim Cottbusser Torhaus vorbei. Rechts daneben die Schlossgärtnerei. Diesem Weg werden wir folgen.
    1449 erstmals urkundlich erwähnt, 1696 von einem Vorfahren des berühmten Fürsten Pückler gekauft. 1771/72 erhielt der Bau des Schlosses unter August Heinrich Graf von Pückler (Großvater von Hermann Graf von Pückler-Muskau) barocke Fassade, wie wir sie noch heute kennen.
    Unmittelbar südlich des Schlosses liegt das Dorf Branitz. August Heinrich gestaltete die Außenanlagen neu und legte einen Obst- und Küchengarten, sowie einen Lustgarten an. Nach der Heirat seines Sohnes zog die Familie nach Muskau. 1785 wurde sein Enkel, der spätere Hermann Graf von Pückler-Muskau geboren. Branitz wurde nur noch von Pächtern verwaltet.
  • 1811 trat Hermann Graf von Pückler-Muskau das Erbe von Branitz und Muskau an. Inspiriert durch eine England-Reise, begann er 1815 mit der Gestaltung des Muskauer Parks. Er entnahm dafür dem Branitzer Park alle Bäume, die noch verpflanzbar waren – ein Entschluss, den er später bitter bereuen sollte. In den Fürstenstand erhoben, widmete er sich in den folgenden Jahrzehnten ausgedehnten Reisen nach England und in den Orient. Seine Reisebeschreibungen und ein Fachbuch über die Landschaftsgärtnerei halfen die Parkumbauten in Muskau zu finanzieren. 1845 verkauften die Pücklers die Standesherrschaft hochverschuldet an Friedrich Prinz der Niederlande.
    Im gleichen Jahr entschloss er sich auf Drängen seiner geschiedenen, aber noch bei ihm lebenden Frau, seinen künftigen Wohnsitz in Branitz zu nehmen und noch einmal gärtnerisch aktiv zu werden. Der Branitzer Park wurde zu seinem Meisterstück, immerhin war er bereits 69 Jahre alt.

  • Rechts und links vom Schloss Marstall und Kavalierhaus. Dazwischen ein Pergolagarten und Venusbeet.

  • Blickt man vom Schloss zurück sieht man ganz hinten die Parkschmiede, ehemals der Haupteingang zum Park. Sie ist im englischen Tudorstil erbaut.

  • Im Pergolagarten zeigt die sogenannte italienische Mauer 16 Terrakottareliefs mit Szenen aus der römischen Mythologie. Die Motive stammen von dem dänischen Bildhauer Berthel Thorwaldsen. Zinkguss-Skulpturen am Ende der Gänge stellen u.a. „Apollino“ der den „Kapitolinischen Amor“ dar.

  • Auf der halbrunden Wiese zwischen Pergola und Schloss befindet sich das Venusbeet mit der Venus Italica. Ein Entwurf des italienischen Bildhauers Antonio Canova. Das Original steht im Palazzo Pitti in Florenz.

  • Das eigentliche Schloss wurde zwar innen modernisiert, aber die Außenfassade wohl aus finanziellen Gründen belassen. Hinter dem Haus, dem Innenpark zugewandt, befindet sich auf Anregung der Fürstin eine Terrasse, die zwischen Schloss und Garten vermittelt.

  • Man schaut über die Schlosswiese zur Rosenlaube, auch Henriette-Sontag-Kiosk genannt. Er ist der Einzige der zahlreichen Lauben und Kioske, die sich auf Fürst Pücklers Zeit erhalten hat. Pückler machte der weltbekannten Opernsängerin 1828 in London einen Heiratsantrag, den diese ausschlug.

  • An die Terrasse schließt sich der Schlosssee an. Auf einer Insel steht die auffällig gefärbte Venus Capua, eine Zinkreplik eines antiken Originals.

  • Innere des Schlosses: Das Schloss wurde ab 1846 vor allem im Inneren umgestaltet und mit einer Warmluftheizung versehen. Seit 1946 werden die Räume museal genutzt.

  • Pückler-Callenberg-Bibliothek: umgebaut 1850-70. Größter Raum im Schloss. Kronleuchter Bronzeguss des 18. Jh. Historische Bücherschränke sind nach historischen Fotos wieder rekonstruiert worden. Grundstock der Bibliothek legte Pücklers Urgroßvater, Hermann Graf von Callenberg. Chinesischer Lack-Paravent aus dem 19. Jh. Aus Eichenholz geschnitzte Bibliotheksleiter 1860. Über dem Kamin ein Spiegel mit rekonstruiertem Stuckrahmen mit dem Adler, dem Wappentier der Familie Pückler.

  • Schlafstube: 1861 eingerichtet. Nussbaumbett und Marmormedaillon „Zwei sich liebende Mädchen“ von Friedrich August Theodor Dietrich. Kabinettschrank, dessen Türen italienische Majolika-Bildtafeln aus der Renaissancezeit (heute Kopien) enthalten. Sie zeigen Szenen der Perserkriege im frühen 5. Jahrhundert.

  • Badezimmer: entstand in der letzten Phase des Schlossumbaus um 1860. Ursprünglich befand sich hier eine Wendeltreppe in das darüber liegende orientalische Zimmer.

  • Frühstückszimmer: Pendant zum Speisesaal, 1858 gestaltet. Die violette Wandbespannung und der schwarz-goldene Sockel wurde nach historischen Fotografien rekonstruiert.

  • Musikzimmer: architektonischer Höhepunkt des Schlosses, in der Mittelachse liegend. Ausstattung 1772 in der Übergangsphase zwischen Rokoko und Klassizismus, dem sogenannten Zopfstil. Der Kamin mit dem fürstlichen Wappen wurde 1857 von der Ofenfabrik Feilner in Berlin hergestellt. Auf lindgrünem Grund wird die Musik mit Instrumenten dargestellt. Die besondere Farbstimmung wird erzeugt durch einen transparenten farbigen Lack auf Silbergrund, auch als Lüsterung bezeichnet.

  • Speisezimmer: hier war das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens im Schloss. Die Renaissancekredenz, die Wandtäfelungen mit Hermen und Fruchtgirlanden stammen von dem Berliner Bildhauer Jacob von Alberty. Der Raum hat noch die originale Ausgestaltung der Ofennischen. Es entstand 1857/58 nach Entwürfen nach Ferdinand von Arnim. In den Nischen stehen japanische Imari-Vasen als Kandelaber. Tisch und Stühle sind Kopien nach Fotografien. Die Originale stammten vom Berliner Gustav Schröder nach französischen Vorlagen.

  • Kabinettschrank

  • Vestibül mit Ahnengalerie und Treppenaufgang: 1850-57. Die geschlossene Erhaltung der Ahnengalerie ist in den Brandenburger Schlössern einmalig. 45 Porträts der Vorfahren der Familien Pückler und Callenberg aus dem 16. – 18. Jh. Es ging Pückler bei der Anordnung nicht um die genealogische Anordnung, sondern um eine reine dekorative, effektvolle Gestaltung, die die altehrwürdige Abstammung und Bedeutung seiner Familie hervorheben sollte.

  • Teppichzimmer: mehrere Zimmer sind gemäß der Orientmode in der Zeit ausgestattet. Die Wandgestaltung übernahm der Berliner Maler Friedrich Urban. 1851 entstand die Dekoration mit orientalischen Teppichmotiven. Es sind Fürst Pücklers ganz persönliche Erinnerungsräume. Seine Erfahrungen mit orientalischer Wohnkultur sammelte Pückler während seiner Orientreise 1834-1840. Leider sind heute ein Großteil der mitgebrachten Gegenstände nicht mehr erhalten. Besondere Bedeutung hat bis heute das Portrait der abessinischen Fürstentochter Machbuba, die Pückler 1837 als 12-Jährige auf einem Sklavenmarkt in Kairo kaufte und die ihm eine treue Reisebegleiterin wurde. Sie starb 1840 in Muskau an Tuberkolose und wurde auf dem dortigen Friedhof beerdigt.
    Rechts neben dem Ofen ein Satz von vier ägyptischen Kanopen, die zur gesonderten Bestattung der Eingeweide dienten.

  • Billardzimmer: 1850-53 aus der Zusammenlegung mehrerer barocker Räume entstandenes Gesellschaftszimmer. Gips-Büsten mit Persönlichkeiten der Zeit von dem berühmten Bildhauer des Klassizismus Christian Daniel Rauch, dekorieren die Wände. Der Kachelofen von 1851 stammt aus Berlin.

  • Kleine Saalstube: dieser Raum wurde von der Fürstin Lucie von Pückler-Muskau bewohnt. Sie war erst 1852 hier eingezogen und starb 1854. Grüne Vorhänge und ein kleines Portal trennen den Wohn- vom Schlafbereich.

  • Parkrundgang: gleich beim Schloss Schwarzer See und Schwanenhäuschen. Im Hintergrund der Fischbalkon.

  • Blick vom Hermannsberg zur Brücke über den Schlangensee.

  • Landpyramide, vermutlich als Begräbnisstätte für Fürstin Lucie angedacht. Als Pücklers geschiedene Ehefrau aber bereits 1854 verstarb, war mit der Ausführung noch nicht begonnen worden. Erst zwischen 1860-63 entstand die Pyramide aus dem Aushub der umliegenden Wasserflächen. Wahrscheinlich inspiriert von der Pyramide in Sakkara in Ägypten, ist die Landpyramide ebenfalls stufenförmig gestaltet. Auf der Pyramide ein gusseisernes mit Sternen verziertes Gitter. Früher war die Spitze zugänglich und mit Sitzmöbeln ausgestattet.

  • Die ägyptische Brücke (1864), dahinter der Pyramidensee.

  • Tumulus, Grabstätte Fürst Pücklers. Bereits 1850 hatte er die Idee, sich in einer Pyramide im See begraben zu lassen. Konkrete Planungen begannen 1855. Höhe 12,56 m, Basis 31,40 m im Quadrat. Erst nach und nach entstand der See um die Pyramide, die ursprünglich viel größer geplant war. Der Tumulussee spielt in der Bestattungszeremonie, die Fürst Pückler in seinem Testament festgelegt hatte, eine entscheidende Rolle. In Anlehnung an die griechische Mythologie sollte sein Leichnam von der Ägyptischen Treppe mit einem Nachen übergesetzt werden.

  • Kugelberg: Blick über den Schilfsee Richtung Schloss. Ursprünglich stand hier 1853 eine Fahne, weswegen der Ort zuerst Fahnenberg hieß. Es war die westliche Grenze des Parks. Nach Gestaltung der Pyramiden wurde hier 1861 eine quecksilberverspiegelte Glaskugel inmitten einer Rundbank aufgestellt und die Fahne entfernt.

  • Cottbuser Torhaus 1848/49.

  • Schlossgärtnerei: 1848 erbaut, dient noch heute der Überwinterung von Kübelpflanzen. Die Gewächshäuser sind durch das Kuppelhaus oder Heinzhaus verbunden, welches mit einer goldenen Ananas bekrönt ist. Fürst Pückler zog mit einem enormen Aufwand Ananas und verschenkte die Früchte gerne.

  • Nachbau der Pücklerschen Baum-Maschine, wie sie zum Umpflanzen größerer Bäume verwendet wurde. Das Vorbild dafür hatte der Fürst auf seiner England-Reise kennen gelernt.

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