Ausführlicher Reisebericht mit Texten und allen Bildern.
Bernau + Kaiserbahnhof in Joachimsthal Februar 2018
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Bernau:
Nördöstlich von Berlin gelegen. Gegründet Anfang 13. Jahrhunderts. Im Jahr 1432 gelang den Bernauer Bürgern die Abwehr eines Angriffs der Hussiten, die auf ihrem Feldzug durch die Lausitz zahlreiche Städte zerstörten und plünderten. Seit 1832 wird dieses Ereignisses jährlich mit dem dreitägigen Bernauer Hussitenfest gedacht. Das Bier und die Tuchproduktion machten die Stadt im Mittelalter weit über die Grenzen der Mark Brandenburg hinaus bekannt. Die starken Stadtmauern erschwerten jeden Angriff auf die Stadt. Der 30jährige Krieg und die Pest machten aber aus Bernau eine verarmte und verödete Stadt. Dies änderte sich erst, als Kurfürst Friedrich III. Hugenotten ins Land holte. 1699 wurden 25 Familien in Bernau aufgenommen. Darunter waren ausgezeichnete Handwerker, Bauern, Wissenschaftler und Kaufleute.
Steintor: 2. Hälfte 15. Jahrhundert, einzig erhaltenes Stadttor. Torturm 4-geschossig. Über 2 Wehrgänge ist das Tor mit dem Hungerturm verbunden. Das Steintor wird seit 1882 als Heimatmuseum genutzt.
St. Marien, evangelische Stadtpfarrkirche. Die St.-Marien-Kirche vermutlich um das Jahr 1240 als romanische Basilika entstanden. Ein Nachfolgebau entstand dann im Stil der Gotik ca. 1280. Zwischen 1400 und 1519 wurde die gotische Basilika in eine spätgotische Hallenkirche umgebaut, 1519 geweiht. Der noch heute existierende 57,4 m hohe Backsteinturm, entstand allerdings erst 1846 unter der Regie des Bezirksbauinspektors Julius Manger. 1839 war der ursprüngliche Feldsteinturm abgerissen worden. -
Werbellinsee: Er entstand in der letzten Eiszeit als typischer Rinnensee, der sich durch abfließendes Schmelzwasser unter der eiszeitlichen Gletscherschicht gebildet hat. Er ist fast 10 km lang und mehr als 55 m tief.
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Joachimsthal: Joachimsthal ist nach seinem Gründer dem brandenburgischen Kurfürsten Joachim Friedrich benannt. Er ließ den Ort 1604 in der Nähe seines Jagdschlosses und der bereits 1601 gegründeten Glashütte errichten. 1892 erfolgt der Anschluss an die Bahn.
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Kaiserbahnhof in Joachimsthal: Für Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) wurde der „Kaiserbahnhof“ gebaut, damit er ungestört zu seinen Jagdausflügen in die Schorfheide gelangen konnte. Der Bahnhof besteht aus drei Gebäuden: einem Hotel und Restaurant, etwas westlich gelegen, dem Kaiserpavillon und einem kleinen Empfangsgebäude. Alle Gebäude sind als Fachwerkbauten errichtet.
Über dem Eingang der preußische Adler.
Am Dachfirst hölzerne Drachenköpfe.
Im 7 x 15 m großen Kaiserpavillon befindet sich der Kaisersaal mit einem Tonnengewölbe.Kaiserliche Familie.
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Kreuzkirche: Nach einem barocken Vorgängerbau, wurde von 1735-1738 ein klassizistischer Kirchenbau, nach Plänen des brandenburgischen Bauinspektors Eichler errichtet. Nach Umbauten erhielt sie ihren kreuzförmigen Grundriss, nach dem sie heute benannt ist. Bei einem Stadtbrand 1814 wurde die Kirche schwer beschädigt und dann nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) von 1817-1820 wieder aufgebaut. Dabei hat man sie, dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend, neugotisch überformt.
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Gemeindeschule: neben der Fürstenschule, gab es eine Gemeindeschule, an der aber nur das Nötigste gelehrt wurde. Man weiß, dass Ende des 18. Jahrhunderts von 200 schulpflichtigen Kindern, nur 15-20 regelmäßig zur Schule gingen. 1814 abgebrannt, 1816 nach von Schinkel überarbeiteten Plänen wieder aufgebaut. Bis Anfang der 1960ger Jahre noch Schule, danach Wohnhaus.
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Dorfkirche in Britz bei Eberswalde: Die Kirche ist eine aus Feldsteinmauerwerk errichtete Saalkirche aus dem 13. Jahrhundert. Das Erscheinungsbild der Kirche ist stark durch die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen von 1895 und 1934 verändert worden. Die Längsfassaden sind durch barocke Fensterachsen gegliedert und an der Ostseite gibt es einen neobarocken Giebel. Der ebenfalls aus dem Barock stammende Fachwerkturm ruht auf 3 Seiten auf dem mittelalterlichen Feldsteinmauerwerk.
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