Bayern

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14.04.1994-26.04.1994
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Bayern 14.04.-26.04.1994

  • Ehemaliges Kloster Herrenchiemsee oder Herrenwörth: Auf der Insel Herrenchiemsee steht ein ehemaliges Augustiner-Chorherren-Sitft, welches nach der Säkulatisation in Bayern 1803 als „Altes Schloss Herrenchiemsee“ umgestaltet wurde. Das Alte Schloss besteht aus einem Geviert aus Klostergebäuden.

  • Neues Schloss Herrenchiemsee: König Ludwig II. von Bayern (1845-1886) erbaute hier sein „Versailles“. Er kaufte die Insel 1873. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, konnte Ludwig II. endlich, das von ihm seit Jahren bewunderte und studierte Schloss Versailles bei Paris 1874 besichtigen. Grundsteinlegung 1878. Die Entwürfe für den Bau stammen vorwiegend von Georg von Dollmann (1830-1895), die Ausführung übernahm der Österreicher Julius Hofmann (1840-1896). Schloss Herrenchiemsee war das letzte große Bauprojekt Ludwigs II., er bewohnte es nur wenige Tage. Die Arbeiten endeten mit dem Tod des Königs im Juni 1886, das Gebäude blieb in weiten Teilen unvollendet.
    Die
    Gartenfassade ist eine genaue Kopie von Versailles, incl. der Brunnen. Sie ist fast 100 m breit.
    Latonabrunnen von Johann Nepomuk Hauptmann, 1883 nach Versailler Vorbild geschaffen. Latona hat die auf den Stufen des Brunnens sitzenden Bauern in Frösche verwandelt. Die Tiere waren ursprünglich vergoldet.
    Fortunabrunnen: Dieser Brunnen konnte noch, zusammen mit dem Famabrunnen, zu Lebzeiten von Ludwig II. vollendet werden. Da er sich als undicht erwies, wurde er nach dem Tod des Königs mit Rasen bepflanzt. Eine Rückführung in den ursprünglich geplanten Zustand erfolgt erst 1991-94. In der Mitte ein Figurenfelsen mit der Darstellung des Glücks. Die Idee für diesen Brunnen stammt nicht aus Versailles, sonder aus den Wasserspielen des Palacio Real von La Granja. Dies war die Sommerresidenz der spanischen Könige.
    Detail der
    Gartenfassade: Das Erdgeschoss ist zurückhaltend in schlichten Formen gestaltet, die darüber liegende Beletage mit den Prunkräumen ist durch hohe Bogenfenster, Pilaster und Säulenstellungen betont. Das oberste Stockwerk des Schlosses ist als Attikageschoss ausgeführt und von einer umlaufenden, mit Vasen und Trohäendarstellungen geschmückten Balustrade gekrönt, hinter der sich die flachen Dächer verbergen. Der Figurenschmuck stellt Personifikationen der Tugenden, der Wissenschaften, der Berufsstände und der Künste dar.
    Inneres:
    Trotz der Nachahmung von Versailles verraten die architektonischen Kopien immer den Geist des 19. Jahrhunderts. Das moderne Glasdach verfremdet das
    Prunktreppenhaus oder die Gesandtentreppe, das der „Escalier des Ambassadeurs“ in Versailles nachempfunden ist. Das Original in Frankreich wurde bereits 1752 abgebrochen, wurde aber hier nach zeitgenössischen Stichen rekonstruiert.
    Details: die in Stuck ausgeführten Plastiken stammen von Philipp Perron (1840-1907). Die Gemälde stammen von Franz Windmann und Ludwig Lesker (1840-1890).
    Das
    Erste Vorzimmer. Gemälde mit Szenen aus dem Leben Ludwigs XIV, dem großen Vorbild von Ludwig II.
    Prunkschrank ist in Boulle-Technik mit Schildpatt furniert.
    Paradeschlafzimmer, im Hofzeremoniell des absoluten Königtums. Schauplatz des „Lever“ und „Coucher“, der Morgen- und Abendaudienz. Die prunkvolle Ausstattung überbietet das einfachere Versailles bei weitem. Die mit „Nadelmalerei“ verzierten Bettvorhänge wurden 3 Jahre vor der Grundsteinlegung in Auftrag gegeben. Die vergoldeten Schnitzereien des Bettes und des Baldachins schuf Philipp Perron (1840-1907)
    Beratungssaal: Gemälde mit Ludwig XIV von Jules Jury (1821-) nach Hyacinthe Rigaud. Die blauen Samtvorhänge tragen die Lilien der Bourbonen.
    Spiegelsaal: Die Maße incl. der Eckräume, Friedens- und Kriegssaal stimmen mit dem Versailler Original überein. Die Raumflucht mit den beiden untergeordneten Nebensälen ist 98 Meter lang und belegt damit die gesamte Westseite des Schlosses. 52 Kandelaber, 33 Lüster, Vasen und Bänke lassen die Spiegelgalerie so wiedererstehen, wie sie zur Zeit Ludwigs XIV ausgesehen hat. Rekonstruiert aus Stichen und zeitgenössischen Beschreibungen. Prunkschlafzimmer und Spiegelgalerie, der Mittelpunkt seiner Planungen, waren bereits 1881 fertig, 3 Jahre nach der Grundsteinlegung.
    Datail eines Deckengemäldes. An den Deckengemälden mit den durch den Streit um die spanischen Niederlande ausgelösten Kriegen bis zum Frieden von Nymwegen 1678, hatte nach den an Ort und Stelle in Versailles studierten Vorbildern eine ganze Gruppe Münchner Maler gearbeitet.
    Saal des Krieges: Ludwig XIV. als siegreicher römischer Feldherr in dem Stuckrelief nach Guillaume Coustou.
    Nachdem das Große Appartement im Stil Ludwigs XIV bis 1883 vollendet war, begann man im Obergeschoss des Nordflügels mit dem
    Kleinen Appartement. Außer der Lage hat es nichts mit dem Versailler Vorbild gemein. Vorbildlich war das für Ludwig II. erfundene zweite Rokoko, in dem einige Jahre früher vollendeten Schloss Linderhof. Die Entwürfe im Stile Ludwigs XIV. stammen von Julius Hofmann (1840-1896) und Franz Paul Stulberger (1821-1896).
    Schlafzimmer in der Lieblingsfarbe des Königs gehalten. Der gleiche Techniker, der auch für die Blaue Grotte in Linderhof zuständig war, experimentierte 1,5 Jahre, bis der König mit der nächtlichen Beleuchtung zufrieden war. Der König pflegte die Nacht zum Tag zu machen und sah seine Schlösser im allgemeinen nur bei nächtlicher Beleuchtung. Die blaue Kugel vor dem Bett tauchte den Raum in gleichmäßiges blaues Licht. Rückseite des Baldachins mit Nadelmalerei, Triumph Ludwigs XIV über die Laster. Links neben dem Bett ein Toilettentisch mit Waschgarnitur.
    Fußende des geschnitzten und vergolteten Prunkbettes, mit Figuren von Adonis und Venus.
    Waschgarnitur aus Meißener Porzellan.
    Arbeitszimmer mit Porträt Ludwigs XIV. von Jules Jury nach Jan van Loo. Über den Türen Szenen aus dem Leben des Königs. Kopie eines Rollschreibtisches von Ludwig XV.
    Blauer Salon oder 1. Spiegelkabinett. Die in das geschnitzte Ast- und Laubwerke der Vertäfelung eingefügten Spiegel weiten den Raum ins Unendliche. Franz Paul Stulberger (1821-1896) entwarf die Dekoration. Reiche Einlegearbeiten des Parkettbodens. Kamin aus Meißener Porzellan mit 2 Porzellanleuchtern. Der Lüster ist nur ein Gipsmodell, das in Elfenbein ausgeführt werden sollte.
    Ovales
    Speisezimmer: Vorbild war ein Salon des Hotel de Soubise in Paris. Versenkbarer Esstisch, ein sogenanntes „Tischlein-deck-dich“. Die Gemälde an den Wänden zeigen die Geschichte von Amor und Psyche.
    18-armiger Porzellanlüster aus Meißener Porzellan.
    Porzellankabinett. Ursprünglich sollten die jetzt nur gemalten Bildfelder der Wandvertäfelung in Meißener Porzellan ausgeführt werden. Vollendet waren bis 1886 nur die Porzellangemälde der Türflügel.
    Auf dem Schreibtisch aus Rosenholz sind Porzellanbilder eingelassen.
    Kamin
    Porzellangemälde mit Darstellung der Geschichtsschreibung mit einem Medaillon Ludwigs II.
    Kleine Spiegelgalerie. In den Nischen Figuren der vier Erdteile.
    Unvollendetes
    nördliches Treppenhaus. Die Arbeiten wurden mit dem tragischen Tod des Königs eingestellt.
    Die Hebevorrichtung für das „Tischlein-deck-dich“ im Erdgeschoss
    Erdgeschoss des Nordflügels. Ovaler
    Baderaum. Malereien mit Venus und ihrem Gefolge.
    Museum Ludwig II.:
    Gemälde mit dem jungen 18jährigen König von Bayern.
    Taufelaufsatz

  • Frauenchiemsee mit der Benediktinerinnenabtei Frauenwörth: Das Kloster soll im 8. Jahrhundert zusammen mit der Männerabtei auf Herrenchiemsee gegründet worden sein. Frauenchiemsee wurde unter Karl dem Großen Eigentum des Königs bzw. Kaisers und damit Reichsstift. Die Klosterkirche „Mariä Opferung“ gehört zu den ältesten kirchlichen Großbauten in südostdeutschen Raum. Sie wurde wohl im 11./12. Jahrhundert über karolingischen Grundmauern aus dem 9. Jahrhundert errichtet.13. Jahrhundert. Der gleich einem Campanile freistehende Glockenturm ist zum Wahrzeichen des ganzen Chiemgaus geworden. Er war ursprünglich Wehr- oder Fluchtturm.
    Inneres:
    Spätgotisches Netzrippengewölbe. Hochaltar, Hochbarock vom Klosterschreiner Matthias Piechlinger.
    Reste romanischer Fresken: Prophet Esaias, um 1130.
    Moses
    Engel, ein Ausschnitt an der porta clausa.
    Christus in der porta clausa
    Jeroboam
    Aaron
    Von der alten Klosteranlage blieb nur der
    Torbau mit der ehemaligen Michaelskapelle erhalten. 9. Jahrhundert.

  • Prien am Chiemsee: Gebäude des Heimatmuseums
    Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert wurde sie so umgebaut, dass es einem Neubau gleichkam. Der Turm ist fast 70 m hoch. Direkt daneben die Taufkapelle St. Johannes auch Allerseelenkapelle genannt.
    Inneres: Spätbarockes Inneres mit abgerundeten Raumecken. Stuck und Deckengemälde von Johann Baptist Zimmermann (1680-1758). Hauptaltar und zwei Seitenaltäre von Georg Doppler (1677-1754).
    Ebenfalls von Zimmermann stammen die in Blau und Silber gehaltenen Stuckdraperien von 1739 über den Seitenaltären.
    Orgelempore von Sebastian Mayr aus Prien. 200 qm großes Deckenfresko mit der Seeschlacht bei Lepanto. Es zeigt venezianische, spanische und türkische Galeeren.

  • Schloss Hohenaschau: aus einer Höhenburg entstanden, auf einem 50 m hohen Felsrücken.
    Pferde auf einer Koppel.

  • Benediktbeuern: 739/40 gegründet. Eines der ältesten Klöster Bayerns. Zählte zu den karolingischen Reichsklöstern und ist ein ehemaliges Benediktinerkloster. St. Benedikt löste St. Jakob als Kirchenpatron ab. Die berühmte „Carmina burana“ wurde wahrscheinlich in Südtirol zwischen 1230 und 1250 geschrieben. Wann sie nach Benediktbeuern kam ist unbekannt. 1803 entdeckte man sie bei der Säkularisation des Klosters in der Bibliothek. Von 1819-1930 war das Kloster Kaserne, Invalidenhaus und Militärfohlenhof. 1930 erwarben die Salesianer Don Boscos die Anlage und richteten darin eine Philosophisch-Theologische Hochschule für ihren Nachwuchs im deutschen Sprachraum ein.
    Das Kloster Benediktbeuern ist eines der frühesten Beispiele des großzügigen und einheitlichen Bauens in der Barockzeit Bayerns. Zwischen 1669 und 1679 wurde die heutige barocke Form der Klosteranlage geschaffen und ab 1672 die Klosterkirche St. Benedikt neu gebaut. Sie hat außen noch Elemente der späten Renaissance und des frühen Barock. Der angeschlossene kleine Rundbau ist die Anastasiakapelle. Sie wurde 1751-53 als Rokokoraum auf ovalem Grundriss von Johann Michael Fischer (1692-1766) errichtet. Dahinter ein Flügel des Konventgebäudes, in dem sich heute die Hochschule befindet.
    Inneres Anastasiakapelle: Deckenfresko von Johann Jakob Zeiller (1708-1783). Motiv ist die heilige Dreifaltigkeit als Ziel der Bitten um Hilfe bei Kopfkrankheiten und Nervenleiden. Die frühchristliche Märtyrerin Anastasia, deren Kopf hier aufbewahrt wird, war Ziel zahlreicher Wallfahrten. Johann Michael Feuchtmayer der Jüngere (1709-1772) modellierte den Rocaille-Stuck und schuf den Hochaltar.
    Hochaltar, links Margaretha, rechts Gorgonius, beide Märtyrer der Römerzeit wie Anastasia. Altarbild „Heilige Anastasia als Fürbitterin“.
    Detail des Deckenfreskos mit Namenszug Zeillers.
    Ignaz Günther (1725-1775) entwarf die beiden Seitenaltäre. Hier ein typischer „Güntherengel“ vom rechten Seitenaltar.
    Linker Seitenaltar mit der Heiligen Immaculata von Jacopo Amigoni (1675-1752), 1720.
    Putto vom linken Seitenaltar.

    Putten vom linken Seitenaltar, 1759.
    Klosterkirche St. Benedikt: Westfassade mit gemalter Portalarchitektur. Rechts ein Flügel des Konventgebäudes. Die Fassade weist noch Merkmale der Spätrenaissance auf. Unter der Leitung des Architekten Caspar Feichtmayr (1669-ca. 1704) wurden von 1672-1681 die Türme und die Sakristei erbaut, im Anschluss daran wurde von 1681-1686 das übrige Gotteshaus errichtet. Seit der Säkularisation 1803 ist die Kirche die Pfarrkirche der Gemeinde Benediktbeuern. Wegen Einsturzgefahrt wurde die Kirche von 1962-1973 renoviert.
    Gemalte Portalarchitektur von Franz Xaver Marchner (1920-1986), 1973.
    Inneres: das barock ausgestattete Kirchenschiff ist 18 m hoch und 26 m breit. Hinter der Altarwand liegt die Sakristei. Der Stuck ist stark beeinflusst von der Theatinerkirche in München. Die Motive des Stucks zeigen südländische und einheimische Früchte, Gemüse und Blumen. Hans Georg Asam (1649-1711) schuf die zahlreichen Deckengemälde, die damit einen sehr frühen illusionistischen Barockzyklus in Altbayern darstellen. Durch ihn ist die Klosterkirche zur damaligen Zeit sehr fortschrittlich gewesen.
    Die
    Altarwand ist als Triumphbogen gestaltet. Der Altar ist aus Marmor, links Heiliger Bonifatius, rechts Heiliger Ulrich. In den Medaillons Heiliger Bernhard und die Heilige Scholastika.
    Das Altarbild des Hochaltars von Martin Knoller (1725-1804) von 1788. Vision des Heiligen Benedikt vom Tode seiner Schwester Scholastika. Die zum Himmel fliegende Taube ist das Symbol ihrer Seele.
    Das
    Deckengemälde über dem Hochaltar ist Hans Georg Asams erstes Fresko. Es zeigt die Geburt Christi. Bei den vorausgegangenen Bildern im Hauptgewölbe wandte er die Temperatechnik an.
    Taufe Christi.
    Kanzel aus der Zeit der Spätrenaissance 1685, die zum Frühbarock überleitet. Die Figuren am Kanzelkorb stellen Christus, Maria und die 4 Evangelisten dar. Oben am Schalldeckel morgen- und abendländische Kirchenväter. An der Spitze der Heilige Benedikt. Zumindest unter der Mitarbeit von Maria Theresia Asam, geb. Prugger entstanden. Sie ist die Mutter der Asam-Brüder und war Malerin und Vergolderin und gilt auch als Lehrmeisterin ihrer Kinder.
    Orgel von Joseph Christioph Egedacher (1646-1706) aus Salzburg. Geschaffen 1682/86. Orgelgehäuse spätes 18. Jahrhundert.
    Josefskapelle, Flucht nach Ägypten von Hans Georg Asam, von 1687.
    Großer
    Innenhof des Klosters Benediktbeuern. Links Gastflügel oder Fürstentrakt und geradezu das Wohnheim der Studenten, ehem. Seminarium. Ausgedehnter Viereckbau mit Arkaden. Die Fassaden verbinden florentinische Renaissance mit bayerischem Barock (Korbbögen mit strengen Pfeilern der Arkaden).
    Alter Festsaal, 1672-75 von Baumeister Caspar Feichtmayr (1639-1704) errichtet. Stil des Manierismus unter Verwendung von Renaissance- und Frühbarockelementen. Die einer umgelegten Truhe gleichende Deckenarchitektur geht auf eine Anregung von Max Schinnagl (1732-1800) zurück. Die buckeligen Ranken und Masken im Stuckwerk sind die manieristischen Elemente.
    Details: Monatsbilder von Stephan Kessler (1622-1700), Januar
    Februar
    März
    April
    Mai
    Juni
    Juli
    August
    September
    Oktober
    November
    Dezember
    In der Mitte der Schrägseiten die 4 Elemente. Wasser
    Erde
    Feuer
    Luft
    Medaillons mit Lastern und Tugenden von Michael Kessler (1649-ca. 1706) aus Brixen
    Fürstentreppe im Südtrakt 1728-32 errichtet.
    Das Deckengemälde von Johann Baptist Zimmermann (1680-1758) zeigt die Aufnahme der adeligen Jünglinge Placidus und Maurus als Schüler durch den Heiligen Benedikt.

  • Seehausen am Staffelsee: Inneres der Pfarrkirche St. Michael. Erbaut unter Leonhard Matthäus Gießl (1707-1785) 1774-76. Saalkirche mit etwas eingezogenem Chor. Die Inselkirche Wörth wurde abgerissen und die Steine für den Bau dieser Kirche verwendet. Auch Teile der Ausstattung stammen von dort, wie zum Beispiel die barocken Figuren der Erzengel Michael und Raphael vom Hochaltar. Das Altarbild zeigt das Abendmahl Jesu, gemalt 1790 von Franz-Xaver Strobl. Ganz oben Gottvater im Strahlenkranz.
    Darüber im Chorgewölbe ein Fresko mit der Anbetung des Jesuskindes durch die heiligen drei Könige von Johann Georg Kaiser. Beide Seitenaltäre stammen wohl aus späterer Zeit als der Hochaltar. Detail mit rechtem Seitenaltar und Kanzel aus der Werkstatt Zwinck in Oberammergau.
    Deckenfresko im Kirchenschiff mit der Kreuzigung Jesu.

  • Murnau am Staffelsee: Inneres der Pfarrkirche St. Nikolaus 1717 Grundsteinlegung zum Nachfolgerbau einer gotischen und zu klein gewordenen Kirche. Grundriss ein Oktogon mit kreisrunder Flachkuppel. Die Außenmauern bilden aber ein Quadrat, sodass dreieckige Resträume entstehen, die im Osten als Kapellen genutzt werden. Das Besondere hier sind sogenannte syrische Bogen, die in den 4 Ecken den Eingang zu den Resträumen bilden. Das Oktogon hat keine Ecken mehr. Auch der Chor ist ein Zentralbau, aber über kreuzförmigem Grundriss. Leider ist der Architekt unbekannt. Forscher haben als eventuelles Vorbild die Kloster- und Wallfahrtskirche in Einsiedeln in der Schweiz ausgemacht. Der Bauleiter während der Bauzeit von St. Nikolaus 1717-29 war P. Roman Deschamps. Er gilt mit guten Gründen als Architekt, da er sowohl Beziehungen zu Einsiedeln, als auch zur österreichischen Barockarchitektur hatte.
    Chor. Fresken von Johann Michael Wittmer dem Jüngeren (1802-1880) und Joseph Anton Schwarzmann (1806-1890), gemalt 1871-72. Ungewöhnliche Flächigkeit des Hochaltars, ohne vorgelagerte Säulen. Ca. 1771. Links Heiliger Benno, Patron Altbayerns, rechts Heiliger Ulrich, Patron der Diözese Augsburg. Altarbild mit dem Heiligen Bischof Nikolaus vor Christus, 1771 von Johann Baader (1717-1780) gemalt.
    Links neben dem Hochaltar der Franz-Xaver-Altar. 1734 als St. Thomas-Altar errichtet und 1751 von Franz Xaver Schmädl (1705-1777) umgestaltet. Anna-Selbstdritt-Gruppe mit St. Joachim und St. Joseph an den Seiten. Oben Schrein mit Wachsfigur des Hl. Franz Xaver. Daneben die Rokoko-Kanzel in Anlehnung an Straub (Ettal). Auf dem Helm Erzengel Michael.

  • Garmisch-Partenkirchen: ca. 80 km südwestlich von München.Letzte Gemeinde in Deutschland vor der österreichischen Grenze.
    Historische Türklinke.
    Typisch bayerische Häuser
    Haus mit vorgebautem Holzbalkon.
    Kleine Holzhütte für Kunsthandwerk Holzschnitzerei
    Blaues Haus mit Lüftlmalerei
    Haus mit Lüftlmalerei.
    Kleiner Holzanbau über einem Dach, vielleicht ehemaliges Klo.
    Holzhaus
    Haus mit riesigem Schornsein
    Haus mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
    Turm der
    alten St. Martinskirche. 1280 erbaut, Turm 1446. 1520 im gotischen Stil umgewandelt. Der äußerlich schlichte Sakralbau mit seinem hohen, spitzbehelmten gotischen Turm hat im Inneren wertvolle alte Fresken.
    Inneres:
    Im Jahr 1877 entdeckte man im Chor einige Wandmalereien, die aber wieder übermalt wurden. Bis 1915 wurden nach und nach auch die Fresken im Langhaus der Kirche entdeckt. Erst 1958 stieß man unter anderem an der Ostwand auf eine großfigurige Darstellung des heiligen Martin aus dem späten 14. Jahrhundert, eine der ältesten und zentralen Malereien in der Kirche. Die kostbaren Fresken wurden von 1990 bis 2000 gereinigt und restauriert. Hier spätgotische Fresken Richtung Osten, mit den 12 Aposteln (1430). Darunter die Legende des heiligen Martin, der seinen Mantel teilt, ca. 1320-50 entstanden.
    Der Innenraum wird durch ein spätgotisches, auf einer Mittelsäule ruhendes Netzgewölbe in zwei Schiffe geteilt. In der nördlichen Langhauswand haben sich noch drei originale spätromanische Fensteröffnungen erhalten, in der Südwand zwei spätgotische Fenster.
    Detail. Durch die Einwölbung des ursprünglich flach gedeckten Baus, sind nun einige Malereien unvollständig. Oben Darstellung einiger Apostel. Unten rechts Zugang zur Hölle.
    Nordwand des Langhauses mit um 1400 entstandenen Fresken. Sie stellen in 14 verschieden großen Darstellungen die Passion Christi dar. Die vielfigurigen Szenen überschneiden sich teilweise perspektivisch.
    Die Nordwand weiter westlich dann die älteste, um 1330 entstandene, 7 m hohe Darstellung des heiligen Christophorus. Sie befindet sich gegenüber dem ehemaligen Haupteingang und wird durch die nachträgliche Überwölbung, wie auch andere Fresken beeinträchtigt.
    Haus mit Lüftlmalerei und Turm der alten St. Martinskirche.
    Ortszentrum mit Turm der
    neueren Pfarrkirche St. Martin, im Hintergrund die Zugspitze. Entwurf von Josef Schmuzer (1683-1752). Erbaut 1730-34. Bereits um 750 wurden die Oberbayern von irischen und schottischen Mönchen zum Christentum bekehrt. In dieser Zeit entstand bereits eine erste Holzkirche, der in der Romanik ein Kirche aus Stein folgte. Geweiht waren dem heiligen Martin, dem bedeutendsten Heiligen im Frankenreich. Nachdem diese Kirche im 18. Jahrhundert zu klein geworden war, erfolgte dann der Bau der heutigen Saalkirche, ganz im Stil des süddeutschen Barock. Die Steine für den Neubau kamen von der 1730 abgebrochenen Burg Werdenfels.
    Inneres: Die Deckengemälde stammen von Matthäus Günther (1705-1788). Der Stuck stammt von Josef Schmuzer (1683-1752), Michael Schmidt und Leonhard Bader.
    Altarbild von Martin Speer, Statuen vom Hl. Peter und Hl. Paul.
    Rokoko-Kanzel
    Deckenfresko von Matthäus Günther.
    Prozessionsstangen der Bruderschaften und Zünfte mit Heiligen und Kerzen.

  • Zugspitze, 2966 m, höchster Berg Deutschlands.
    Landschaft bei der Zugspitze.

  • Kloster Ettal: 900 m hoch gelegen, nur 10 km nördlich von Garmisch-Partenkirchen. Die Benediktinerabtei wurde 1330 gegründet mit einer Stiftung durch Kaiser Ludwig IV. (1282-1347) auch abfällig der „Baier“ genannt. Auf seiner Heimreise von Rom über Pisa, kam er an dem Ort des heutigen Klosters vorbei und gründete dort ein „Kloster von neuer und unerhörlicher Art“, das neben einem Mönchs- und Frauenkonvent auch einen Ritterkonvent mit zwölf Rittern beherbergte. Die Ritterstiftung erwies sich als nicht lebensfähig. Die erste Klosterkirche wurde im Stil der Gotik erbaut. Im Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert blieb das Kloster, im Vergleich mit den großen altbayerischen Abteien relativ unbedeutend. In den Wirren der Reformation wurde das Kloster von den Truppen des Kurfürsten Moritz von Sachsen (1521-1553) stark beschädigt. Die eigentliche Blüte des Klosters begann erst unter Abt Placidus Seitz (1672-1736) ab dem Jahr 1709. 1710 gründete er die Ritterakademie und begründete damit die schulische Tradition Ettals. Während der kaiserlichen Verwaltung Kurbayerns wurden in Ettal tatsächlich Kriegswissenschaften gelehrt, insbesondere Ballistik und Militär- und Zivilbaukunst. Bei einem Brand 1744 wurden Kirche und Kloster weitgehend zerstört und in der Folge in den Formen des Rokoko nach Plänen von Enrico Zuccalli (1642-1724) durch den Wessobrunner Baumeister Joseph Schmuzer (1683-1752) wieder aufgebaut. Zuccalli war kurfürstlicher Hofbaumeister in München.
    Vom Vorgängerbau hat sich ein Ende des 15. Jahrhunderts erbauter Turm erhalten, rechts neben der Kuppel. Im Zuge der umfassenden Barockisierung kam es 1710 zu umfangreichen Baumaßnahmen, die den vorhandenen mittelalterlichen Bestand des Klosters zu einer Drei-Höfe-Anlage umgestaltete. Klosteranlage. Der Kirche ist ein ca. 100 x 100 m großer Hof vorgelagert. Die 71 m hohe Kuppel wird von Strebepfeilern gestützt, die noch aus gotischer Zeit stammen. Sie wurden in der Barockzeit verändert und erhielten ein geschwungenes Profil.
    Inneres:
    Rundblick
    (links beginnend) durch den barock umgestalteten Raum, der rund wirkt und durch große Fenster sehr hell ist. Schon der gotische Bau hatte 12 Seiten. Das 12. Fenster wurde ersetzt durch den Bogen zum ebenfalls runden Chorraum. Typische Rokokogebilde, gebrochene, muschelartige Gebilde (Rocaille genannt) schmücken die Wände. An sich gegenüberliegenden Seiten Schmuckemporen ohne Zweck,. Insgesamt 6 Seitenaltäre von Johann Baptist Straub (1704-1784) 1757-1762 geschaffen. Die Holzaufbauten (Retable) sind in Marmorfassung gehalten. Alle Altäre sind nach einem Programm gestaltet. Beide Altäre außen zeigen Blutzeugen des christlichen Glaubens. Enthauptung der Hl. Katharina. Figuren links Hl. Barbara, rechts Hl. Agatha.
    Die mittleren Altäre sind betont durch Vorhangdraperien. Hier sind Repräsentanten der Kirche dargestellt. Statue rechts Hl. Rupert, links Hl. Ulrich. Altarbild: der heilige Korbinian weist das Bayerische Herzogpaar zurecht.
    Die Kanzel von Johann Baptist Straub von 1759/60. Auf dem Schalldeckel Erzengel Michael.
    Blick zum Chorraum. Die Altäre rechts und links davon mit Darstellungen der Familie Christi. Links zeigt Christus dem heiligen Thomas seine Seitenwunde. Das zugemauerte Fenster über dem Chorbogen zeigt als Fresko die Gründungslegende. Ein Engel in Mönchsgewand übergibt Kaiser Ludwig IV. die Madonnenstatue, die er seiner Klosterstiftung schenkte und die noch heute aufbewahrt wird.
    Rechts neben dem Chor der Altar mit der Heiligen Familie von Martin Knoller (1725- 1804) von 1794. Als Statuen links Abraham, rechts König David. Rechts daneben das Altarbild mit dem Tod des heiligen Benedikt von Thomas Christian und Felix Anton Scheffler (1701-1760) von 1754-56. Die Statuen links der heilige Magnus, rechts der heilige Leonhard.
    Der letzte Altar rechts zeigt das Martyrium des heiligen Sebastian,ebenfalls von Martin Knoller aus dem Jahr 1765. Statuen links heiliger Stephanus, rechts heiliger Laurentius.
    Schmuckempore und Beichtstuhl
    Beichtstühle von Bartholomäus Zwinck (1743-1780) um 1760.
    Der querovale
    Chorraum mit dem Hauptaltar (früher Klassizismus) ab 1785 von Joseph Lindner geschaffen. Aufnahme Mariens in den Himmel von Martin Knoller (1725-1804) von 1786. In der Tabernakelnische das Ettaler Gnadenbild, die vom Kaiser gestiftete Statue. Kuppelfresko: Christus empfängt im Kreise alttestamentlicher Gestalten seine Mutter.
    Orgelempore mit
    Orgel aus dem 18. Jahrhundert von Johann Georg Hörterich (1705-1770) 1753, Gehäuse von Simon Gantner 1768.
    Blick in die alles dominierende
    Kuppel mit Fresko von Johann Jakob Zeiller (1708-1783). Entstanden in den Jahren 1748-1751. Die Heiligen und Seligen des Benediktinerordens (431 Gestalten) in der Himmelsglorie. Über den Fenstern beginnt gemalte, geschoßartige Architektur. Gemauertes geht in Stuckiertes über und dies in Gemaltes. Gemäß dem barocken Ideal soll der Kirchenraum scheinbar unbedeckt wirken. Himmlisches bricht in die irdische Realität ein. Rechts die Hl. Scholastika, Schwester Benedikts und Gründerin des weiblichen Zweigs der Benediktiner.
    Detail mit der Darstellung des heiligen Benedikt.
    König Ludwig II. von Bayern (1845-1886)

  • Schloss Linderhof: in der Gemeinde Ettal gelegen. Hauptfassade der sogenannten „Königlichen Villa“. Es ist das einzige vollendete Schloss von König Ludwig II. Architekt Georg von Dollmann (1830-1895) schuf dieses Schloss als privates Refugium. Bis zum tragischen Tod des Königs im Starnberger See am 13.6.1886 hielt sich Ludwig II am liebsten hier auf. Es wurde in mehreren Bauabschnitten von 1870-1886 im Stil des Neorokoko errichtet. Es zitiert architektonisch französische Lustschlösser. Es ist dem Schloss nicht anzusehen, dass es eigentlich ganz aus Holz gebaut und mit Putz nur verkleidet ist.
    Vor dem Schloss ein Bassin mit vergoldeter Floragruppe, aus der sich eine 30 m hohe Fontäne erheben kann.
    Südlicher Terrassengarten. Rechts eine 300 jährige Linde, die dem Schloss den Namen gab.
    Die Anhöhe hatte der König ursprünglich für einen Rokoko-Theaterbau vorgesehen. Jetzt schmückt die Anhöhe ein klassizistischer Rundtempel mit Venus.
    Hinter dem Schloss der Nordhang mit Kaskade und Neptunbrunnen.
    Westliches Parterre. Vergoldeter Zinkguss von Franz Walter mit der Figur des Fama. Steinfiguren mit Allegorien der Jahreszeiten von Johann Nepomuk Hauttmann (1820-1903).
    Majolika-Vase mit Putten aus der Nymphenburger Porzellanmanufaktur nach französischen Entwürfen.
    Inneres:
    Vestibül. Reiterstatue Ludwigs XIV., eine Nachbildung der in der französischen Revolution zerstörten Statue auf der Place de Vendôme in Paris. An der Decke Strahlenkranz, das Symbol Ludwig XIV. mit dem Wahlspruch der Bourbonen „Nec Pluribus Impar“ = „Auch nicht mehreren unterlegen“. Ludwig XIV. war das Idol Ludwigs II. und Pate seines Großvaters Ludwig I. von Bayern (1786-1868).
    Chinesische Cloisonné-Vase.
    Westliches Gobelinzimmer oder Musikzimmer. Gewirkte Wandteppiche nach gemalten Bildern von H. von Pechmann. In Paris geschaffene Bezüge der Sitzmöbel mit Gesellschafts- und Schäferszenen des Rokoko. Ungewöhnliches Musikinstrument aus dem 19. Jahrhundert, Mischung aus Klavier und Harmonium.
    Lebensgroßer Pfau aus Sèvres-Porzellan. Pfau und Schwan waren die Lieblingstiere des Königs.
    Gelbes Kabinett, das Einzige mit silbernen Stuckaturen. Farblich unterschiedlich gestaltete Seidenkabinette wechseln sich mit größeren ovalen oder rechteckigen Räumen ab.
    Im Rokokorahmen Pastellporträts mit Persönlichkeiten des französischen Hoflebens.
    Audienzzimmer, von dem Bühnenmaler Christian Jank (1833-1888) 1870 entworfen. Es hatte auch die Funktion eines Thronsaales. Der Samtbaldachin ist innen mit echtem Hermelin gefüttert, der vom Krönungsmantel Ottos von Griechenland stammen soll, ein Onkel von Ludwig II. Vor dem Thron ein Arbeitstisch. Kamine aus Bardiglio-Marmor.
    Lila Kabinett.
    Schlafzimmer:
    1871 von dem Theatermaler Angelo Quaglio (1829-1890) entworfen. 1884 zum größten Raum des Schlosses erweitert. Es liegt auf der Mittelachse des Schlosses. Einst wurde er von 108 Kerzen erhellt. Kandelaber aus Kristall. Nur in diesem Raum dominiert das königliche Blau, die Lieblingsfarbe des Königs. Über der Bettnische eine Allegorie des Morgens von Ludwig Lesker (1840-1890). Es ist in seiner Erscheinung an das Schlafzimmer des französischen Königs Ludwigs XIV. angelehnt. Es gibt eine Abtrennung des Bettteils vom Rest des Raumes, was erlauben würde, die erste oder letzte Audienz eines Tages, das sogenannte Lever und Coucher, am Bett abzuhalten, wie es der Sonnenkönig tat. In der Realität war dies zur Zeit Ludwigs II. aber längst passé. Er war ja „nur“ König einer konstitutionellen Monarchie, außerdem war der König sehr menschenscheu, machte die Nacht zum Tag und hätte nie die Absicht gehabt, in Gegenwart von zahlreichen Menschen aufzustehen oder zu Bett zu gehen. Doch er verehrte den Sonnenkönig und beneidete ihn um seine uneingeschränkte Macht, weshalb sich zahlreiche Anspielungen in den Details des Schlosses finden lassen. Die Stickereien auf dem Baldachin aus Samt, blieben bis auf das bayerische Wappen unvollendet.
    Vergoldete Stuckaturen an den Wänden und der Decke.
    Das ovale
    Speisezimmer: In der Mitte steht ein versenkbares „Tischlein-deck-Dich“. Es konnte vom Erdgeschoss aus bedient werden, da der König sehr menschenscheu war und lieber alleine aß.
    Die Vorentwürfe für die Deckengemälde lieferte Christian Jank (1833-1888) 1870/72.
    Der Porzellanlüster wurde nach Entwürfen der Meißener Porzellanmanufaktur angefertigt.
    Blaues Kabinett
    „Leda mit dem Schwan“ im Blauen Kabinett.
    Östliches Gobelinzimmer mit Figuren und Szenen aus der griechischen Mythologie.
    Gott des Weines Dionysos
    Meißener Porzellan, Kurfürst August der Starke.
    Spiegelsaal: Der 1874 von Joseph de la Paix entworfene Spiegelsaal. Es ist der prunkvollste Raum des Schlosses. Seit dem 18. Jahrhundert ist der Spiegelsaal ein beliebtes Element im deutschen Schlossbau. Dem Fenster gegenüber eine Nische mit Bank.
    Kronleuchter aus Elfenbein.
    Deckevase
    Tisch mit bayerischem Wappen.
    Deckengemälde mit dem jungen Ludwig XIV. im Triumphwagen.
    Venusgrotte im Park von Linderhof, künstliche Tropfsteinhöhle. 1876/77 von August Dirigl angelegt. Ludwig II. war von Kindheit an in der Sagen- und Bühnenwelt Richard Wagners gefangen. Die Venusgrotte ist dem „Tannhäuser“ entnommen.
    Hinter dem See liegt eine kleine Bühne deren Abdeckung Tannhäuser in den Armen der Venus zeigt.
    Farbige Beleuchtung, künstlicher Wellengang usw. sorgten für die illusionistisch
    vollkommene Inszenierung der königlichen Traumwelt.
    Maurischer Kiosk: er liegt ebenfalls im Park. enannte Maurische Kiosk. Ludwig II hatte eine Vorliebe für das Orientalische. Der Kiosk stammt von Schloss Zbiro in Böhmen, wurde 1876 gekauft, renoviert und hier aufgestellt.
    Inneres: In der Apsis ist ein Pfauenthron (1877 in Paris von Le Blanc-Granger) eingelassen. Ein maurischer Brunnen, Laternen, Rauch- und Kaffeetischchen vervollständigen die Szenerie zu einem märchenhaften Ambiente für nächtliche Gelage in orientalischen Kostümen, die der König mit seinem Gefolge abzuhalten pflegte.
    Hinter dem Diwan stehen 3 Pfauen aus emailliertem Gussmetall mit Schweifrädern aus böhmischem Glas.
    Hundings Hütte, Theaterdekoration aus der Walküre. Weltesche mit dem Welsungenschwert „Nothung“. 1876 erbaut im Ammertal. Nach 2-maligem Brand (1884 und 1945) 1989/90 im Park von Linderhof wieder aufgebaut.

  • Plansee: liegt in Tirol in den Ammergauer Alpen und ist mit knapp 3 qkm Fläche, der zweitgrößte See in Tirol.

    Porträt von König Ludwig II. (1845-1886)

  • Schloss Hohenschwangau: stilistisch ist der Neugotik zuzuordnen. Ein Vorgängerbau mit dem Namen „Schwanstein“, wurde 1397 erstmals urkundlich erwähnt. Über die Jahrhunderte wurde die Burg stark beschädigt. 1832 erwarb Kronprinz Maximilian (1811-1864) die Burg und ließ diese in das heutige Schloss umbauen. Ludwig II. wuchs also in diesem Schloss auf. Nach dem Tod seines Vaters, übernahm sein Sohn König Ludwig II. das Anwesen und ließ es nach seinen Vorlieben dekorieren. Das Schloss liegt direkt gegenüber von Schloss Neuschwanstein, welches für Ludwig II. erbaut wurde.
    Hohenschwangau war Sitz der Herren von Schwangau. Der älteste Kern dieses Burgschlosses dürfte aus dem 12./13. Jahrhundert sein. 1567 geriet die Burg in den Bestiz von Herzog Albrecht V. von Bayern. Es war Jagdschloss, Gefängnis und eine Burg mit besonderer Bedeutung wegen ihrer Lage an der Grenzstraße nach Tirol. Nach Beschädigung in den napoleonischen Kriegen verfiel sie Anfang des 19. Jahrhunderts. 1829 lernte der bayerische Kronprinz Maximilian die Ruine kennen. Er begeisterte sich für ihre romantische Lage und kaufte sie 1832. Nicht nur die lange Geschichte der Burg interessierte ihn, auch die eigentümliche Vorliebe der Romantik und dem Schwan als sein Lieblingstier förderte den Erwerb der Ruine, da der Schwan das Wappentier der Schwangauer und des sagenhaften Lohengrin war. König Maximilian II., der Vater Ludwigs II. hatte wie sein Sohn die romantische Ideenverknüpfung als Ritter von Schwangau dem Ritter Lohengrin ähnlich zu sein.
    Der Architektur- und Theatermaler Dominik Omaglio fertigte die Entwürfe für die
    Um- und Ausgestaltung der Ruine. Dies ist bezeichnend für die Denkweise der Romantik, die eine derartige Aufgabe eher malerisch gelöst wissen wollte. Das Äußere ist im Stil der englischen Neugotik gehalten, auf dem Grundriss der alten Burg.
    Der 3-geschossige
    Torbau (1837) im Norden des Schlosses. Er enthielt ursprünglich die Küche, seine Plattform ist die Hauptterrasse des Schlosses.
    Loggia mit Maßwerkbrüstung und Wandgemälde von dem an der Südost-Seite des Hofes gelegenen
    Fürstenbau. Im Erdgeschoss befand sich früher der Stall, dann die Küche und im Obergeschoss die Prinzenwohnung. Das Wandgemälde zeigt
    einen Hofnarren mit Humpen und einen Metzger mit Wurst. In der Mitte 2 Halbfiguren mit Schilden.
    Westlicher Teil des Gartens mit Löwenbrunnen, der von Ludwig von Schwanthaler (1802-1848) modelliert und in Eisen gegossen wurde. Die Westfassade des Schlosses mit zwei der vier Ecktürme. Der linke ist noch alt, der rechte Turm wurde 1838 neu errichtet. Außerdem ein polygonalem Erkervorsprung. Der Stil entspricht der englischen Tudorgotik.
    Inneres:
    Schlosskapelle:
    Gewölbejoche mit gotischem Maßwerk. Neugotischer Altar, dahinter 2 Glasgemälde mit Kaiser Ludwig dem Bayern und Kurfürst Maximilian I.
    Schwanenrittersaal: Alle Räume sind mit Wandgemälden ausgestattet. Gerade war die Münchener Residenz für König Ludwig I. ausgestattet worden. Es gab keine Wandbespannungen mehr, sondern Wandbilder. Peter von Cornelius (1783-1867) hatte in München das große monumentale Wandgemälde wieder zu neuem Leben erweckt. Die neue Mode wurde auch hier für die Innenausstattung angewandt. Ölfarbe auf Gipswänden. Decke mit gotischem Netzgewölbe auf blauem Grund. Gemälde mit Szenen aus dem Leben von Lohengrin. Entworfen von Christian Ruben (1805-1875), ausgeführt von Michael Neher (1798-1876) und Lorenz Quaglio (1793-1869). Bei dem dargestellten Bild sieht man Schloss Hohenschwangau und den benachbarten Alpsee.
    Speisezimmer. Auf dem Tisch 2 Tafelaufsätze von Schwänen bekrönt, ein Geschenk anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Maximilian.
    Schlafzimmer der Königin oder türkisches Zimmer. Eine Türkeireise des Kronprinzen bestimmte die Ausstattung, deren orientalischer Stil durchaus auch dem Geschmack der Romantik entsprach. Ein Alkoven wird eingerahmt von 2 grünen Stuckmarmorsäulen. Wand- und Deckenbemalung im türkischen Stil. An den Wänden Ansichten von Orten, die der Prinz 1833 bereiste, gemalt von Wilhelm Scheuchzer (1803-1866).
    Bertha-Zimmer: Die Wandgemälde sind von Moritz von Schwind (1804-1871) entworfen, ausgeführt allerdings von anderen Malern. Dargestellt ist die Sage von der Geburt Karls des Großen und seiner Mutter „Berchta“. Hier ist die Heimführung Berthas durch König Pippin den Jüngeren dargestellt, zusammen mit dem Baby Karl.
    Burgfrauenzimmer:
    das Wohnzimmer der Königin Marie (Marie von Preußen), der Mutter Ludwig II. Decken mit gotischem Netzwerk. Die jetzigen Bilder sind auf Leinwand gemalt und Nachbildungen der alten Fresken. Dargestellt ist das Leben von Burgfrauen, besonders der Herzogin Agnes von Bayern. Silberner Kronleuchter mit Schwänen. Büsten der beiden Prinzen Ludwig (später Ludwig II.) und Otto auf dem Kaminsims, sowie von Otto von Griechenland, dem Bruder Maximilians II. in der Ecke.
    Helden- oder Rittersaal: Holzdecke mit gemaltem gotischen Maßwerk. Die Decke ruht auf zwei Säulen. Die Wandgemälde sind der Wilkina-Sage gewidmet. Wieder hat Moritz von Schwind die Gemälde entworfen, ausgeführt wurden sie von Franz Xaver Glink (1795-1873), Friedrich Giessmann (1810-1847), Michael Neher (1798-1876) und Heinrich Adam (1787-1862). Vorne eine Büste Ludwig II. Über der Tür wird Sintram vom Drachen entführt. Zwei versilberte gotische Kronleuchter. Auf dem großen Tisch in der Mitte der Nibelungenaufsatz aus der Münchener Residenz zu dem schon 1823 Ludwig Schwanthaler das Modell gefertigt hatte. Er wurde 1840 für König Ludwig I. ausgeführt.
    Welfenzimmer: ehemalige Bibliothek. An der Decke vergoldetes Maßwerk mit dem Wappenschild des Pfälzer Löwen. In den mit ornamentalem Astwerk umrahmten Bildern, ist die Geschichte der Welfen dargestellt.
    Authari-Zimmer: Die Wandgemälde schildern die Geschichte der Brautwerbung des Langobardenkönigs Authari um die Tochter Theodolinde des Bayernherzogs Garibald I. Die Entwürfe sind wieder von Moritz von Schwind, gemalt von Franz Xaver Glink. Dieses Zimmer diente Richard Wagner als Gästezimmer, wenn er Gast Ludwigs II. war.
    Arbeitszimmer des Königs: Die blauen Wände werden verziert durch Darstellungen des mittelalterlichen Ritterlebens. Auch diese Bilder wurden von Moritz von Schwind entworfen. In der Ecke steht ein Ehrenschild mit Streitkolben und Streitaxt. Der Schild trägt die Wappen von 155 Adeligen, die ihn zur Vermählung des Kronprinzen Maximilian mit der Prinzessin Marie 1843 schenkten. Erker am Arbeitszimmer mit Lesestuhl.
    Hohenstaufen-Zimmer: Ankleidezimmer des Königs und Musikzimmer. Dargestellt sind Szenen aus der Geschichte der Hohenstaufen von Wilhelm Lindenschmit (1806-1848). Das Tafelklavier wurde 1842 in München gefertigt. Ludwig II. und Richard Wagner spielten auf ihm. Photographie von König Ludwig II. von 1864. Im Erker Hauskapelle Ludwig II. Die beiden Ikonen sind ein Geschenk von Zar Alexander II.
    Schlafzimmer des Königs oder Tasso-Zimmer: Der Raum ist bis auf einen marmorierten Sockel ganz ausgemalt. Dargestellt wird die Geschichte von Rinaldo und Armida, entworfen von Moritz von Schwind, ausgeführt von Franz Xaver Glink. Szene auf Szene reiht sich wie in einem Bilderbogen aneinander. Links wird Rinaldo von Armida in den Zauberschlaf gesungen. Daneben entführt ihn die Zauberin in ihrem Drachengespann. An der langen Wand dringen Guelf und Ubald unbeirrt von den Verführungskünsten der Sirenen in den Zaubergarten ein.
    Asiatische Touristen in einer Kutsche.
    Porträt von Ludwig II.

  • Schloss Neuschwanstein: im Hintergrund der Alpsee und Schloss Hohenschwangau. Ludwig wollte die Ruine der Burg Vorderhohenschwangau erneuern. Um der Münchener Residenzstadt und den Enttäuschungen der ersten Regierungsjahre entfliehen zu können, floh er in die geliebten Berge, den Ort seiner Kindheit. Die typisch spätromantische Idee eines Wiederaufbaus, verbindet sich mit der Idee einer neuen Burg des Schwanenritters Lohengrin, dessen Wappentier ja schon in Hohenschwangau, dem Wohnsitz seiner Eltern als Motiv ständig wiederkehrt. Grundsteinlegung 1869. Wie ein Brief an Richard Wagner belegt, sollte Neuschwanstein aber auch Burg Tannhäusers sein. Ludwig war mit seinem Bruder Otto inkognito zur Wartburg gereist, dem Schauplatz des Sängerkrieges. Von Anfang an war ein Sängersaal nach dem Vorbild des erst 1967 vollendeten Festsaals der Wartburg vorgesehen. Ansichtsentwürfe des Theater- und Bühnenmalers Christian Jank (1833-1888), musste der Architekt Eduard Rieder in Pläne umsetzen. Der Stil wandelte sich nach Wünschen des Königs von einer kleinen Raubritterburg zu einer monumentalen, romantischen Burg, mit 5-stöckigem Palas, der allgemein an den Palas der Wartburg erinnert. Vorne der rote Torbau, links die Kemenate, rechts das Ritterhaus. Als Besucher müsste man fliegen können, um diese berühmteste Ansicht des Schlosses zu erhalten.
    Palasbau mit Treppenturm. Nur dieser Teil des Schlosses war 1881 beim Tode des Königs wenigstens äußerlich vollendet. Für Bergfried und Kemenate waren gerade erst die Fundamente gelegt, das Ritterhaus war ein Rohbau. Julius Hofmann (1840-1896) brachte den Bau nach dem Tode des Königs zum Abschluss, wenn auch einige geplante Gebäude gar nicht ausgeführt wurden. Julius Hofmann übernahm 1884 als Nachfolger von Georg von Dollmann (1830-1895) die Leitung als Architekt. Er hat nach den Wünschen des Königs die gesamte neo-romanische
    Innendekoration entworfen.
    Ritterhaus-Giebel mit Treppenturm, Nordfront des Palas-Ostteils mit Wintergarten, 65 m hohem Treppenturm.
    Torbau mit Mauerverblendung aus Backstein- und Molasse-Sandstein. Über dem Tor das bayerische Wappen.
    Inneres:
    Die im 3. und 4. Geschoss befindlichen Wohn- und Repräsentationsräume des Königs konnten im Wesentlichen bis 1886 fertiggestellt werden. Der König überprüfte jedes Detail der Ausstattung und ließ sich von einem Literaturhistoriker verschiedene Vorschläge für die ikonographische Ausstattung des Schlosses machen. Es sind fast ausschließlich Themen aus dem Umkreis Wagnerscher Opern, allerdings ausdrücklich nach der Sage und nicht nach der Opernvorlage gemalt.
    Vorhalle mit farbig gemusterten Kreuzrippengewölben. Sie ist ausgemalt mit Szenen aus der Siegfried-Sage.
    Von hier betritt man den
    Thronsaal. Bereits 1876 entwarf Eduard Ille (1823-1900) eine an die Hagia Sophia in Konstantinopel angelehnte Gralshalle in byzantinischem Stil, die für die Uraufführung des Parsifal gedacht war. Daraus entwickelte sich dieser Thronsaal. Er wurde in seiner endgültigen Form 1881 von Julius Hofmann entworfen. Fürsprecher und Vorbilder eines reinen Königtum von Gottes Gnaden, das Ideal Ludwigs II., verzieren die Apsis. Dieser Thronsaal enthielt nie einen Thron. Es handelt sich um das einzige ausgeführte byzantinische Projekt des Königs. Die in Stückmarmor ausgeführten Säulen der unteren Galerie sind in Porphyr, oben in Lapislazuli zu denken. Die Gemälde für den Thronsaal hat der König selbst zusammengestellt. Gemälde unter dem Gewölbe: „Das Moralgesetz des Alten Testaments“ (Anbetung der Könige). In den Eckzwickeln Engel mit königlichen Insignien.
    Blick auf die Apsis des Thronsaals. Christus in der Glorie mit Johannes und Maria. Darunter 6 heiliggesprochene Könige: Kasimir von Polen, Stephan I. von Ungarn, Kaiser Heinrich II., Ludwig IX. von Frankreich, Ferdinand III. von Spanien, Eduard der Bekenner von England. Neben der Throntreppe die 12 Apostel.
    Unter dem Gewölbe ein Gemälde mit der Darstellung des antiken Rechts, in der Mitte „Lex Romana“, Zoroaster, Solon, Augustus, Hermes als großer Gesetzgeber. Darunter in der Galerie: Bekehrung der Ungarn durch König Stephan von Ungarn; Kaiser Heinrich II. als Kirchenstifter.
    Arkadengemälde: König Ferdinand von Spanien im Kampf gegen die Mauren.
    König Eduard von England als gerechter Ritter.
    An der Stirnwand der heilige Georg.
    Fußbodenmosaik mit Tier- und Pflanzendarstellungen, entworfen von Aloys Spenger (1813-1893).
    Blick vom Söller auf Hohenschwangau.
    Speisezimmer: Wandgemälde zeigen Szenen aus der Zeit des Landgrafen Hermann von Thüringen und Porträts von Minnesängern. Rechts über der Tür Wolfram von Eschenbach. Tafelaufsatz mit Siegfried beim Kampf gegen den Drachen.
    Im Gegensatz zu den übrigen Räumen ist das
    Schlafzimmer neugotisch gehalten. Das Leitmotiv der Raumausstattung ist Gottfried von Straßburgs „Tristan“. Die Bilder sind auf Gobelinstoff gemalt. Alle Möbel sind aus reich verziertem Eichenholz. Die Decke wird von einer Säule gehalten. Die von Julius Hofmann 1881/82 entworfenen Möbel wurden 1883 von Hofschreiner Anton Pössenbacher (1842-1920) ausgeführt. Auf dem Waschtisch ein Wasserspender in Form eines Schwans.
    Die Wandbilder sind von August Spieß (1841-1923) 1881 ausgeführt. Tristans Abschied von Isolde.
    Hauskapelle: Die Wandbilder, Glasfenster und das Mittelbild des Flügelaltars beziehen sich auf den Namenspatron Ludwig II., König Ludwig IX. den Heiligen von Frankreich.
    Ankleidezimmer mit Darstellungen aus den Dichtungen Walthers von der Vogelweide. Gemalt wurden sie von Eduard Ille (1823-1900), einem Schüler von Moritz von Schwind.
    Auf dem Tisch eine Kassette mit Darstellung des mittelalterlichen „Herrenrechts“, dem berühmten Recht der ersten Nacht.
    Walther von der Vogelweide mit Dame unter einem Baum.
    Wohnzimmer: Der Raum ist durch Bögen unterteilt. Die Ausstattung ist der Sage von Lohengrin gewidmet. Schwäne im Schnitzwerk, Wappenschilder und Inschriften beziehen sich auf diese Dichtung. Die Teppichgemälde sind von Wilhelm Hauschild (1827-1887) „Gralswinder“.
    Lohengrins Ankunft von August von Heckel (1824-1883).
    Arbeitszimmer mit Szenen aus der Tannhäuser-Sage. Rechts neben der Tür Tannhäuser als Büßer vor Papst Urban IV., Tannhäuser im Venusberg
    Detail
    Gudrun reitet zu Thora.
    Gudrun stickt mit Thora die Heldensagen ihrer Ahnen.
    Brautwerbung Atlis
    4. Obergeschoss Vorraum mit Darstellungen der Gudrun-Sage von Wilhelm Hauschild 1883/84. Gudruns Brautfahrt mit Atli, dem Hunnenkönig. Über dem Fenster erzählt Atli Gudrun seine Träume.
    Kampf der Nibelungen mit den Hunnen.
    Gudrun hält den Kriegern ein Totenmahl
    Sängersaal: Er gehörte von Anfang an zu den Projekten für Neuschwanstein. Inspiriert durch eine „Tannhäuser-Aufführung“, nach dem Vorbild des wiederhergestellten Sängersaals in der Wartburg, wurde er 1868 von Christian Jank (1833-1888) entworfen. Die endgültige Gestalt erhielt der Saal durch die Pläne von Julius Hofmann (1840-1896) in den Jahren 1882/83. Der rechteckige Saal hat eine durch Säulen abgeteilte Bühne und einen Gang. Die Kassettendecke zeigt Schriftbänder mit Namen von Minnesängern. Die Sängerlaube ist bühnenartig mit einer Waldlandschaft ausgemalt. In den Wandfeldern sind Szenen aus der Parzival-Dichtung dargestellt. Rechts Parzival beim Einsiedler Trevrezent.
    Küche im Erdgeschoss.

  • Füssen: die Ursprünge der Stadt reichen bis in die Römerzeit zurück, da der Ort an der Via Claudia Augusta liegt. Rechts der Schlossberg ließen Fundamente auf den Standort eines spätrömischen Kastells aus dem 4./5. Jahrhundert schließen. Im Jahre 748 soll Magnus, ein später als Heiliger anerkannter Missionar am Ort gewirkt haben. Durch den Zuzug weiterer Mönche entstand im 8. Jahrhundert das nach ihm benannte Benediktinerkloster St. Mang. In etwa um dieselbe Zeit wurde daneben wohl auch ein fränkischer Königshof angelegt. Füssen wurde durch den schiffbaren, benachbarten Lech zu einem Handelsplatz für den Warenaustausch zwischen Nord- und Südeuropa. Im 13. Jahrhundert hatte sich am Lech eine ansehnliche Siedlung gebildet, die Ende des 13. Jahrhunderts das Stadtrecht erhielt. Die Stadt erlebte die erste Blütezeit im Anfang des 16. Jahrhunderts, als Kaiser Maximilian I. mit seinem Hofstaat fast 40-mal in Füssen weilte. Die Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges bedeuteten einen tiefen Einschnitt für den Handelsplatz Füssen, von dem er sich nur sehr langsam erholte.
    Rechts das Schloss, links der Turm der
    Stadtpfarrkirche St. Mang.
    Haus mit Erker und Lüftlmalerei.
    Spitalkirche Heilig Geist: 1748/49 erbaute Kirche im Stil des Rokoko, mit vollständig bemalter Fassade. Die Kirche ist baulich verbunden mit dem alten Spital.
    Detail der Fassade mit den
    Kolossalfiguren der Heiligen Florian und Christophorus
    Altes Haus

  • Steingaden: 1147 Gründung des Prämonstratenserklosters durch Herzog Welf VI. Im Hintergrund die Türme mit romanischen Schallarkaden der ehemaligen Stiftskirche St. Johannes Baptist. Seit der Säkularisation eine katholische Pfarrkirche. Die romanische Basilika, das sogenannte Welfenmünster, wurde im 17. und 18. Jahrhundert barockisiert.
    Vorhalle: Abt Caspar Suiter ließ die Kirche von 1470- 1491 im spätgoischen Stil umgestalten und fügte die Vorhalle hinzu. 1600 ergänzte man die Kirche mit einigen Freskenzyklen. Erhalten blieb hiervon nur die „Welfengenealogie“ in der Vorhalle. Das weltliche Motiv im sakralen Raum ist bezeichnend für die Renaissance. In der untersten Reihe ist die jüngere Linie der Welfen dargestellt. Links Welf IV, der Gründer Rottenbuchs, danach Welf V. mit Mathilde von Tuscien, Heinrich der
    Schwarze und seine Familie. Rechts Welf VI. als Gründer Steingadens mit seinem Sohn Welf VII. Zwischen den Gestalten Einholung des Leichnams Welfs VI. durch den Steingadener Konvent. 1646 wurde die Kirche im Dreißigjährigen Krieg zerstört und bis 1663 wieder aufgebaut im Stil des Frühbarocks.
    Inneres:
    Zwischen 1740-1750 Ausstattung des Kirchenschiffs in reichem Rokoko zur 600-Jahr-Feier 1747. Länge 51 m, Breite 21 m, Höhe 15 m. Die prächtige barocke Inneneinrichtung überrascht in dem strengen romanischen Bau. Der Chor ist noch im frühbarocken Stil von 1663 erhalten geblieben. Um Platz für die Fresken zu bekommen, faßte der Baumeister – eventuell Joseph Schmuzer (1683-1752 – je zwei Joche unter einer Flachkuppel zusammen. Die Deckengemälde sind von Johann Georg Bergmüller (1688-1762) und stellen die Idee der lebendigen Gemeinschaft des Klosterkonvents mit dem Ordensgründer und Ordensheiligen dar.
    Erstes
    Deckengemälde vom Chor her gesehen, stellt die Vision des Heiligen Norbert dar, dass hier, an dem Ort Steingaden, ein neues Kloster entstehen soll. Vor dem Gekreuzigten kniet der Heilige und schaut den vom Engel gewiesenen Plan an.
    Mittleres Deckengemälde mit dem Tod des Heiligen Norbert und seiner Verherrlichung im Himmel. Vor sich hält Norbert die Monstranz, denn er hat die Verehrung der heiligen Eucharistie gefördert und vor Irrlehren geschützt. Deshalb stürzt auch der Irrlehrer Tanchelin zu Boden. Die Personifikation des Glaubens weist auf den Heiligen. Ebenso deutet rechts die symbolische Gestalt der Kirche (mit den Attributen des Papsttums) auf den Heiligen.
    Auf dem Fresko über der Orgel, ist der Bau des Klosters bereits in vollem Gange. Herzog Welf VI. und sein Sohn sprechen mit dem Abt von Rot, der die Neugründung mit Chorherren seines Klosters besiedeln wird.
    Detail
    Orgel, 1743 wohl von Quirin Weber. Der Orgelprospekt hat sich erhalten, die Orgel selber wurde mehrmals überholt, zuletzt 1964 von Gerhard Schmid.
    Altarbild des Rosenkranzaltars von J.G. Kindt um 1663, nach Vorbildern von Giovanni Battista Salvi.
    Vierzehn-Nothelfer-Altar: Gemälde 1663 von J.G. Kindt nach Vorbildern von Giovanni Battista Salvi geschaffen.
    Kanzel von Anton Sturm (1690-1757) im Stil des Rokoko 1745-48 geschaffen. Über dem muschelförmigen Korb bekrönt ein Engel den reich verzierten Schalldeckel.
    Votivbild auf den Klosterbrand im Bauernkrieg 1525.
    Detail eines Kruzifix von 1550.

  • Wieskirche: entstand als Wallfahrtskirche zum gegeißelten Heiland. Jährlich mehr als 1 Millionen Wallfahrer. Da die Vorgängerkriche den Strom der Wallfahrer nicht mehr fassen konnte, wurde 1743 Dominikus Zimmermann (1685-1766) beauftragt eine neue Kirche zu entwerfen. Sie wurde 1754 fertiggestellt und ist das Hauptwerk der Brüder Johann Baptist Zimmermann (1680-1758) und Dominikus Zimmermann. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie gilt als die schönste Rokokokirche der Welt.
    Inneres:
    Das Gnadenbild mit dem gegeißelten Christus steht im Chorraum. Wie bei Wallfahrtskirchen häufig, hat auch die Wies zwei Seitenumgänge, um die Möglichkeit zu bieten, das Gnadenbild zu umschreiten. Links neben dem Chor die Kanzel, rechts neben dem Chor die Abt-Kanzel.
    Im
    Deckengemälde der bereitstehende Thron zum Weltgericht. Auf einem Regenbogen thront der auferstandene Christus. Christus deutet auf das lichte Kreuz, links daneben Maria mit Flügeln. Links und rechts Apostel. Das Tor zur Ewigkeit hat sich noch nicht geöffnet. Die Seitenwunde Christi ist der geometrische Schnittpunkt des Freskos. Das Gewölbe ist kein echtes Gewölbe aus Stein, sondern eine Holzkonstruktion, die im Dachstuhl aufgehängt ist.
    Im
    Chorraum dominieren die Farben Rot und Blau. Der Hochaltar ist links und rechts von je drei rot-weißen Stuckmarmorsäulen umgeben. Das Altarbild zeigt Jesus mit seiner Familie. Es stammt von dem Münchener Hofmaler Balthasar Augustin Albrecht (1687-1765).
    Im Altaraufsatz ist der, an Ketten gefesselte, gegeißelte Heiland zu sehen. Darüber ein Pelikan, ein Symbol für den sich opfernden Christus.
    Über dem Altar bringen Engel Gott die Leidenswerkzeuge Christi. Darunter das Lamm Jesus Christus.
    Orgel von 1757 von Johann Georg Hörterich (1705-1750). Dieses Werk wurde 1928 von der Orgelbaufirma Willibald Siemann durch das neu erbaute Opus 441 ersetzt. Um den erweiterten Pfeifenbestand unterzubringen, wurden die Gehäuse der Rückpositive nach hinten verlängert. Das Konzept galt als modern und richtungsweisend im Sinne der Orgelbewegung und die Orgel war jetzt zudem „Bach-tauglich“. Darüber das geschlossene Tor zur Ewigkeit vom Deckengemälde zu sehen.
    Kanzel mit der Thematik der Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten. Sie wird bekrönt vom Auge Gottes.
    Am Fuß der Kanzel ein Putto, der auf einem Delphin reitet. Das Ganze wird von Mutter Erde gestützt.

  • Kloster Rottenbuch: Inneres der ehemalige Augustiner-Chorherrenstiftskirche Mariae Geburt. Auf romanischen Fundamenten entstand diese gotische Basilika. Das Gebäude ist 72 m lang, 20,55 m breit und misst 25,60 m bis zum Dachfirst. Ihr heutiges Inneres ist ganz vom Barock geprägt. Von der spätmittelalterlichen Ausstattung hat sich fast nichts erhalten. Bei der Barockisierung wurden die Wessobrunner Stukkateure Josef Schmuzer (1683-1752) und dessen Sohn Franz Xaver Schmuzer (1713-1775) verpflichtet. Als Freskanten beauftragte man Matthäus Günther (1705-1788). Franz Xaver Schmädl (1705-1777) stellte die Altäre her. 1737 wurde mit dem Vorhaben begonnen. 1744 sind Stuckierung und Fresken vollendet. Der größte Teil der Fresken von Günther ist dem Leben und Werk des Ordenspatrons Augustin gewidmet.
    Das große
    Fresko zeigt den Tod des Heiligen Augustinus während der Belagerung von Hippo. Der Säulenaufbau über dem Bett des Augustinus betont die Größe des Geschehens. Rechts neben dem Baldachin wird die Seele von der Caritas in Empfang genommen und von den Tugenden Glaube und Hoffnung in den Himmel geleitet. In dem Schreiber rechts vorne sieht die Rottenbucher Überlieferung ein Selbstporträt des Freskanten Günther.
    Kanzel von Franz Xaver Schmädl aus dem Jahr 1743. Unten links der Evangelist Johannes, rechts Lukas mit dem Stier. Auf dem Schalldeckel links Markus mit dem Löwen. Als Bekrönung weist ein Engel auf das Gottessymbol über sich und hält die Gebotstafeln. Der Posaunenengel vor der Erdkugel illustriert das Psalmenwort „In alle Welt ist ihr Wort ergangen“.
    Der Kanzel gegenüber steht der böhmische Heilige Johann Nepomuk, der 1393 als Märtyrer gestorben ist. Dies ist die erste Arbeit von Franz Xaver Schmädl für Rottenbuch.
    Blick in den
    Chorraum mit dem Hochaltar, der ebenfalls von Franz Xaver Schmädl stammt und 1749/52 entstanden ist. Er wurde ziemlich am Ende der
    Barockisierung angefertigt. Der Chorraum selber wurde im spätgotischen Stil errichtet, allerdings ist davon außer der Bauform selber nichts mehr zu erkennen.
    Kuppelfresko der Vierung mit der Verherrlichung des Augustinus im Himmel. Er steht vor der heiligen Dreifaltigkeit. Darunter stehen Vertreter der Orden mit augustinischem Lebensideal. Von links nach rechts Dominikaner, Augustinerchorherren, Prämonstratenser, im Hintergrund ein Vertreter der übrigen Chorherren. Rechts vom Tisch ein Angehöriger der Ritterorden, ein Augustiner-Eremit und ein Servit.
    Der
    Hochaltar ist in drei Bereiche aufgeteilt. Opfertisch mit dem Tabernakel, welches mit kleinen Marmorsäulen geschmückt ist. Im Auszug, dem obersten Teil, sitzt Gott Vater, umgeben von Engeln. Der Mittelteil wird wie eine Bühne von Säulen betont. Dargestellt ist die Geburt Mariens. Die Neugeborene Maria wird ihren Eltern Joachim und Anna von Gott geschenkt. Das Deckenfresko im Altarraum von Matthäus Günther (1737) zeigt Maria als Himmelskönigin. Der Gottesmutter und dem Jesusknaben huldigen die vier Erdteile.
    Langhaus: Während im Altarraum und Querschiff Barock vorherrscht, ist es im
    Langhaus bereits das Rokoko. Der gotische Raum wird verkleidet, ohne die Architektur zu verändern. Links gründet Augustinus das „Gartenkloster“ in Hippo. Rechts wird er vom Feuer der göttlichen Liebe entflammt.
    Orgelempore ebenfalls von Franz Xaver Schmädl aus dem Jahr 1747. Die Orgel selbst ist ein Werk von Balthasar Freiwiß (1713-1783) aus dem Jahr 1746/47. Das Fresko über der Orgel zeigt Ausgustinus bei der Meditation über die Heilige Dreifaltigkeit.

  • Altenstadt: Die Basilika St. Michael entstand zwischen 1180 und 1220. Sie war die Pfarrkirche der später Altenstadt genannten Siedlung Schongau in Oberbayern. Der spätromanische Bau aus Tuffstein hat sich nahezu vollständig erhalten. Sie ist dreischiffig mit Osttürmen und 3 Parallelapsiden.

  • Klosterkirche Heilig Kreuz in Polling: Ehemaliges Benediktiner-Kloster, später Augustiner-Chorherren-Stift. Die Kirche wird beherrscht von einem mächtigen Turm, der im 17. Jahrhundert begonnen und 1822 fertiggestellt wurde.
    Inneres: Der Bau stammt aus der Zeit von 1416-20 (Spätgotik) mit frühbarockem Stuck des 17. Jahrhunderts. Er stammt vom Wessobrunner Stuckateur Georg Schmuzer. 1803 wurde sie Pfarrkirche.
    Der Hochaltar stammt von B. Steinle (1623).
    In der Mitte des Altars das berühmte
    Tassilokreuz oder Pollinger Kreuz. Bei dem Pollinger Kreuz handelt es sich um ein Tafelkreuz aus Fichtenholz, von Bäumen, die zwischen 884 und 1018 gefällt wurden. Die genauen Umstände der Entstehung des Kreuzes, auch seit wann das Kreuz in Polling verehrt wird, sind nicht bekannt. Im Lauf der Zeit muss es brüchig geworden sein und man benutzte Metallklammern, um zu verhindern, dass es auseinanderbrach. Um diese zu verdecken, überzog man das Kreuz mit Pergament, wohl hergestellt aus einer Pferdehaut (datiert ca. 1033-1230). Sie wurde vergoldet und bemalt. Die Malerei aus Wasserfarbgen mit dem Bild des Gekreuzigten, stammt von 1230/40.
    Bild des Stifters.

  • Marienmünster in Diessen: Stiftskirche eines ehemaligen Augustiner-Chorherren-Stifts. Das Stift wurde 1132 hierher verlegt, 1681/88 die Stiftsgebäude neu errichtet. 1720 begann man mit dem Bau der neuen Stiftskirche. 1732-39 ging der Bauauftrag an Johann Michael Fischer (1692-1766), den größten altbayerischen Sakralbaumeister des 18. Jahrhunderts. Er begann sein Werk unter behutsamer Verwendung des bereits vorhandenen Langhauses. Die Fassade, Chorraum und Apsis stammen wahrscheinlich vom Münchener Hofbaumeister François de Cuvilliés der Ältere (1695-1768). Länge 70,30 m, Breite 21,70 m. Das Langhaus wird durch Wandpfeiler in 4 gleiche Abschnitte geteilt. Die Seitenaltäre sind aus Holz und von verschiedenen Meistern geschaffen. Die Altarpaare vertreten 3 Stilstufen zwischen spätem Barock und frühem Rokoko. Das letzte Altarpaar vor dem Chor ist zur Mittelachse eingerückt. Die Gesamtanordnung entspricht dem System von Kulissen im Theater. An den vorderen Altären stehen Apostelfiguren.
    Der
    Hochaltar ist ein Werk des Hofbildhauers Joachim Dietrich (1690-1753), die Architektur ist wahrscheinlich von Cuvilliés. Statuen der vier Kirchenväter, mehr als doppelt lebensgroß. Augustinus, Gregor der Große, Ambrosius und Hieronymus. Das Altargemälde wurde 1738 von Balthasar Augustin Albrecht (1687-1765) gemalt und stellt Mariens Himmelfahrt dar. In der Bekrönung die Dreifaltigkeit. Das Altarbild kann versenkt werden, um im Laufe des Kirchenjahres wechselnde Szenen der Heilsgeschichte zu zeigen. So vollendet der Hauptaltar das „heilige Theater“ des ganzen Raumes.
    Das
    Fresko in der Kuppel des Chores zeigt die 28 Heiligen und Seligen von Dießen und Andechs. In den Kuppelzwickeln allegorische Stuckdarstellungen der christlichen Tugenden. Das Fresko stammt von Johann Georg Bergmüller (1688-1762).
    Auch das Hauptgewölbe des Langhauses stammt von Johann Georg Bergmüller. 3 Joche überspannend enthält es 3 Ereignisse. Unten die Gründung (1132) und päpstliche Bestätigung des Chorherrenstifts mit einer Ansicht der Lateransbasilika in Rom. In der Mitte Maria im Kreis der Stiftspatrone Dießens. Oben die Einführung der kleinen Heiligen Mechthild in das Dießener Chorfrauenstift St. Stephan. In dieser Szene steht hinter dem Probst mit weißem Kittel und blauer Malerkappe der Freskenmaler Bergmüller.
    Kanzel: Johann Baptist Straub (1704-1784) schuf 1739/40 die Kanzel zusammen mit einigen Altären. Auf dem Schalldeckel die Verzückung des Heiligen Paulus.

  • Andechs: Die Burg von Andechs wurde im Jahr 1080 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Seit etwa 1500 v. Chr. war dieser Berg besiedelt. Andechs ist heute ein Benediktiner-Priorat, eines der alten Benediktiner-Klöster wie Tegernsee und Benediktbeuren. Die Wittelsbacher gründeten das Kloster 1455. Graf Rasso gilt als Urheber und Gründer des Andechser Heiltumsschatzes. Die Andechser Klosterkirche ist keine reine Barockkirche wie die Wieskirche. Innen ahnt man noch das Raumgefühl der gotischen Pfeilerhalle.

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